1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Corona: Exporte Chinas weiter im Minus

14. April 2020

Weniger einschneidend als im Februar, weniger stark als erwartet: Die chinesischen Ausfuhren sind im März im Jahresvergleich um 6,6 Prozent gefallen. Beim Import sieht die März-Bilanz deutlich besser aus.

Gefangene durch Coronavirus in Gefahr
Bild: Reuters/R. Yong

Im Januar und Februar waren die chinesischen Ausfuhren noch um 17,2 Prozent eingebrochen. Experten hatten auch für den März mit weiteren Rückgängen um bis zu 14 Prozent gerechnet. Vor diesem Hintergrund kann das jetzt vom chinesischen Zoll veröffentlichte Minus von 6,6 durchaus als positiv gewertet werden.

Die Einfuhren sanken um 0,9 Prozent, hier hatten Analysten mit einem Rückgang um 9,5 Prozent gerechnet. Die strengen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus hatten die chinesische Wirtschaft seit Ende Januar praktisch zum Stillstand gebracht. Die Auswirkungen wurden daher besonders im Februar spürbar. Seit Wochen nehmen Fabriken und Unternehmen die Arbeit langsam wieder auf.

"Unvermeidliche Folgen"

Wichtigster Abnehmer der chinesischen Ausfuhren im März waren nach Angaben der Zollbehörden Länder im Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN). Danach folgten die EU und die USA.  Die nachlassende Nachfrage weltweit habe "unvermeidliche Folgen" für die chinesischen Exporte, sagte ein Sprecher der Zollbehörden.

Langsam zurückkehrende Normalität - Zugreisende in China Bild: Reuters/H. Wu

Ökonomen warnen denn auch, die relativ guten Zahlen für März könnten für China nur "von kurzer Dauer" sein, so etwa Analyst Julian Evans-Pritchard von Capital Economics. Er warnte, das Schlimmste stehe noch bevor. Zahlreiche Beschränkungen im Land blieben in Kraft, viele Wanderarbeiter könnten nicht an ihren Arbeitsplatz reisen und der Transport von Waren bleibe gestört.

Louis Kuijs von Oxford Economics erwartet, dass die Betriebsschließungen und Distanz-Maßnahmen in anderen Ländern zu weiteren Rückgängen beim chinesischen Außenhandel führen werden. Die Auftragsentwicklung in der Produktion für den vergangenen Monat zeigten deutliche Schwächen, so Kuijs. Der Analyst rechnet für das gesamte laufende Jahr für Chinas Wirtschaft mit "praktisch keinem Wachstum".

Negative Auswirkungen werden geringer

Die strengen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus hatten die chinesische Wirtschaft seit Ende Januar praktisch zum Stillstand gebracht. Die Auswirkungen wurden daher besonders im Februar spürbar. Seit Wochen nehmen Fabriken und Unternehmen die Arbeit langsam wieder auf. Am Montag hatte sich der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) positiv über die Entwicklung in China geäußert. Mitglieder des Verbands machten eine Verbesserung der Lage aus.

Beurteilten Anfang März noch 57 Prozent der Befragten die Auswirkungen der Pandemie als groß, sind es mittlerweile nur noch 46 Prozent. Zugleich stieg der Anteil der Befragten, die die Auswirkungen als eher gering betrachten, von 3 Prozent auf inzwischen 13 Prozent. Eine schwächelnde Wirtschaft in China hat auch für Deutschland spürbare Folgen. Die Volksrepublik ist ein wichtiger Absatzmarkt für deutsche Firmen. Im vergangenen Jahr lag das Exportvolumen bei 96 Milliarden Euro. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist seit 2015 auch das Land, aus dem die meisten Importe nach Deutschland kommen.

ar/hb (rtr, dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen