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Corona-Ticker: London sagt Virus den Kampf an

23. März 2020

Die Coronavirus-Pandemie beschleunigt sich weiter. Weltweit gibt es jetzt mehr als 300.000 registrierte Fälle. Großbritannien folgt dem Beispiel vieler Länder und erlässt weitreichende Ausgangsbeschränkungen.

Coronavirus Frankreich Paris Bichat Hospital Senior auf Intensivstation
Bild: AFP/A. Chaon

+++ Dieser Ticker wird nicht mehr aktualisiert. Eine aktuelle Zusammenfassung finden Sie hier:  +++

 

Alle Zeiten in MEZ

 

21.44 Uhr - Auch Großbritannien verschärft die Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Premierminister Boris Johnson sagt in einer Fernsehansprache, alle Geschäfte mit nicht absolut notwendigen Waren, Bibliotheken und Gebetshäuser würden geschlossen. Große Familienfeiern wie Hochzeiten würden untersagt. Treffen von mehr als zwei Personen, die nicht zum selben Haushalt gehören, würden verboten. Den Briten sei der Ausgang nur noch erlaubt, um Lebensmittel einzukaufen, sich zur Arbeit zu begeben, zum Arzt zu gehen oder Sport zu treiben.

21.13 Uhr - Die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus in den USA ist auf mehr als 500 gestiegen. Das geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität hervor. Demnach sprang die Zahl der Todesopfer am Montagnachmittag (Ortszeit) von 499 auf 573. Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Virus Sars-CoV-2 in den USA lag diesen Angaben zufolge bei mehr als 41 700. Damit liegen die USA bei der Zahl der bestätigten Fälle an dritter Stelle - hinter China und Italien, aber noch vor Spanien und Deutschland. Am schwersten in den USA ist der Bundesstaat New York an der Ostküste betroffen, gefolgt vom Bundesstaat Washington an der Westküste.

21.01 Uhr - Das Coronavirus ist in den Armenvierteln Rio de Janeiros angekommen. Die Stadtverwaltung bestätigte den ersten Fall aus einer der Favelas. Er versetzte die Behörden in Alarmbereitschaft, auch weil die Hygienebedingungen in den Favelas nicht den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entsprechen. Die betroffene Favela Cidade de Deus (City of God) ist bekannt durch den gleichnamigen Film, der auch in den deutschen Kinos lief.

20.19 Uhr - Wegen der Coronavirus-Krise hat Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa eine landesweite Ausgangssperre verkündet. Diese solle ab Mitternacht am Donnerstag für 21 Tage gelten, verkündete Ramaphosa. Alle Südafrikaner müssten Zuhause bleiben und dürften dies nur verlassen, um etwa Lebensmittel einzukaufen oder medizinische Hilfe aufzusuchen. Mitarbeiter im Gesundheitswesen, der Sicherheitsdienste sowie diejenigen, die in wichtigen Produktionsketten arbeiteten, seien davon ausgenommen. In dem Land mit rund 58 Millionen Einwohnern ist die Zahl der Covid-19-Fälle in weniger als drei Wochen auf über 400 gestiegen.

20.01 Uhr - Kanadas bevölkerungsreichste Provinz, Ontario, schließt wegen der Corona-Krise alle "nicht lebenswichtigen" Geschäfte und stoppt die meisten Dienstleistungen. Dies gelte ab Mitternacht von Dienstag auf Mittwoch für mindestens 14 Tage, verkündete der regionale Ministerpräsident Doug Ford. Die Menschen sollten soweit möglich Zuhause bleiben. Ontario, in der auch die Millionenmetropole Toronto liegt, hat bislang mehr als 500 bestätigte Fälle - knapp ein Drittel der landesweit mehr als 1500 Infizierten.

19.56 Uhr - Die Niederlande haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie erheblich verschärft. Alle Veranstaltungen und Zusammenkünfte seien bis zum 1. Juni verboten, kündigte Justizminister Ferdinand Grapperhaus in Den Haag an. Bislang hatte ein Verbot von Veranstaltungen ab 100 Personen bis zum 6. April gegolten. Inzwischen sind sämtliche Versammlungen untersagt. Bei Zuwiderhandlungen könne die Polizei eingreifen und hohe Geldstrafen verhängen. 

19.26 Uhr - Ein umfassendes Hilfspaket zur Stärkung der US-Wirtschaft in der Virus-Krise ist im Senat vorerst gescheitert. In der von den Demokraten dominierten Kongresskammer kommen die zur Verabschiedung notwendigen 60 Stimmen nicht zusammen. Die Republikaner von Präsident Donald Trump werfen den Demokraten politische Spielereien mitten in einer nationalen Notsituation vor. Die Demokraten kritisieren, dass das Hilfspaket zu wenig Gelder für Krankenhäuser enthält.

19.22 Uhr - In Frankreich meldet Gesundheitsminister Olivier Veran einen Anstieg der Todesfälle um 28 Prozent auf 860 und einen Zuwachs der Neuinfektionen binnen 24 Stunden um rund 20 Prozent auf 19.856.

19.13 Uhr - Brasilien hat wegen der Covid-19-Pandemie auch die letzte seiner zehn Grenzen auf dem Landweg dicht gemacht. Ausländer, die nicht ständig in Brasilien leben, dürften für 30 Tage nicht mehr aus Uruguay einreisen, hieß es in einer Verfügung, die unter anderem Justizminister Sergio Moro und Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta unterzeichneten. In der vergangenen Woche hatte das größte und bevölkerungsreichste lateinamerikanische Land schon seine Landgrenzen zu insgesamt acht Nachbarländern geschlossen.

19.08 Uhr - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will die Olympischen Sommerspiele in Japan laut einem Zeitungsbericht nun doch verschieben. Dies sei auf Basis der vorliegenden Informationen entschieden worden, sagt das kanadische IOC-Mitglied Dick Pound einem Bericht von "USA Today" zufolge. Wahrscheinlich würden die eigentlich für Ende Juli bis Anfang August geplanten Spiele im kommenden Jahr nachgeholt. Pound war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. In Friedenszeiten sind die Spiele noch nie verschoben worden.

18.20 Uhr - In Italien ist die Zahl der Todesfälle unter Covid-19-Patienten um 602 auf 6078 gestiegen. Das ist zwar ein Plus von elf Prozent, in absoluten Zahlen aber der geringste Zuwachs seit Donnerstag, wie die Zivilschutzbehörde mitteilt. Die Zahl der bekannten Infektionen wuchs demnach um acht Prozent auf mehr als 63.900.

18.11. Uhr - In Afrika steigt die Zahl der Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, weiter an. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab es am Montagnachmittag auf dem Kontinent 1.397 bestätigte Fälle. In Westafrika verzeichnet Burkina Faso die höchste Fallzahl. Nach Angaben der Regierung sind es mittlerweile 99. In Mali, Guinea Bissau und Sierra Leone sind weiterhin offiziell keine Fälle bestätigt. In Nigeria hat es laut dem Zentrum für Seuchenbekämpfung (NCDC) mittlerweile den ersten Todesfall gegeben. Insgesamt kommt Afrikas bevölkerungsreichster Staat auf 36 Corona-Patienten. In Burkina Faso sind mehrere Politiker positiv getestet worden. Das Land hat bereits eine Ausgangssperre verhängt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Leere Straßen in Tunesiens Hauptstadt Tunis: auch hier gilt eine AusgangssperreBild: picture-alliance/Anadolu Agency/Y. Gaidi

18.01 Uhr - Tschechien schließt seine Grenzen nun auch für tägliche Berufspendler, die in die Nachbarstaaten zur Arbeit fahren. Sie könnten entweder daheimbleiben oder sich für mehrere Wochen in Deutschland eine Unterkunft suchen, sagte Innenminister Jan Hamacek nach der Kabinettssitzung in Prag. In letzterem Fall müssten sie sich nach ihrer Rückkehr nach Tschechien in eine zweiwöchige häusliche Quarantäne begeben. Die Einhaltung der Quarantänebestimmungen werde "sehr strikt" kontrolliert. Analog gilt das Gleiche für Österreich. 

17.51 Uhr - Das Coronavirus breitet sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) immer schneller aus. Das sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Es sei jedoch immer noch möglich, den Verlauf der Pandemie zu beeinflussen. Die Zahl der Infektionsfälle steigt Tedros zufolge immer schneller. Von den ersten gemeldeten Fällen bis zu 100.000 Fällen seien 67 Tage vergangen, erklärte Tedros. Nach elf weiteren Tagen seien es bereits 200.000 Fälle gewesen, und nach nur vier weiteren Tagen seien weltweit 300.000 Fälle erreicht worden. 

17.31 Uhr - Angesichts der Corona-Krise hat UN-Generalsekretär António Guterres zu einem "sofortigen weltweiten Waffenstillstand" aufgerufen. Zivilisten in Konfliktgebieten müssten vor den verheerenden Auswirkungen der Pandemie geschützt werden, sagte Guterres am Montag bei einer Rede im UNO-Hauptquartier in New York. "Die Heftigkeit des Virus" verdeutliche, wie "unsinnig" Kriege seien, sagte Guterres.

17.31 Uhr - Im Kampf gegen die Coronavirus-Krise werden erstmals überhaupt die europäischen Schulden- und Defizitregeln vorübergehend ausgesetzt. Dem stimmten die EU-Wirtschafts- und Finanzminister zu.

17.11 Uhr - Die Lufthansa-Billigmarke Eurowings streicht ihr Flugprogramm wegen der Corona-Krise wie erwartet weiter zusammen. Ab 25. März werde die Kapazität auf noch etwa zehn Prozent des bisherigen Plans schrumpfen, teilte das Unternehmen mit. Betroffene Kunden würden informiert. Im Zuge der Kürzungen legt der Konzern zwei seiner Flugbetriebe vorerst still. Die Töchter Germanwings und Eurowings Europe, die für Eurowings fliegen, lassen ihre Maschinen dann komplett am Boden.

16.54 Uhr - New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio bittet die Bevölkerung um Hilfe bei der Bereitstellung von Beatmungsgeräten und anderer medizinischer Ausrüstung. Es blieben nur noch Tage, um sie rechtzeitig zu beschaffen, sagt de Blasio auf CNN. An die Kongressabgeordneten in Washington appelliert er, direkte Hilfen für Städte, Regierungsbezirke, Bundesstaaten sowie öffentliche und private Krankenhäuser freizugeben. In New Yorker Krankenhäusern werden laut den zuständigen Behörden derzeit rund 1800 Covid-19-Patienten behandelt, davon etwa 450 auf Intensivstationen. In den USA sind mehr als 40.000 Infektionen gemeldet.

Ein Soldat sichert sich Klopapier im Bundestaat New YorkBild: Reuters/A. Kelly

16.31 Uhr - Beim ersten Test von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf das neuartige Coronavirus ist keine Infektion festgestellt worden. "Das Testergebnis des heutigen Tests ist negativ", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Weitere Tests werden in den nächsten Tagen durchgeführt."

16.10 Uhr - Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg mobilisiert Österreich Armeereservisten. Rund 3000 Reservesoldaten sollten ab Mai bei der Bereitstellung von Lebensmitteln, bei ärztlichen Einsätzen und Polizeiaufgaben helfen, teilt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner mit.

16.06 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist vorsichtig optimistisch mit Blick auf die Versorgung der Gesundheitseinrichtungen mit Schutzausrüstung. Es seien Lieferungen an alle 17 Kassenärztliche Vereinigungen und die Bundesländer geschickt worden, sagte er in Berlin. Die Verteilung an Krankenhäuser und andere Einrichtungen werde von den Ländern übernommen. "Wir gehen gerade noch einmal durch ein tieferes Tal", räumte Spahn ein. Seitdem China aber Exportbeschränkungen aufgehoben habe und wieder in großem Umfang produziere, gebe es "zumindest Signale der Entspannung".

15.50 Uhr -  In Indien gilt für mehr als 100 Millionen Menschen in mehr als 80 Städten, darunter auch der Hauptstadt Neu Delhi, eine Ausgangssperre. Diese ist vorerst bis Ende des Monats in Kraft. Die Regierung wies die Bundesstaaten an, die Verbote hart durchzusetzen. Wer dagegen verstoße, könne mit einer Geldbuße oder einer Gefängnisstrafe von bis zu sechs Monaten bestraft werden. Nur noch Lebensmittelläden, Banken, Krankenhäuser und Apotheken dürfen in den betroffenen Städten weiter öffnen. Öffentliche Verkehrsmittel - darunter die Bahn und Metro - sowie Taxis fahren derzeit in mehreren Bundesstaaten nicht mehr. Außerdem verbot die Polizei in mehreren Städten Versammlungen von mehr als vier Leuten. 

Normalerweise tobt hier das Leben: menschenleere Straßen in Neu-DelhiBild: DW/A. Ansari

15.15 Uhr - Dänemark verlängert die Ausgangssperre für große Teile des Landes bis zum 13. April. Das teilt Ministerpräsidentin Mette Frederiksen mit.

15.12 Uhr - In der Debatte um eine Verschiebung der Olympischen Sommerspiele in Tokio wegen der Coronavirus-Pandemie ist der Druck auf das Internationale Olympische Komitee (IOC) weiter gewachsen. Japans Regierungschef Shinzo Abe sagte, eine Verschiebung der Spiele könne "unvermeidbar" werden. Kanada kündigte als erstes Land an, in diesem Sommer keine Sportler nach Tokio zu schicken. Auch der Präsident des Weltleichtathletik-Verbands, Sebastian Coe, forderte eine Verschiebung. Die Entscheidung über die vom 24. Juli bis 9. August geplanten Sommerspiele liegt beim IOC. 

14.58 Uhr - In Griechenland ist am Montag eine landesweite Ausgangssperre wegen der Coronavirus-Pandemie in Kraft getreten. In der Hauptstadt Athen waren am Morgen fast keine Menschen auf der Straße. Es war auch deutlich weniger Verkehr als in den Vortagen oder an einem normalen Montag. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hatte die Ausgangssperre am Sonntag in einer Fernsehansprache angekündigt. 

14.40 Uhr - Seit Dienstag sind mehr als 120.000 deutsche Urlauber mit Flugzeugen der Reiseveranstalter beziehungsweise mit Chartermaschinen im Auftrag der Bundesregierung aus dem Ausland zurückgebracht worden, wie die Sprecherin des Auswärtigen Amtes, Maria Adebahr, mitteilt. Die Bundesregierung habe bisher etwa 40 Charterflüge zur Abholung von Touristen gestartet, weitere 35 seien geplant. Derzeit würden etwa 10.000 Deutsche pro Tag heimgeholt, und auf fast allen Flügen auch Europäer aus anderen Ländern mitzurückgebracht. Die Rückholaktionen gestalteten sich aber zunehmend schwieriger, weil der kommerzielle Luftverkehr immer weiter zurückgehe. Daher werde die Zahl der Chartermaschinen wohl weiter steigen.

Trotz Rückholaktion: viele Lufthansa-Flugzeuge bleiben am BodenBild: picture-alliance/dpa/F. Rumpenhorst

14.49 Uhr - Die Stadt Frankfurt am Main will Hamsterkäufe per Verordnung unterbinden. Nach einer am Montag ergangenen Allgemeinverfügung dürfen in den Geschäften der Stadt nur noch handelsübliche Mengen verkauft werden. Außerdem wird die Zahl der Menschen begrenzt, die sich in Geschäften aufhalten dürfen. Niemand darf nach der Verfügung mit mehr als einem Einkaufswagen unterwegs sein.

14.21 Uhr - Aus Furcht vor Aufständen in der Coronakrise decken sich viele Ungarn mit Waffen ein. "Wir verkaufen derzeit fünfmal so viele Waffen wie in einem normalen März", sagt Gabor Vass, der drei Geschäfte in der Hauptstadt Budapest betreibt. "Wir könnten 15-mal so viel verkaufen, wenn wir mehr Waffen für Gummigeschosse hätten, aber die sind ausverkauft." In Ungarn gelten strikte Waffengesetze, allerdings sind Waffen mit kleinerem Kaliber davon ausgenommen.

14.09 Uhr - "Der Bundeskanzlerin geht es gut", sagt Regierungssprecher Steffen Seibert. Die Kabinettssitzung am Morgen habe sie über das Telefon geleitet. Außerdem sei die Kanzlerin auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet worden. Seibert äußert sich nicht dazu, wann das Testergebnis vorliegen soll. Kanzlerin Angela Merkel habe jedoch sehr viele Genesungswünsche erhalten, über die sie sich sehr freue, für die sie sich wegen der großen Zahl aber nicht einzeln bedanken könne.

13.45 Uhr - Die Lufthansa und ihre Tochter-Airlines haben in der Corona-Krise nach eigenen Angaben bisher rund 40.000 Bürger in Rückholaktionen nach Europa geflogen. Rund 16.000 von ihnen seien durch die Lufthansa befördert worden, diese seien vornehmlich deutsche Staatsbürger, teilte ein Konzernsprecher am Montag in Frankfurt am Main auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes mit.   Auch die Konzerntöchter Swiss, Austrian Airlines, Eurowings, Brussels Airlines und Edelweiss waren demnach an den insgesamt bisher 230 Flügen nach Deutschland, Österreich, Belgien und in die Schweiz beteiligt. Sie holten Menschen beispielsweise aus Palma de Mallorca, Kairo oder Manila zurück.

13.11 Uhr - Nach zwei Monaten strikter Isolationsmaßnahmen wegen des Coronavirus kehrt in Zentralchina langsam wieder Normalität ein. In der Millionenmetropole Wuhan, wo das Virus im Dezember erstmals auf einem Wildtiermarkt aufgetreten war, durften die Menschen an diesem Montag wieder zur Arbeit gehen. Auch der öffentliche Nahverkehr rollte langsam wieder an. Nach Behördenangaben dürfen als gesund geltende Bewohner von Wuhan sich frei in der Stadt bewegen, mit dem Bus und der U-Bahn fahren. Dabei müssen sie sich allerdings ausweisen. Wenn eine entsprechende Erlaubnis des Arbeitgebers vorliegt, ist auch eine Rückkehr an die Arbeitsstelle möglich.

13.03 Uhr - Die wegen der Corona-Pandemie im Saarland verfügte Ausgangsbeschränkung hat gegriffen: "Sie wird im Großen und Ganzen eingehalten", sagte der Sprecher des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken. Am Wochenende habe es "noch ein paar Auffälligkeiten" gegeben, bei denen die Polizei eingeschritten sei und bei "Uneinsichtigkeit" auch Anzeigen erstattet habe. Aber: "Der Großteil der Bevölkerung hat verstanden, was gemeint ist und hält sich auch daran." Seit Samstag gilt im Saarland eine Ausgangsbeschränkung, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hatte am Samstag scharfe Polizeikontrollen zur Einhaltung der verfügten Ausgangsbeschränkung angekündigt.

13:00 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier kündigt an, dass die Soforthilfen für Kleinunternehmen rasch ausgezahlt werden sollen. Kleinbetriebe mit bis zu fünf Beschäftigten sollen 9000 Euro für drei Monate bekommen, die auf einen Schlag ausgezahlt würden. Für Betriebe mit bis zu zehn Beschäftigten greift eine Soforthilfe von 15.000 Euro.

12.55 Uhr - Die Corona-Pandemie wird die deutsche Volkswirtschaft nach Berechnungen des Münchner Ifo-Instituts voraussichtlich Hunderte von Milliarden Euro kosten. Das Virus beschere der Wirtschaft Produktionsausfälle, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit und werde den Staatshaushalt erheblich belasten, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Je nach Szenario schrumpfe die deutsche Wirtschaft um 7,2 bis 20,6 Prozentpunkte. Das entspreche Kosten von 255 bis 729 Milliarden Euro. "Die Kosten werden voraussichtlich alles übersteigen, was aus Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte in Deutschland bekannt ist", betonte Fuest. Strategien seien erforderlich, die es erlauben, eine Wiederaufnahme der Produktion mit einer weiteren Eindämmung der Epidemie zu verbinden. 

Clemens Fuest, Direktor des Instituts für Wirtschaftsforschungs (ifo)Bild: picture-alliance/dpa/S. Stache

12.12 Uhr - Die Zahl der Menschen, die Lungenkrankheit COVID-19 gestorben sind, steigt in Spanien weiter. Das Gesundheitsministerium in Madrid spricht nun von 2182 Toten, bislang waren es 1720. Auch die Zahl der Neuinfektionen schnellt weiter in die Höhe. Das Ministerium zählt inzwischen 33.089 Menschen, die sich mit dem Virus infiziert haben, das sind 4517 mehr als am Vortag.

11.53 Uhr - Die Deutsche Bank schließt als Sicherheitsmaßnahme in Zeiten der Corona-Pandemie vorübergehend über 200 Filialen in Deutschland für den Kundenverkehr. Von diesem Dienstag an werde das bundesweite Filialnetz bis auf Weiteres von mehr als 500 auf rund 290 verkleinert, teilte Deutschlands größtes Geldhaus in Frankfurt am Main mit. Ziel sei, dennoch für Kunden im ganzen Bundesgebiet gut erreichbar zu sein. Bei Schließung eines Standortes werden dessen Dienstleistungen von den nächstgelegenen Deutsche-Bank-Filialen oder vom mobilen Vertrieb übernommen. 

11.29 Uhr - Die Bundesregierung hat ein riesiges Paket an Wirtschaftshilfen beschlossen, um die Folgen der Corona-Krise einzugrenzen. Das Kabinett gab dafür in Berlin grünes Licht. Vorgesehen ist ein Nachtragshaushalt im Volumen von 156 Milliarden Euro. Damit sollen unter anderem Hilfen für Kleinstbetriebe geleistet werden. Hinzu kommen Garantien und Liquiditätshilfen sowie Gelder für mögliche Staatsbeteiligungen in der Krise. Der Bundestag soll dem Paket am Mittwoch zustimmen, der Bundesrat dann am Freitag.

11.18 Uhr - Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines hat die Einstellung ihres Flugbetriebs um drei Wochen verlängert. Wie das Unternehmen in Wien mitteilte, gilt der Flugstopp nun bis 19. April. Bis zu diesem Tag gehen zudem alle rund 7000 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Lediglich Rückholflüge von im Ausland festsitzenden Österreichern werden weiter durchgeführt. Die Fluglinie hatte die Einstellung des Flugbetriebs zunächst bis 28. März angekündigt. Die Verlängerung wurde mit den weiterhin geltenden, weltweiten Einreisestopps sowie der geringen Nachfrage nach Flugreisen begründet.

11.01 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) macht erste Erfolge der Einschränkungen in Deutschland im Kampf gegen die Virus-Epidemie aus. "Wir sehen den Trend, dass die exponentielle Wachstumskurve sich etwas abflacht", sagte RKI-Chef Lothar Wieler in Berlin. Am Mittwoch könne man Genaueres über die Wirkung der seit einer Woche geltenden Einschränkungen sagen. "Ich bin aber optimistisch, dass diese Maßnahmen schon jetzt sichtbar sind, was sehr früh ist." Er forderte aber, die Einschränkungen müssten konsequent eingehalten werden. Die Mobilität in Deutschland habe zwar abgenommen, aber noch nicht ausreichend.

Ein Soldat sichert sich Klopapier im Bundestaat New YorkBild: Reuters/A. Kelly

10.55 Uhr - Wegen der Coronavirus-Pandemie verbietet Hongkong allen Menschen, die nicht in der chinesischen Sonderverwaltungszone leben, die Einreise. Das Einreiseverbot trete am Dienstag um Mitternacht in Kraft und gelte mindestens zwei Wochen lang, teilte Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam mit. Den Flughafen der Stadt, der zu den meistgenutzten weltweit zählt, dürfen demnach keine Transitpassagiere mehr nutzen. Die Pandemie hatte im Dezember in Festlandchina ihren Ausgang genommen. Hongkong blieb aber weitgehend verschont. In den vergangenen zwei Wochen hat sich die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in Hongkong allerdings mehr als verdoppelt auf nunmehr 318 Fälle. Dies wird auf das Eintreffen zahlreicher Einheimischer wie auch Ausländer zurückgeführt, die aus Europa und Nordamerika nach Hongkong gereist waren.

10.27 Uhr - In Großbritannien übernimmt das Militär die Auslieferung von Schutzausrüstungen für das medizinische Personal. Tag und Nacht würden die Lastwagen der Armee eingesetzt, um Millionen Artikel wie Atemschutzmasken zu verteilen, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock. Zuvor hatten mehr als 6000 Ärztinnen und Ärzte in einem offenen Brief an Premierminister Boris Johnson appelliert, die Versorgung mit Schutzmaterialien zu erhöhen. Ohne würden sie ihr Leben riskieren, sie fühlten sich wie "Kanonenfutter".

10.05 Uhr - In Österreich sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums 3611 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Gegenüber Sonntagnachmittag stieg die Zahl der Infizierten um 367. Die Zahl der Todesopfer liegt zu Wochenbeginn bei 16. Neun Personen seien bereits wieder genesen. Die meisten positiven Testergebnisse gibt es mit 696 in Oberösterreich, gefolgt von 676 in Tirol. In der Hauptstadt Wien wurden 451 Fälle gezählt.

09.48 - Zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie hat Saudi-Arabien eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Diese gilt auf Anordnung von König Salman ab Montag für die nächsten drei Wochen in der Zeit von 19.00 Uhr bis 06.00 Uhr. Allerdings gibt es Ausnahmen für Beschäftigte des Gesundheitswesens und Sicherheitskräfte. In Saudi-Arabien wurde das Coronavirus bisher bei 511 Menschen nachgewiesen, ein Todesfall wurde noch nicht vermeldet. In dem Königreich gelten bereits massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Kinos, Einkaufszentren und Restaurants wurden geschlossen, Passagierflüge gestrichen und die Pilgerfahrt Umrah ist ausgesetzt.

09.28 Uhr - In Deutschland sind dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge 22.672 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der Toten liegt demnach bei 86. Am Sonntag waren 18.610 Infizierte und 55 Tote gemeldet worden. Das Institut warnte zuletzt, dass am Wochenende nicht aus allen Ämtern Daten übermittelt worden seien, so dass der tatsächliche Anstieg der Fallzahlen höher liegen könne als gemeldet.

09.07 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sein Vorpreschen bei den Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie verteidigt. Die Betroffenheit der Bundesländer sei unterschiedlich, sagte der CSU-Chef. Daher sei es nur natürlich, dass grenznahe Bundesländer wie Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und das Saarland früher Schutzmaßnahmen ergriffen hätten. "Wir haben viel mehr Tote, wir haben höhere Infektionen", sagte der CSU-Politiker im Fernsehen, deshalb müsse er als Ministerpräsident "ein Stück weit schneller reagieren". Dies sei auch bereits bei den Schulschließungen wegen der Coronavirus-Pandemie der Fall gewesen. Söder fügte hinzu, er habe bereits am Freitag über Ausgangsbeschränkungen entschieden, die Regelung sei "eins zu eins mit Österreich umgesetzt" worden und eine angemessene und notwendige Entscheidung gewesen.

08.46 Die Umwelt-Organisation Greenpeace fordert in der Corona-Krise, Deutschland mit den geplanten milliardenschweren Wirtschaftshilfen sozialer und klimafreundlicher zu machen. Die Bundesregierung solle das Konjunkturprogramm "als grünen Marshallplan gestalten", teilte die Organisation mit. Die gewaltigen staatlichen Hilfen müssten kurzfristig soziale und wirtschaftliche Verwerfungen auffangen, sagte der Greenpeace-Klimaexperte Tobias Austrup. "Klug gewählt, können die weiteren Konjunkturprogramme das Land entscheidend voranbringen beim Aufbau einer zukunftsfähigen Wirtschaft. Der Marshallplan war nach dem Zweiten Weltkrieg ein großes Konjunktur- und Hilfsprogramm der USA, das Deutschland und anderen Staaten in Europa bei der Bewältigung der Kriegsschäden half.

08.25 Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus nimmt die wegen der Coronavirus-Krise unterbrochene Produktion in Frankreich und Spanien ab sofort teilweise wieder auf. Das teilte Airbus in Toulouse mit. Das Unternehmen hatte in der Vorwoche wegen der Coronavirus-Pandemie seine Produktion in den beiden Ländern für vier Tage ausgesetzt. Die Airbus-Standorte in anderen Ländern, vor allem in Deutschland, Großbritannien, Kanada, den USA und China, waren davon nicht betroffen gewesen.

Ein Airbus A350 wird im Werk Blagnac in Südfrankreich gebaut (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/P. Pavani

07.40 Uhr - Im Einsatz gegen das Coronavirus haben 500 Soldaten die Straßen der thailändischen Hauptstadt Bangkok desinfiziert. Die jüngste Aktion war der fünfte derartige Einsatz. In der Corona-Krise ist das öffentliche Leben in Bangkok erheblich eingeschränkt: Schulen, Einkaufszentren und Restaurants sind offiziell geschlossen. Auch der Königspalast, eine große Touristenattraktion, hat bis Mitte April zu. Ausgenommen von der Schließung sind Supermärkte und Drogerien. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums stieg die Zahl der bekannten Coronavirus-Fälle in dem südostasiatischen Land um 122 auf 721.

07.15 Uhr - Kanada wird wegen der anhaltenden Corona-Pandemie keine Sportler zu den Olympischen und Paralympischen Spielen in Tokio schicken, falls das IOC und Japan am ursprünglich geplanten Termin (24. Juli bis 9. August) festhalten sollten. "Es geht nicht nur um die Gesundheit der Sportler, es geht um die Gesundheit der Menschheit", heißt es in einem Statement des kanadischen Nationalen Olympischen Komitees. "Im Schatten von COVID-19 und der damit verbundenen Risiken ist es für unsere Sportler, für die Gesundheit und die Sicherheit ihrer Familien und aller Kanadier nicht angebracht, sich auf diese Olympischen Spiele vorzubereiten." Das australische NOK hat seine Athleten bereits aufgefordert, sich auf Olympia im Jahr 2021 vorzubereiten.

06.43 Uhr - Die Organisatoren der Olympischen Spiele in Tokio schließen eine Absage des Sportereignisses aus. Eine Verschiebung sei aber eines von mehreren Szenarien, die in Betracht gezogen würden, sagt der Präsident des Organisationskomitees der Spiele in Tokio, Yoshiro Mori.

05.33 Uhr - SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich bezeichnet den Corona-Ausbruch als schwerste Krise in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. "Die Corona-Krise ist existenzieller als frühere Krisen. Sie hat eine gesundheitliche, eine ökonomische und eine soziale Dimension", sagte Mützenich den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Für manche Menschen gehe es um Leben und Tod, für andere um ihre wirtschaftliche Existenz – und durch die notwendige Kontaktvermeidung seien alle unmittelbar betroffen. "Das verleiht dieser Krise eine ungeheure Wucht." Das Gemeinwesen werde "auf die härteste Probe seit dem Ende des 2. Weltkrieges gestellt und nur gemeinsam kann es gelingen, diese zu bestehen".

Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf MützenichBild: Getty Images/A. Berry

04.41 Uhr - Bundesforschungsministerin Anja Karliczek warnt bei der Suche nach einem Impfstoff vor Konkurrenzdenken. "Nationale Alleingänge können keine Lösung sein", sagt die CDU-Politikerin der Zeitung "Augsburger Allgemeine". "Auch die USA profitieren von dem Wissen, das in Deutschland geschöpft wird und umgekehrt."

04.19 Uhr - Mehrere Automobilkonzerne stellen ihre Produktion in Indien ein. Neben dem größten Autobauer des Landes, Maruti Suzuki India, legen auch Mercedes-Benz, Fiat Chrysler sowie Hyundai Motor und Mahindra & Mahindra ihre Werke in der nördlichen Region Haryana und im westlich gelegenen Maharashtra bis Ende März still. Fiat kündigte an, keine Arbeitsplätze zu streichen und weiterhin die Gehälter aller Mitarbeiter zu zahlen. Auch Volkswagen hatte bereits am Sonntag die Produktion am Standort Pune in Maharashtra gestoppt.

03.17 Uhr - Syrien meldet den ersten offiziellen Coronavirus-Fall. Gesundheitsminister Nizar al-Yaziji sagte den staatlichen Medien, dass "notwendige Maßnahmen" in Bezug auf die 20-jährige Frau ergriffen worden seien. Die Patientin sei medizinisch behandelt und für 14 Tage unter Quarantäne gestellt worden. In den vergangenen Wochen gab es unbestätigte Berichte über Coronavirus-Fälle in Syrien, dessen Gesundheitssystem und Infrastruktur von neun Jahren Bürgerkrieg gezeichnet sind. Die Behörden haben bislang einen Ausbruch der Lungenkrankheit und Vertuschungsvorwürfe bestritten.

as/kle/rb (rtr, dpa, afp)

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