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PolitikAsien

Lockdown rund um iPhone-Fabrik Foxconn

2. November 2022

Chinas strenge Null-Covid-Politik bekommt jetzt auch das weltweit größte iPhone-Werk im zentralchinesischen Zhengzhou zu spüren. Nach einem Corona-Ausbruch haben Behörden das Gebiet rund um die Fabrik abgeriegelt.

Firmenschild der Foxconn-Fabrik in Zhengzhou
Foxconn-Fabrik in Zhengzhou vor dem Lockdown (Archivbild) Bild: Avalon/Photoshot/picture alliance

Nach Angaben von Vertretern des abgeriegelten Industriegebiets  im zentralchinesischen Zhengzhou dürfen die Menschen dort ihre Wohnungen nur noch in Ausnahmefällen erlassen. Das sei nur erlaubt, um Corona-Tests zu machen und medizinische Notfallbehandlungen in Anspruch zu nehmen. Anlass für die strengen Maßnahmen waren Corona-Infektionen bei Mitarbeitern des dort ansässigen taiwanischen iPhone-Herstellers Foxconn.

Die mehr als 600.000 Einwohner des Industriegebiets müssen sich täglich auf das Coronavirus testen, erklärte die örtliche Regierung und warnte, dass sie "entschlossen gegen (...) Verstöße vorgehen" werde. Vergangene Woche waren in chinesischen Onlinediensten Bilder aufgetaucht, die zeigten, wie Menschen aus dem Werk flohen, in dem Hunderttausende Arbeitern beschäftigt sind. Die Beschäftigten beschwerten sich im Internet über die schlechten Arbeitsbedingungen und darüber, dass sie zu Fuß aus dem Werk fliehen mussten, um die Absperrungen zu umgehen.

Alle Bewohner des Industriegebiets müssen sich Coronatests unterziehen Bild: Yu Hongen/Avalon/Photoshot/picture alliance

Im Auftrag von Apple produziert Foxconn 70 Prozent aller iPhones weltweit. Früheren Aussagen von Insidern zufolge droht ein Einbruch der Produktion in Zhengzhou um bis zu 30 Prozent. Laut Nachrichtenagentur Reuters war Apple für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen. Foxconn zufolge arbeitet das Werk weiterhin in einem Pandemie-Modus, in dem Beschäftigte auf dem Gelände übernachten und ihre Freizeit verbringen.

Bonus für Bleibende

Am Dienstag bot das Unternehmen seinen Angestellten Bonuszahlungen an, um sie zum Bleiben zu bewegen. Das Unternehmen erklärte im Netzwerk WeChat, pro Anwesenheitstag 400 Yuan (55 Euro) auszuzahlen. In der Foxconn-Fabrik im zentralchinesischen Zhengzhou arbeiten mehr als 200.000 Menschen. Das taiwanische Unternehmen kündigte einen "langen Kampf" gegen das Coronavirus an, machte aber keine Angaben zur Zahl der infizierten und unter Quarantäne gestellten Mitarbeiter. Im Internet kursierten Gerüchte über mehrere zehntausend Ansteckungen.

In China gilt noch immer eine sehr strenge Null-Covid-Politik. Lockdowns bis hin zu Betriebsschließungen wegen kleiner Corona-Ausbrüche belasten die Wirtschaft. Präsident Xi Jinping hatte dennoch vor kurzem angekündigt, an der bisherigen Corona-Politik festhalten zu wollen. Zuletzt wurden nach offiziellen Zahlen den zweiten Tag in Folge landesweit mehr als 2000 neue Fälle gemeldet.

bri/fab (afp, rtr)