1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Die deutsche Industrie holt auf

6. Oktober 2020

Die deutsche Industrie erholt sich deutlich vom ersten Corona-Einbruch. Das Niveau vor Ausbruch der Pandemie hat sie aber noch nicht wieder erreicht. Vor allem Aufträge aus Euro-Ländern ziehen an.

Deutz AG Motorenproduktion
Bild: Deutz AG

Die Nachfrage nach Produkten der deutschen Industrie ist im August um 4,5 Prozent zum Vormonat gestiegen. Das zeigen neue Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums. Das verarbeitende Gewerbe erhole sich "weiter mit bemerkenswertem Tempo", hieß es von Seiten des Ministeriums.

Trotz der Aufholjagd liegen die Bestellungen aber immer noch unter dem Vorkrisenniveau: Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, ist der Auftragseingang noch um 3,6 Prozent niedriger.

Vor allem die Aufträge für deutschen Industrieunternehmen aus Ländern der Eurozone zogen kräftig an: Hier lag das Plus bei 14,6 Prozent. Aus dem Inland gab es im August nur 1,7 Prozent mehr Aufträge.

Warnende Stimmen

Wegen der Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie war das deutsche Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal in Rekordtempo eingebrochen. Es fiel um 9,7 Prozent niedriger aus als im Vorquartal. Für das Sommerquartal erwarten Experten nun wieder ein kräftiges Plus. Das Münchner Ifo-Institut rechnet mit einem Wachstum von 6,6 Prozent. Laut Ifo haben sich auch die Erwartungen der deutschen Industriebetriebe für die kommenden Monate sich im September verbessert.

Es gibt angesichts wieder ansteigender Infektionszahlen aber auch warnende Stimmen: "Es ist schwer vorstellbar, wie sich das deutsche Verarbeitende Gewerbe einer weiteren Runde von Lockdown-Maßnahmen bei wichtigen Handelspartnern entziehen könnte", meinte etwa Carsten Brzeski, Volkswirt bei der ING-Bank. Ähnlich äußerte sich Thomas Gitzel von der VP Bank: „Bei aller Erleichterung über das vierte Plus in Folge, Grund zur überschwänglichen Freude besteht nicht. Die zweite Corona-Welle gewinnt an Intensität."

ar/hb (dpa, rtr, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen