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Politik

Hohe Infektionszahlen in Teilen Frankreichs

23. Februar 2021

Im Kampf gegen das Coronavirus gerät Frankreich ins Hintertreffen. Auch in Tschechien spitzt sich die Krise zu. Einem Bericht zufolge drohen neue Lieferengpässe beim AstraZeneca-Vakzin.

Frankreich | Ortsschild Dünkirchen / Dunkerque
Bild: Getty Images/AFP/P. Huguen

In der nordfranzösischen Küstenstadt Dunkerque (Dünkirchen) ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner auf mehr als 900 gestiegen. Regionalpolitiker fordern nun eine schnelle Reaktion. "Es ist eine Welle im Anmarsch, und wir versuchen, die Ausbreitung zu stoppen", sagte der Pariser Abgeordnete aus dem Département Nord, Paul Christophe, im Sender Franceinfo.

Strengere Maßnahmen gelten bereits in Regionen von Frankreichs Mittelmeerküste, in denen wegen der starken Ausbreitung des Coronavirus ein Teil-Lockdown verhängt worden ist. Angesichts der Varianten sei es dringend notwendig zu handeln, wo immer es nötig sei, sagte Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi dem Sender BFM TV. Die Küstenmetropole ist im regionalen Umfeld besonders schwer getroffen. Im gesamten Département liegt der Inzidenzwert, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, bei mehr als 580.

Landesweit liegt der Inzidenzwert bei mehr als 200. In ganz Frankreich gilt seit mehreren Wochen eine strenge Ausgangssperre ab 18 Uhr. Anders als in Deutschland sind Schulen und Einzelhandel weitgehend geöffnet.

Kaum noch freie Intensivbetten in Tschechien

Corona-Patienten in einem tschechischen KrankenhausBild: ladimir Prycek/CTK/picture-alliance

In Tschechien könnten die Kapazitäten der Intensivstationen schon bald vollständig erschöpft sein. In einer solchen Situation sei das Land noch nie gewesen, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Vladimir Cerny. Tschechien habe begonnen, über mögliche Hilfe aus dem Ausland zu verhandeln. Zudem sollen Patienten in weniger stark betroffene Gebiete des Landes umverteilt werden. Das größte Problem in Tschechien ist aber der Mangel an qualifiziertem Gesundheitspersonal.

Erste Impfdosen kommen in der Ukraine an

Die Ukraine soll an diesem Dienstag ihre ersten Impfdosen erhalten. Ein örtlicher Fernsehsender verweist in seinem Bericht auf eine Pressemitteilung des Flughafens Kiew. Gesundheitsminister Maksym Stepanow hatte am Wochenende eine Lieferung von 500.000 Dosen des AstraZeneca-Impfstoffes angekündigt.

Bericht: Neuer Engpass bei AstraZeneca

In der EU hingegen könnten die Engpässe mit dem Serum des schwedisch-britischen Herstellers noch länger anhalten: Die Nachrichtenagentur Reuters vermeldete mit Berufung auf anonyme EU-Vertreter, dass AstraZeneca im zweiten Quartal weniger als die Hälfte der vertraglich zugesagten 180 Millionen Dosen liefern wolle. Intern habe der Konzern "weniger als 90 Millionen Einheiten" als Größenordnung ausgegeben. Sprecher von AstraZeneca und der EU-Kommission wollten sich dem Bericht zufolge nicht offiziell äußern.

Briten wollen möglichst bald weg

Nach den angekündigten Corona-Lockerungen in England spüren britische Reise- und Urlaubsanbieter ein sprunghaft gestiegenes Interesse. Seit der Rede von Premierminister Boris Johnson seien Flugbuchungen aus Großbritannien binnen Stunden um 337 Prozent im Vergleich zur Vorwoche und Urlaubsbuchungen sogar um 630 Prozent gestiegen, teilte die Fluggesellschaft Easyjet in Luton mit. Auch der größte britische Reiseanbieter Tui UK verzeichnete eine Versechsfachung der Buchungen. Johnson hatte am Montag die Pläne der Regierung aus dem Corona-Lockdown vorgestellt. Demnach könnte vom 17. Mai an ein Auslandsurlaub wieder erlaubt werden.

rb/ehl/se (afp, ap, dpa, rtr)

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