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Politik

Steinmeier dankt den Kirchen

10. Mai 2020

Der Verzicht auf Gottesdienste wegen der Corona-Pandemie fiel vielen Gläubigen schwer. Jetzt wird das kirchliche Leben wieder hochgefahren. In Berlin nahm der Bundespräsident nebst Ehefrau an einem Gottesdienst teil.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Ehefrau Elke Büdenbender  beim Gottesdienst in Berlin
Elke Büdenbender zusammen mit ihrem Mann, Bundespräsident Frank-Walter SteinmeierBild: picture-alliance/dpa/C. Soeder

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Kirchen und Religionsgemeinschaften für ihre seelsorgerische Arbeit und die Bereitschaft zu Einschränkungen in der Corona-Krise gedankt. "In der Corona-Pandemie haben sie sich von Anfang an verantwortungsvoll und umsichtig verhalten", sagte er nach dem Besuch eines Gottesdienstes in der St. Marienkirche in der Nähe des Alexanderplatzes in Berlin. "Sie nehmen Einschränkungen des religiösen Lebens in Kauf, um vor der Verbreitung von Corona zu schützen. Und sie sind neue Wege in der Seelsorge gegangen, um auch in dieser krisenhaften Zeit für die Gläubigen da zu sein."

Singen ist verboten

Der Bundespräsident besuchte den von Bischof Christian Stäblein gehaltenen Gottesdienst zusammen mit seiner Frau Elke Büdenbender. Stäblein erinnerte daran, dass es der erste Gottesdienst mit Gläubigen nach zehn Wochen sei. Für sie galten strenge Regeln. So durften maximal 50 Menschen den Gottesdienst besuchen. Es war verboten zu singen. Nur eine einzelne Sängerin begleitete die Organisten, die Gottesdienstbesucher summten mit. Auch das Abendmahl durfte nicht gefeiert werden. Alle Gläubigen trugen einen Mund-Nase-Schutz - auch Steinmeier und Büdenbender.

"Es war sehr schön, heute erstmals wieder einen Sonntagsgottesdienst zu besuchen", sagte Steinmeier im Anschluss. "Auch unter besonderen Bedingungen, mit Mundschutz und im kleineren Kreis, ist es diese Erfahrung von Gemeinschaft, die uns Menschen mit Zuversicht und Kraft erfüllt. Darauf haben viele Menschen wochenlang gewartet."

Aufgrund der Abstandsregeln durften maximal 50 Gläubige die Berliner St. Marienkirche besuchenBild: picture-alliance/dpa/C. Soeder

Seit März durften wegen des Ansteckungsrisikos in Deutschland keine herkömmlichen Gottesdienste mehr abgehalten werden. Dies fiel Christen vor allem an Ostern schwer. Im Moment leiden im Fastenmonat Ramadan die Muslime unter den Beschränkungen. Viele Kirchengemeinden entwickelten alternative Formen wie Online-Gottesdienste - so auch die St. Marienkirche in Berlin.

Bischof lobt Gesellschaft und Politik

Der evangelische Bischof Stäblein betonte: "Mit großer Disziplin und klugen politischen Entscheidungen ist es gelungen, dass die Folgen des Virus eingedämmt, eingegrenzt werden konnten."

An Abstand, Hygiene, Verzicht auf Kontakte, Verzicht auf Versammlungen hätten sich auch die Kirchen beteiligt und in großer Kreativität Gottesdienst und Glaubensleben in anderen Formen entwickelt. Heute taste man sich wieder zur Feier in körperlicher Anwesenheit vor. "In aller Vorsicht, denn niemand will, dass hieraus Ansteckungsquellen werden. Zugleich müssen wir lernen, mit dem Virus zu leben", sagte Stäblein.

nob/haz (dpa, epd)

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