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Politik

Corona-Ticker: Über 100.000 Todesfälle in Europa

18. April 2020

Europa bleibt der am stärksten von der Pandemie betroffene Kontinent. In New York gibt es so wenig Virus-Tote wie zuletzt vor zwei Wochen. In Deutschland ist die Ansteckungsrate leicht gestiegen. Mehr im Live-Blog.

Italien Corona-Pandemie | Fast 98.000 Corona-Todesfälle in Europa
Bild: picture-alliance/AP Photo/C. Furlan

Dieser Ticker ist nun geschlossen - hier noch einmal das Wichtigste in Kürze:

  • Rund zwei Drittel der weltweiten 2,3 Millionen Coronavirus-Infektionen entfällt auf Europa
  • Grenze zwischen den USA und Kanada bleibt für weitere 30 Tage geschlossen
  • In der Türkei sind inzwischen mehr Menschen mit dem Coronavirus infiziert als im Iran

Die Meldungen im Einzelnen - alle Zeiten in MESZ

21.03 UhrIn Europa sind inzwischen mehr als 100.000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich am Samstagabend auf mindestens 100.501, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben ergab. Das sind knapp zwei Drittel der weltweiten Corona-Todesfälle. Insgesamt wurden fast 1,14 Millionen Corona-Fälle in europäischen Ländern registriert. Europa ist der am stärksten von der Pandemie betroffene Kontinent. Weltweit liegt die Zahl der bestätigen Corona-Infektionsfälle bei fast 2,3 Millionen.

20.45 Uhr - Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez will die drastischen Einschränkungen im Land um weitere 15 Tage bis zum 9. Mai verlängern. Er werde eine entsprechende Bitte an das Parlament richten, erklärt der Ministerpräsident. Der "Lockdown" besteht bereits seit dem 14. März. Für Kinder sollten bestimmte Beschränkungen aber gelockert werden. Bedingung sei, dass Ansteckungen verhindert würden.

20.20 Uhr - Die dänische Regierung unterstützt von der Krise betroffene Unternehmen mit weiteren knapp 13,5 Milliarden Euro (100 Milliarden Kronen). Darin seien direkte Hilfen, Kredite und die Stundung von Steuer-Zahlungen enthalten, teilt die Regierung mit. Die Summe kommt zu den umgerechnet rund 38,5 Milliarden Euro (287 Milliarden Kronen) hinzu, die die Regierung bereits angekündigt hatte.

20.17 UhrDie Ansteckungsrate bei dem neuen Corona-Virus ist in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) erstmals seit zwei Tagen wieder angestiegen - allerdings auf niedrigem Niveau. Die sogenannte Reproduktionsrate werde auf 0,8 geschätzt, hieß es im aktuellen Lagebericht des RKI. An den beiden vergangenen Tagen hatte sie bei 0,7 gelegen. Allerdings geht die Zahl der Neuerkrankungen damit dennoch weiter leicht zurück.

20.13 UhrIm Norden des US-Bundesstaates Florida sind einige Strände trotz der anhaltenden Corona-Krise unter verschärften Bedingungen wieder geöffnet worden. In einem Tweet rief die Behörde für Krisenmanagement der Stadt Jacksonville Bürger dazu auf, beim Strandbesuch einen Abstand von rund zwei Metern zu anderen Menschen einzuhalten. In Florida wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität mehr als 24.700 Infektionen mit dem Erreger SARS-CoV-2 nachgewiesen.

19.54 Uhr - Die Zahl der Infizierten in der Türkei steigt nach Angaben der Regierung um 3783 auf 82.329 und liegt damit erstmals über der, die die iranischen Behörden für ihr Land nennen. Die Zahl der Toten in der Türkei steigt demnach binnen 24 Stunden um 121 auf 1890. Das Innenministerium kündigt an, die erlassenen Reisebeschränkungen zwischen 31 Städten würden um weitere 15 Tage verlängert.

Städte wie hier in Istanbul werden auch die nächsten Wochen noch ausgestorben bleibenBild: Getty Images/AFP/O. Koze

19.45 UhrZum Schutz vor dem neuartigen Coronavirus sollen in Griechenland ab Montag hunderte ältere und kranke Flüchtlinge aus den völlig überfüllten Lagern auf den ägäischen Inseln aufs Festland gebracht werden. Insgesamt geht es nach Angaben des Migrationsministeriums um rund 2380 "gefährdete Menschen". Diese sollen innerhalb von zwei Wochen aus den Lagern auf den Inseln in Wohnungen, Hotels oder andere Lager auf dem Festland gebracht werden. Die Lage in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln gilt als katastrophal: Dort leben mehr als 36.000 Menschen in Camps, die eigentlich nur für etwas mehr als 6000 Menschen ausgelegt sind.

19.40 Uhr - Marokko verlängert seine Ausgangssperre bis zum 20.Mai. Das teilte die Regierung mit. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen stieg auf 2685, 137 Menschen starben an der COVID-19 Lungenkrankheit. Die bereits am 20. März verhängte Ausgangssperre bedeutet, dass die Menschen nur für den Lebensmittel- und Medikamenteneinkauf ihr Haus verlassen dürfen. Schulen und Moscheen sind geschlossen.

19.11 Uhr - Die Zahl der neuen Virus-Toten in Italien hat sich wieder verringert. Laut den Behörden starben binnen 24 Stunden 482 Personen an dem Virus, nach 575 am Freitag und 525 am Donnerstag. Insgesamt sind damit 23.227 Menschen den Virus-Folgen erlegen. Die Zahl der Neuinfektionen steigt um 3491 auf 175.925.

18.43 Uhr Portugal will im Mai die zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie verhängten Maßnahmen schrittweise lockern. Die neuen Regeln wolle er am 30. April bekanntgeben, sagte der sozialistische Ministerpräsident António Costa im Interview der Wochenendzeitung "Expresso". Costa hatte schon vorher durchblicken lassen, dass seine Regierung nach Ende des noch bis zum 2. Mai geltenden Ausnahmezustands unter anderem eine Öffnung des Einzelhandels, von Friseurläden und von Kindergärten in Erwägung zieht. Auch Restaurants und Cafés sowie Kinos und andere Kultureinrichtungen könnten noch vor dem Sommer wieder öffnen. 

18.39 Uhr - Kroatien verlängert seine Ausgangsbeschränkungen bis zum 4. Mai. Dies teilte die Zivilschutzbehörde mit. Seit dem 19. März waren in dem EU-Mitgliedstaat zunächst für 30 Tage alle Geschäfte mit Ausnahme von Supermärkten, Apotheken und Tankstellen geschlossen. Schulen und Kindergärten wurden ebenfalls geschlossen, die Menschen dürfen ihre Wohnorte nur mit einer Sondergenehmigung verlassen.

18.19 Uhr - Die Zahl der Virus-Toten im stark von der Pandemie betroffenen US-Bundesstaat New York ist laut Gouverneur Andrew Cuomo auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Wochen gesunken. Binnen 24 Stunden habe es 540 neue Todesfälle gegeben, nach 630 am Vortag. Insgesamt habe sich die Lage in den Krankenhäusern etwas entspannt, so Cuomo. Zugleich betonte er, es seien deutlich mehr Tests notwendig, bevor an eine Öffnung der Wirtschaft in New York zu denken sei. Der Gouverneur verlangte zusätzliche Unterstützung aus Washington. 

In New York hat sich die Lage in den Krankenhäusern etwas entspanntBild: AFP/A. Weiss

18.10 Uhr - Im Kampf gegen das Coronavirus soll die Grenze zwischen den USA und Kanada für weitere 30 Tage weitgehend geschlossen bleiben. "Das ist eine wichtige Entscheidung und eine, die Menschen auf beiden Seiten der Grenze schützt", sagte der kanadische Premierminister Justin Trudeau. Gleichzeitig solle der Verkehr wichtiger Waren wie medizinische Ausrüstung und Nahrung gewährleistet bleiben. Die USA und Kanada hatten die Grenze vor einem Monat geschlossen. US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch angekündigt, die Grenze zu Kanada werde eine derjenigen sein, die früh wieder geöffnet werde.

18.01 Uhr - Aus einer Kirche in der norditalienischen Stadt Bergamo, die wegen der Corona-Pandemie zwischenzeitlich als Leichenhalle gedient hatte, sind die letzten Särge abtransportiert worden. Das Gotteshaus sei "endlich leer", schrieb Bürgermeister Giorgio Gori im Kurzbotschaftendienst Twitter. Bergamo ist die am schwersten von der Pandemie betroffene Stadt Italiens. Die örtlichen Leichenhallen waren wegen der rasant steigenden Zahl der Corona-Toten zwischenzeitlich überfüllt, so dass die Armee dutzende Särge in Kirchen lagern und dann in Krematorien in ganz Norditalien transportieren musste. 

17.50 Uhr - In einem kanadischen Seniorenheim gab es innerhalb kurzer Zeit 31 Corona-Tote, nachdem fast alle Pflegekräfte die Einrichtung aus Angst vor dem Virus fluchtartig verlassen hatten. Gesundheitsbehörden fanden die Menschen in dem Heim in Dorval bei Montréal erst Tage später vor. Viele der Überlebenden waren dehydriert, unterernährt und teilnahmslos. Zwei Todesfälle blieben tagelang unbemerkt. Der Premierminister der Provinz Quebec, Francois Legault, kündigte Ermittlungen wegen grober Fahrlässigkeit an. Nach seinen Angaben waren am Ende nur noch zwei Pflegekräfte vor Ort, um die insgesamt 130 Bewohner zu versorgen. In kanadischen Medien ist das "Horror-Altenheim" in Dorval bereits zum Symbol der Corona-Krise geworden. Die Hälfte aller knapp 1300 Corona-Todesfälle in Kanada trat in Langzeit-Pflegeheimen auf.

Alleingelassen - Eine Bewohnerin der Herron-Residenz in Dorval Bild: Reuters/C. Muschi

17.24 Uhr - Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts haben rund 50 Menschen in Stuttgart an einer Demonstration teilgenommen. Die Stadt sah sich durch den Richterspruch veranlasst, die von ihr zunächst untersagte Kundgebung zuzulassen. Die Demonstranten mussten einen Abstand von anderhalb Metern zueinander halten und zu Passanten eine Distanz von zwei Metern. Ein Privatmann hatte die Demonstration gegen die Einschränkung der Grundrechte in der Corona-Krise mit maximal 50 Teilnehmern angemeldet. 

16.58 Uhr - Gesundheitspolitiker und Verbraucherschützer üben massive Kritik daran, dass es ab Montag keine telefonischen Krankschreibungen bei Atemwegsbeschwerden mehr geben soll. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml erklärte: "Es ist zu befürchten, dass nun auch COVID-19-Patienten wieder in den Arztpraxen erscheinen und dadurch andere Menschen anstecken. Das muss verhindert werden." Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen hatte am Freitag beschlossen, die Ausnahmeregelung auslaufen zu lassen. 

15.47 Uhr - Entgegen der offiziellen Darstellung aus Pjöngjang gibt es auch in Nordkorea einem Rundfunkbericht zufolge Coronavirus-Infektionen. Radio Free Asia meldet, dass die Behörden des abgeschotteten Landes in Mitteilungen an einzelne Organisationen und Bürgergruppen von bestätigten COVID-19-Fällen gesprochen hätten. Seit Ende März seien die Erkrankungen bekannt, berichtete der Sender unter Berufung auf zwei Insider. Die Zahl der Patienten wurde nicht bekannt.

Insassen eines Gefängnisses in Yangon werden mit dem Bus abgeholtBild: picture-alliance/dpa/XinHua/U Aung

15.46 Uhr - In Myanmar hat Präsident Win Myint eine Amnestie für fast 25.000 Gefangene verkündet. Das ist fast ein Viertel aller Insassen. Die Anordnung erfolge aus Anlass des neuen Jahres und wegen humanitärer Belange, zitiert die Zeitung "Myanmar Times" eine Mitteilung des Präsidentenbüros. Zum buddhistischen Neujahrstag werden in Myanmar traditionell Gefangene amnestiert. Allerdings waren es noch nie so viele wie jetzt. Zuvor hatten Menschenrechtsorganisationen die prekären und unhygienischen Zustände in den überfüllten Anstalten beklagt. Das sei vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie fatal, erklärte "Human Rights Watch".

15.38 Uhr - In Großbritannien sind innerhalb von 24 Stunden 888 Menschen an der durch das neuartige Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit COVID-19 gestorben. Damit ging die Zahl der neuen Todesfälle nach 847 Toten am Freitag wieder nach oben. Insgesamt sind dem Gesundheitsministerium zufolge 15.464 Menschen im Königreich gestorben. In dieser Statistik der britischen Regierung werden allerdings nur die im Krankenhaus Verstorbenen erfasst. Dementsprechend wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen. Schätzungen zufolge starben allein in britischen Pflegeheimen mehrere tausend Menschen.

15.20 Uhr - In britischen Kliniken werden Ausrüstungen zum Schutz gegen das Coronavirus bedrohlich knapp. Es wird erwartet, dass noch an diesem Wochenende die für Ärzte und Pfleger empfohlenen langärmeligen, flüssigkeitsabweisenden Einweg-Kittel auf vielen Intensivstationen nicht mehr zur Verfügung stehen. Nach offiziellen Angaben sind die Lagerbestände aufgebraucht. Daher haben die Behörden auch die Verwendung anderer Kittel erlaubt - ein Schritt, der auf heftige Kritik unter anderem von Gewerkschaften stößt. Sie befürchten ein erhöhtes Ansteckungsrisiko für das Klinikpersonal. Die British Medical Assocation (BMA) teilte mit, die Mitarbeiter sollten sich nicht selbst gefährden müssen, um andere zu retten.

15.16 Uhr - Angesichts steigender Coronavirus-Infektionen geraten Krankenhäuser in Brasilien zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen. Im Bundesstaat São Paulo waren die Intensivstationen von mindestens fünf Kliniken ausgelastet, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete. In Rio de Janeiro gab es demnach in den vier größten Krankenhäusern keine freien Betten auf den Intensivstationen mehr. In Manaus im Amazonasgebiet wurde ein Kühlcontainer vor einem großen Hospital aufgestellt, um die Leichen zu lagern. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas 33.682 Menschen nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert, 2141 Patienten sind gestorben. Während einige Gouverneure für ihre Bundesstaaten Ausgangsbeschränkungen und Schutzmaßnahmen angeordnet haben, hält der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro die Maßnahmen für übertrieben und will möglichst schnell zur Normalität zurückkehren.

15.15 Uhr - Pakistan hat wegen der Corona-Pandemie die Aussetzung des Flugverkehrs bis zum Ende des Monats verlängert. Bis zum 30. April sollen keine internationalen sowie inländischen Flüge stattfinden, sagte ein Sprecher des pakistanischen Luftfahrtamtes. Zuletzt gab es immer wieder Ausnahmen, insbesondere für Rückholaktionen von Drittstaaten. Auch zahlreiche Deutsche stecken immer noch in dem südasiatischen Land fest. Das Auswärtige Amt teilte mit, man bemühe sich intensiv darum, zeitnahe Lösungen für sie zu finden. Bisher sind mit der größten Rückholaktion in der Geschichte der Bundesrepublik rund 230.000 im Ausland gestrandete Deutsche zurück nach Hause gebracht worden. Wenige Tausend warten laut Auswärtigem Amt noch auf Ausreisemöglichkeiten.

15.08 Uhr - Für den Einsatz in der Corona-Krise hält die Bundeswehr inzwischen mehr als 32.000 Soldaten zur Unterstützung von Ländern und Kommunen bereit. Laut einem Dokument, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, werden für die Pflege von COVID-19-Patienten in den fünf Bundeswehrkrankenhäusern 820 normale Betten und 159 für die intensivmedizinische Behandlung vorgehalten. Einige seien bereits belegt. Bei einer Lockerung der Kontaktbeschränkungen sei mit einem Stresstest für zivile Krankenhäuser und die Einrichtungen des Sanitätswesens zu rechnen, hieß es.

14:25 Uhr - Zahlreiche Weltstars bereiten sich auf das Benefiz-Event "One World -Together at home" vor,  mit dem Spenden für den Kampf gegen das Coronavirus gesammelt werden sollen. An der Sondershow, die ab 20.00 Uhr MEZ von zahlreichen TV-Sendern und im Internet ausgestrahlt wird, beteiligen sich Musikgrößen wie die Rolling Stones, Billie Eilish, Chris Martin, Celine Dion, Paul McCartney und Stevie Wonder. Auf die Beine gestellt haben das ungewöhnliche Event die Aktivisten-Bewegung Global Citizen, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die US-Sängerin Lady Gaga.

14.14 Uhr - Mehrere deutsche Gerichte haben Eilanträge gegen die Schließung von Warenhäusern zurückgewiesen. Unter anderem die angeschlagene Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof war zuletzt in mehreren Bundesländern gerichtlich gegen die Schließung ihrer Filialen in der Corona-Krise vorgegangen. Doch der Gesundheitsschutz, insbesondere die Verlangsamung der Ausbreitung des  Coronavirus, rechtfertige, dass Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern weiterhin  geschlossen bleiben, hieß es seitens der Richter.

13.59 Uhr - Bundesarbeits- und Sozialminister Hubertus Heil hat neben den Altenpflegern auch Pflegekräften in Krankenhäusern einen baldigen Corona-Bonus in Aussicht gestellt. "Pflegekräfte haben mehr verdient als Applaus und warme Worte", so Heil. Die Erwartungshaltung sei hoch, dass es auch für sie "einen angemessenen Bonus gibt". In einem ersten Schritt hatten die Gewerkschaft Verdi und der Pflegearbeitgeberverband BVAP eine Tarifvereinbarung über eine Sonderzahlung von 1.500 Euro für Altenpfleger geschlossen. Der Betrag sei steuer- und sozialabgabenfrei, sagte der Minister.

13.38 Uhr - Amazon setzt Angestellten zufolge in den USA Wärmebildkameras ein, um fiebrige Mitarbeiter zu identifizieren. Zudem werden an vielen Standorten Gesichtsmasken verteilt. Die Kameras seien in mindesten sechs Lagerhallen des Online-Händlers rund um Los Angeles und Seattle installiert worden, hieß es. Amazon bestätigte den Einsatz der Geräte. Zuvor hatte es wegen fehlender Schutzmaßnahmen vor dem Coronavirus Kritik an dem Onlineversand-Riesen gegeben. Arbeitnehmervertreter forderten die Schließung von Einrichtungen, nachdem in mehr als 50 Amazon-Lagern in den USA Infektionen gemeldet worden waren.

Wie hoch ist das Ansteckungsrisiko in riesigen Lagerhallen wie dieser in Kalifornien?Bild: Reuters/N. Berger

13.40 Uhr - Die Zahl der weltweiten Coronavirus-Infektionen ist auf mehr als 2,25 Millionen gestiegen. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich auf mehr als 154.000, wie einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben ergab. Europa bleibt demnach mit mehr als 1,1 Millionen Infektions- und knapp 98.000 Todesfällen der am stärksten von der Pandemie betroffene Kontinent. Das am schwersten betroffene Land sind indessen die USA, wo sich bereits mehr als 700.000 Menschen mit dem neuartigen Erreger Sars-Cov-2 infiziert haben und mehr als 37.000 Menschen starben. Experten gehen davon aus, dass die offiziell bestätigten Zahlen nur einen Bruchteil der weltweit tatsächlichen Infektionsfälle abbilden. 

13.23 Uhr - In Spanien sind mittlerweile mehr als 20.000 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Das Gesundheitsministerium in Madrid meldete 20.043 Todesopfer, 565 mehr als am Freitag. Damit verlangsamte sich der Zuwachs etwas. Die spanischen Behörden gehen davon aus, dass der Höhepunkt der Pandemie Anfang April überschritten wurde, als es an einem Tag 950 Todesfälle gab. Die offiziellen Opferzahlen sind im besonders schwer von der Corona-Krise betroffenen Spanien jedoch umstritten: Um die Statistiken der verschiedenen Regionen zu vereinheitlichen, erfasst das Gesundheitsministerium nur noch die Todesfälle positiv getesteter Patienten. 

12:54 Uhr - Nach zwei Wochen Corona-Quarantäne hat sich das in Australien ankernde Kreuzfahrtschiff Artania wieder auf den Weg nach Deutschland gemacht. Das Schiff des deutschen Reiseveranstalters Phoenix verließ an diesem Samstag den Hafen der Stadt Fremantle. An Bord befinden sich nach Angaben des Reiseveranstalters gut 400 Menschen, hauptsächlich Crew-Mitglieder. Lediglich acht Passagiere hatten sich gegen einen Heimflug und für eine Rückfahrt per Schiff entschieden. Auf dem Schiff waren mehrere Coronavirus-Fälle aufgetreten.

12:51 - Die britische Königin Elizabeth II. verzichtet wegen der Coronavirus-Pandemie auf ihre Geburtstagsfeier. Auch die traditionellen Salutschüsse seien abgesagt, teilte das Königshaus mit. Die Queen wird am 21. April 94 Jahre alt. Es ist das erste Mal in ihrer 68-jährigen Regentschaft, dass sie von den üblichen Feierlichkeiten absieht.

11.47 Uhr - Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) haben sich für eine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Bussen, Bahnen und Geschäften ausgesprochen. Bund und Länder hatten nach ihrer Schaltkonferenz am Mittwoch den Bürgern solche Gesichtsbedeckungen beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln "dringend empfohlen", aber keine Tragepflicht vereinbart. Die Länder gehen nun unterschiedliche Wege: Sachsen will an diesem Montag und Mecklenburg-Vorpommern am übernächsten Montag eine Pflicht einführen.

Entwicklungsminister Müller (Archiv)Bild: DW

11.37 Uhr - Bundesentwicklungsminister Gerd Müller fordert eine Stärkung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Welt müsse sich besser gegen Seuchen wappnen, mahnte er im Deutschlandfunk. Denn die Corona-Pandemie werde nicht die letzte sein. Müller regte an, die WHO stärker staatlich zu finanzieren und von Spenden unabhängiger zu machen. Kritik übte der Minister an der Politik von US-Präsident Donald Trump, der die US-Unterstützung für die WHO auf Eis gelegt hatte. Als Konsequenz regte er an, die WHO stärker durch staatliche Pflichtbeiträge zu finanzieren und von Spenden unabhängiger zu machen. 

11.30 Uhr - Mallam Abba Kyari, einer der mächtigsten Politiker Nigerias, ist nach einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Der Stabschef des Präsidenten Muhammadu Buhari sei positiv auf das Virus getestet worden und habe sich in Behandlung befunden, teilte ein Regierungssprecher mit. Noch vergangenen Monat sei er in Deutschland gewesen, hieß es weiter. Kritiker des Präsidenten sahen Kyari als den tatsächlichen starken Mann des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas.

11.10 Uhr - Trotz verbreiteter Skepsis der Bevölkerung hat der Iran die Beschränkungen des öffentlichen Lebens wegen der Corona-Krise an diesem Samstag in Teheran gelockert. Viele Wirtschaftszweige nahmen die Arbeit wieder auf und Geschäfte öffneten wieder. Dennoch blieben die meisten Geschäfte in der iranischen Hauptstadt leer, denn viele Teheraner blieben lieber zu Hause, um sich nicht mit dem Coronavirus anzustecken. Von denen, die sich auf der Straße blicken ließen, hielten die meisten die Abstandsregelungen ein und trugen Schutzmasken sowie Plastikhandschuhe.

10.30 Uhr - In Russland ist die Zahl der Todesfälle um 40 auf 313 gestiegen. Die Behörden meldeten 4785 Neuinfektionen, der bisher höchste Anstieg. Mehr als die Hälfte waren es allein in Moskau, dem Zentrum des Ausbruchs in Russland. Insgesamt summiert sich die Zahl der Coronavirus-Infektionen dort inzwischen auf 36.793. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hat die von der Polizei streng überwachten Ausgangssperren und Betriebsschließungen bis zum 1. Mai verlängert. Ursprünglich waren in der Millionenstadt wegen der Coronavirus-Pandemie bis Sonntag Ausgehverbote angesetzt. 

10.15 Uhr - In Singapur meldet das Gesundheitsministerium 942 neue Coronafälle, die bisher höchste Zahl. Die meisten Infektionen seien auf Sammelunterkünfte für Gastarbeiter zurückzuführen. Unter den Menschen mit der Staatsangehörigkeit Singapurs und denjenigen mit ständigem Wohnsitz dort habe es 14 neue Fälle gegeben. Insgesamt sind in Singapur 5992 Infektionen gemeldet worden.

Maskenschutz in der Supermarkt-SchlangeBild: Getty Images/R. Rahman

9.25 Uhr - In Japan ist die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen den Informationen des Senders NHK zufolge auf über 10.000 gestiegen. Am stärksten betroffen in dem Land ist die Hauptstadt Tokio. Dort habe es 181 neue Fälle gegeben, berichtete NHK.

7.05 Uhr - Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) auf 137.439 gestiegen, das ist ein Plus von 3609 im Vergleich zum Freitag. Die Zahl der Todesfälle stieg um 242 auf 4110. Genesen sind rund 85.400 Menschen, das sind rund 3600 mehr, wie das RKI auf seiner Internetseite mitteilte.

6.53 Uhr - Der US-Supermarktkonzern Walmart will weitere 50.000 Mitarbeiter einstellen, um die gestiegene Nachfrage nach Lebensmitteln und Hygieneprodukten während der Coronavirus-Pandemie bewältigen zu können. Das frühere Ziel, 150.000 neue Stellen zu besetzen, habe man bereits sechs Wochen vor dem Zeitplan erreicht, teilte Walmart mit. Pro Tag würden im Schnitt 5000 neue Mitarbeiter eingestellt. Viele dieser Menschen hätten vorher in der Restaurant- oder Hotelbranche gearbeitet. 85 Prozent der neuen Stellen seien zeitlich befristet oder in Teilzeit.

4.56 Uhr - China meldet für Freitag 27 Neuinfektionen. Davon seien 17 aus dem Ausland eingeschleppt worden, teilt die Nationale Gesundheitskommission mit. Nach einer Revision liegt die Gesamtzahl der Infizierten damit bei 82.719. Gestorben an den Folgen des Virus sind insgesamt 4632 Menschen. Die Volksrepublik hatte die Zahl deutlich nach oben korrigiert.

Washington: Besuch bei einer Mutter unter Quarantäne

01:59

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4.40 Uhr - Zahlreiche aus den USA zurückgeschickte Migranten sind dem Präsidenten von Guatemala zufolge mit dem Coronavirus infiziert. In seiner Fernsehansprache bezog sich Alejandro Giammattei auf einen Abschiebeflug, der am Montag in Guatemala City gelandet ist. Die US-Behörden hätten zwar ein Dutzend Infektionen bestätigt, laut Giammattei war jedoch ein deutlich größerer Teil der Passagiere infiziert. 

3.12 Uhr - Ein brasilianischer Richter hat christliche Missionierungsversuche bei der Amazonasbevölkerung wegen der Infektionsgefahr untersagt. Evangelikale Missionare dürfen nach der Entscheidung von Richter Fabiano Verli keinen Kontakt zu den isolierten Stämmen im Javari-Tal am Amazonas aufnehmen. Die Entscheidung des Richters wendet sich vor allem gegen die evangelikale US-Gruppe Ethnos 360, die Geld zum Kauf eines Hubschraubers gesammelt hatte, um im Amazonasgebiet missionieren zu können. 

Deutschen Wäldern droht durch fehlenden Forstarbeitern hoher SchädlingsbefallBild: imago/Steffen Schellhorn

2.50 Uhr - Die Corona-Pandemie hat nach Ansicht von Experten auch Folgen für die deutschen Wälder sowie den Holzhandel. Es fehle derzeit an Personal, das Schadholz aus Wäldern entferne und neue Bäume pflanze, sagte der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, Georg Schirmbeck, in einem Zeitungsinterview. "Dabei kommen in Deutschland häufig Spezialfirmen aus Osteuropa zum Einsatz", so Schirmbeck. "Die kommen wegen Corona jetzt aber nicht über die Grenze". Pflanzaktionen fielen daher momentan aus. Auch der Handel mit Holz sei weitgehend zum Erliegen gekommen.

2.29 Uhr - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat angesichts der Corona-Krise eine baldige Anhebung des Kurzarbeitergeldes in Aussicht gestellt. Nicht nur für Geringverdiener, auch für Facharbeiter bedeute Kurzarbeit einen erheblichen Einbruch, sagte Heil der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Miete und Rechnungen müssen ja weiter bezahlt werden. Deswegen suchen wir in der Regierung und mit den Sozialpartnern intensiv nach einer Lösung", so Heil. Der Minister stellt sich damit hinter die Forderung des Deutschen Gewerkschaftsbundes, die staatlichen Zuschüsse bis einschließlich Juli aufzustocken. Derzeit liegen in Deutschland rund 725.000 Anträge auf Kurzarbeit vor. Die deutliche Mehrheit kommt von kleineren Unternehmen. 

0.50 Uhr - Die US-Regierung will den Landwirten mit 19 Milliarden Dollar (rund 17,5 Milliarden Euro) unter die Arme greifen. Laut Präsident Donald Trump hätten die Farmer und Rancher durch die Coronavirus-Pandemie "Verluste noch nie dagewesenen Ausmaßes" erlitten. Nach Angaben seines Landwirtschaftsministers Sonny Perdue sollen drei Milliarden Dollar aus dem Hilfsprogramm dazu eingesetzt werden, den Landwirten Milch und Feldfrüchte abzukaufen und an kommunale Wohltätigkeitsorganisationen abzugeben, die diese an Bedürftige verteilen. Der restliche Betrag gehe als Direktzahlung an die von der Krise betroffenen Betriebe. Landwirte gehören zur wichtigsten Wählergruppe Trumps, der im November wiedergewählt werden will. 

ie/as/djo (alle Agenturen, Johns Hopkins Universität, Robert-Koch-Institut)

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