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New Yorks Bürgermeister schlägt Alarm

29. März 2020

In New York warnt Bürgermeister Bill de Blasio, dass er wegen der Corona-Krise den Betrieb der Krankenhäuser nur noch eine Woche garantieren kann. In Spanien steigt die Zahl der Corona-Toten weiter. Mehr im DW-Live-Blog.

USA: New York - Bill De Blasio - PK Coronavirus
New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio: Medizinische Ausrüstung nur noch für eine WocheBild: Getty Images/W. Farrington

Das Wichtigste in Kürze: 

- New Yorks Bürgermeister de Blasio schlägt Alarm

- Spanien verzeichnet wieder mehr als 800 Corona-Tote an einem Tag 

- Bundeswehr holt erneut italienische Corona-Patienten nach Deutschland

- NRW-Ministerpräsident Armin Laschet widerspricht Merkel wegen Exit-Strategie 

 

Die Meldungen im Einzelnen - alle Zeitangaben in MESZ: 

 

0:00 Uhr: Dieser Ticker wird nicht mehr aktualisiert.

 

23.44 Uhr - In Italien verlangsamt sich die Zunahme der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Gesamtzahl der Infizierten erhöhte sich um 5217 auf 97.689, wie der Zivilschutz mitteilte. Das ist der geringste Anstieg von Neuinfektionen seit Mittwoch. Bislang hat die Coronavirus-Pandemie offiziellen Angaben zufolge 10.779 Todesopfer in Italien gefordert. 

23.20 Uhr - Nigerias Präsident  Muhammadu Buhari riegelt zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie die Millionenstadt Lagos und die Hauptstadt Abuja ab. Die Maßnahme gelte ab Montag für 14
Tage gelten, teilt Buhari in einer TV-Ansprache mit. In Nigeria sind offiziellen Angaben zufolge 97 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

20.43 Uhr - Die liberale Opposition in Polen hat die Wähler zum Boykott der Präsidentenwahl am 10. Mai aufgerufen, die die regierenden Konservativen trotz der Coronavirus-Pandemie weiterhin abhalten wollen. "Lasst uns diese Wahlen boykottieren, euer Leben ist das Wichtigste", sagte die liberale Präsidentschaftskandidatin Malgorzata Kidawa-Blonska. Sie setzte den Wahlkampf aus, um den Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus nicht zu behindern. "Die Präsidentschaftswahlen in der gegenwärtigen Situation zu organisieren, ist kriminell", erklärte sie. In einer Umfrage sprachen sich zuletzt 72 Prozent der Polen für eine Verschiebung der Wahl aus.

20.10 Uhr - In Frankreich sind binnen eines Tages 292 weitere Menschen infolge einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Damit liege die Gesamtzahl bei 2606, teilen die Gesundheitsbehörden mit. Die Zahl der Infizierten sei binnen 24 Stunden auf 40.174 von 37.575 gestiegen.

19.58 Uhr - Im Kampf gegen das Coronavirus verhängt die russische Hauptstadt Moskau eine Ausgangssperre. Von diesem Montag an dürfe man die Wohnung nur unter bestimmten Umständen verlassen, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin mit. Darunter fallen der Weg zur Arbeit, zum Supermarkt, zur Apotheke und zum nächsten Müllcontainer. Die Moskauer dürften sich "nicht mehr ohne Grund in der Stadt bewegen", sagte der Bürgermeister. Bisher gab es eine Ausgangssperre für Menschen im Alter von über 65 Jahren. Sobjanin reagiert damit auf weiter steigende Infektionszahlen. In der Metropole haben sich bereits mehr als 1000 Menschen infiziert - Tendenz steigend.

19.26 Uhr - Der schweizerische Pharmakonzern Novartis setzt bei der Suche nach einem Heilmittel gegen das Coronavirus große Hoffnungen in das Malariamittel Hydroxychloroquin. "Vorklinische Studien mit Tieren sowie erste Daten aus klinischen Studien zeigen, dass es das Coronavirus tötet", sagte Konzernchef Vasant Narasimhan. Derzeit würden in Europa und den USA Patientinnen und Patienten für klinische Studien gesucht und in Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden in den USA und der Schweiz eine Zulassung per Eilverfahren geprüft. Zudem würden weitere bereits entwickelte Medikamente untersucht, ob sie für den Einsatz gegen COVID-19 infrage kämen. Auch das Krebsmittel Jakavi sei "sehr vielversprechend", sagte Narasimhan.

18.57 Uhr - In Italien ist die Zahl der gestorbenen Corona-Infizierten erneut deutlich gestiegen. Aber die Zunahme der Neuinfektionen hat sich weiter verlangsamt. Wie der Zivilschutz mitteilte, erhöhte sich die Zahl der Corona-Toten am Sonntag um 756 auf 10.779. Dies ist der höchste Zahl weltweit. Die Gesamtzahl der Infizierten seit Beginn der Pandemie stieg um 5217 auf jetzt 97.689. Der Tagesanstieg ist deutlich geringer als am Samstag (5974) und entspricht einer Zunahme um 5,6 Prozent. Vor einer Woche lagen die Zuwachsraten noch im zweistelligen Bereich. Die Zahl der Geheilten stieg um 646 auf 13.030.

18.24 Uhr - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat namhafte Unternehmen wie Adidas und H&M kritisiert, die in der Coronakrise Mietzahlungen für ihre Filialen eingestellt haben. "Ich halte das Verhalten von Adidas für unverantwortlich und habe dafür kein Verständnis", sagte der SPD-Politiker dem "Handelsblatt". Adidas habe in den vergangenen Jahren hohe Gewinne erzielt. "Jetzt müssen alle die Krise gemeinsam schultern", so Heil. Scharfe Kritik kam auch vom Verband Haus & Grund. Wenn große Unternehmen wie Adidas, Deichmann und andere jetzt reihenweise ihre Ladenmieten nicht mehr bezahlten, sei das ein Dammbruch, sagte Verbandspräsident Kai Warnecke.

Klare Worte zur Mietenblockade: Arbeitsminister Hubertus HeilBild: picture-alliance/dpa/J. Carstensen

18.03 Uhr - Regierungen und Notenbanken müssen nach Einschätzung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) dringend ihre Bemühungen verstärken, um ihre Wirtschaften angesichts der Corona-Krise zu unterstützen. Es würden eilig Lösungen jenseits derer aus der Finanzkrise 2008 benötigt, schreibt BIZ-Chef Agustin Carstens. Die Maßnahmen nach dem Crash von 2008 hätten dazu gedient zu verhindern, dass die Banken sich finanziell übernähmen. Die Sorge heute sei aber, dass die Banken nicht aktiv würden und Geld verliehen - und dies in einer Lage, in der viele Firmen sich nicht am Kapitalmarkt mit Geld versorgen könnten.

17.40 Uhr - Angesichts der Corona-Pandemie gewährt Portugal Migranten ohne Aufenthaltsstatus vorläufig Asyl. Damit will die Regierung in Lissabon ihnen kostenlosen Zugang zum öffentlichen Gesundheitssystem und zu Sozialleistungen ermöglichen. Die Maßnahme bleibe zunächst bis zum 1. Juli in Kraft, schreibt die portugiesische Tageszeitung "Publico". Voraussetzung ist demnach, dass die Migranten bereits einen Antrag auf Bleiberecht oder Asyl gestellt haben. Portugal verzeichnete am Sonntag 5.962 Infizierte und 119 Tote. Bereits vor über einer Woche rief Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa den nationalen Notstand aus. 

16.54 Uhr - Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, rechnet mit Millionen von Corona-Infizierten in den USA. Ausgehend von der aktuellen Lage bestehe die Möglichkeit, dass 100.000 bis 200.000 Menschen in Folge der Pandemie sterben, sagte Fauci dem Fernsehsender CNN. Der angesehene Virologe machte zugleich jedoch deutlich, dass er wenig von Prognosen halte, da man leicht falsch liegen und die Leute in die Irre führen könne. "Wir haben ein ernsthaftes Problem in New York, wir haben ein ernsthaftes Problem in New Orleans und wir werden ernsthafte Probleme in anderen Gebieten entwickeln." Die Zahl der Coronavirus-Infizierten liegt bei fast 125.000 - in keinem anderen Land der Welt ist diese Zahl so hoch. Fast 2200 Menschen sind bereits gestorben.

16.15 Uhr - New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio schlägt angesichts knapp werdender medizinischer Ausrüstung in der Corona-Krise Alarm. Er könnte den reibungslosen Betrieb der Krankenhäuser nur für eine Woche garantieren, sagte er dem TV-Sender CNN. Dabei gehe es nicht nur um Masken, Schutzkleidung und dringend benötigte Beatmungsgeräte, sondern auch um medizinisches Personal. Die Ärzte und Pfleger könnten im jetzigen Tempo nicht über Wochen weiterarbeiten und bräuchten Unterstützung. "Hier in New York fühlt es sich wortwörtlich an wie zu Kriegszeiten", sagte de Blasio. Die Acht-Millionen-Einwohnermetropole hat sich zum Zentrum der Pandemie in den USA entwickelt. Restaurants, Bars, Schulen, Museen und Theater sind geschlossen. Alle Bürger sind aufgerufen, Zuhause zu bleiben, "nicht lebenswichtige" Einrichtungen und Firmen sind stillgelegt.

15.56 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier arbeitet an Plänen, wie sich die deutsche Wirtschaft nach der Corona-Krise auch strukturell neu aufstellen kann. "Wir brauchen ein umfassendes Fitnessprogramm für die deutsche Wirtschaft, die Rettungspakete allein werden nicht genügen", sagte Altmaier. Das Konzept solle sich nicht auf klassische Konjunkturprogramme beschränken, sondern strukturell die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft verbessern. So müssten Deutschland und Europa den Rückstand bei der Digitalisierung aufholen und dafür sorgen, dass Arbeitsplätze der Zukunft nicht nur in Amerika und Asien entstünden, forderte der CDU-Politiker. Zudem müssten elementare Bereiche industrieller Produktion wie Arzneimittel und Biotech auch hierzulande angesiedelt sein.

15.34 Uhr - Auch im Bürgerkriegsland Libyen gilt wegen einer drohenden Ausbreitung des Coronavirus nun eine tägliche Ausgangssperre. Von 14 Uhr bis 7 Uhr am Folgetag dürfen die Menschen ihre Häuser nicht mehr verlassen. Das teilte die international anerkannte Regierung mit Sitz in Tripolis mit. Die Gegenregierung im Osten des Landes, die mit dem Rebellengeneral Chalifa Haftar kooperiert, hatte am Mittwoch eine zehntägige komplette Ausgangssperre verhängt. Libyen hatte am Dienstag den ersten Fall der Lungenkrankheit COVID-19 offiziell bekanntgegeben.

15.01 Uhr - Kleinunternehmer und Solo-Selbstständige können ab Montag die von der Bundesregierung für sie bereitgestellten Soforthilfen abrufen. Bund und Länder schlossen dazu eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung. Das teilten die Bundesministerien für Wirtschaft und für Finanzen sowie das bayerische Wirtschaftsministerium für die Länderseite mit. Die Hilfen sollen den Betroffenen in der Corona-Krise das wirtschaftliche Überleben sichern. Das 50-Milliarden-Euro-Programm sieht vor, dass Kleinunternehmen mit bis zu fünf Beschäftigten einmalig 9000 Euro erhalten können, Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten 15.000 Euro. 

14.41 Uhr - Österreichs Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) hat das Nein seines Landes zur Einführung sogenannter Coronabonds bekräftigt. "Wir dürfen die Fehler vergangener Krisen nicht wiederholen, sonst droht nach Corona gleich die nächste Schuldenkrise", sagte Blümel. Für die Unterstützung der am stärksten betroffenen Länder sei genügend Geld da. Mit dem Europäischen Rettungsschirm mit einem aktuellen Volumen von 410 Milliarden Euro gebe es ein wirksames Instrument für solche Krisensituationen. Eurobonds seien für ihn eine rote Linie. "Viele der Länder, die jetzt unter dem Deckmantel der Krise nach Gemeinschaftsschulden rufen, haben vor wenigen Monaten Ausnahmen vom Stabilitätspakt gefordert", sagte Blümel und spielte damit auf Italien an.

14.27 Uhr Papst Franziskus hat angesichts der Corona-Pandemie einen weltweiten Stopp aller Kampfhandlungen gefordert. Er schließe sich einem entsprechenden Appell von UN-Generalsekretär António Guterres an, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche beim traditionellen Angelus-Gebet in Rom. Alle kriegerischen Auseinandersetzungen sollten gestoppt, humanitäre Hilfskorridore eingerichtet und Wege für die Diplomatie geöffnet werden. "Der gemeinsame Einsatz gegen die Pandemie kann uns alle dazu bringen zu erkennen, dass wir die brüderlichen Bande als Mitglieder einer einzigen Familie stärken müssen2, fügte er hinzu. Guterres hatte jüngst in New York dazu aufgerufen, "die Seuche namens Krieg" zu beenden und die Waffen zum Schweigen zu bringen.

13.58 Uhr - Die Bundeswehr hat erneut ein Flugzeug nach Norditalien geschickt, um weitere Covid-19-Patienten abzuholen. Wie ein Sprecher der Luftwaffe mitteilte, flog ein Airbus A310 MedEvac von Köln nach Bergamo, um sechs Italiener zur Intensivbehandlung nach Deutschland zu bringen. Die Bundeswehr hatte bereits am Sonntag in der von der Corona-Pandemie stark betroffenen Stadt sechs Patienten abgeholt und nach Köln gebracht. Am Sonntag startete zudem ein Transportflugzeug A400M der Luftwaffe in Richtung Straßburg, um zwei Patienten abzuholen, die das Bundeswehrkrankenhaus in Ulm versorgen wird.

13.10 Uhr: In Moskau sind nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin mehr als 1.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die russische Hauptstadt ist innerhalb des Landes am stärksten betroffen. Die Stadtverwaltung hat die Bürger der Stadt aufgefordert, während der von Präsident Wladimir Putin ausgerufenen arbeitsfreien Woche zu Hause zu bleiben. Russland meldet insgesamt 1534 Infektionen, 270 mehr als am Vortag. Neun Menschen sind an COVID-19 gestorben, sieben von ihnen in Moskau.

12.40 Uhr: Handwerk und Reisebranche beklagen in der Corona-Krise mangelnde Unterstützung und eine Förderlücke. "In dieser Extremlage brauchen neben den kleinen Betrieben auch solche mit mehr als zehn Mitarbeitern Soforthilfen", sagte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Weite Teile des Mittelstandes fielen durch das Raster von direkten Zuschüssen. Bundesregierung und Parlament hatten kürzlich verschiedene Hilfsprogramme
beschlossen. 

11.38 Uhr - Nach Angaben von Bundesaußenminister Heiko Maas sind bislang mehr als 160.000 Deutsche aus dem Ausland zurückgeholt worden. Er dankte bei Twitter allen Beteiligten, die daran "unfassbar hart" gearbeitet hätten. An die noch im Ausland Verbliebenen appellierte Maas, Geduld zu haben. Die Bundesregierung schätzt die Zahl der Rückkehrwilligen, zumeist Urlauber, auf etwa 200.000. 

11.35 Uhr - In Spanien steigt die Zahl der Todesfälle als Folge des Coronavirus auf 6528 an. Das sei ein Plus zum Vortag von 838 und damit ein neuer Höchststand, wie das spanische Gesundheitsministerium mitteilte.Insgesamt gebe es rund 78.800 Infizierte, das sind etwa 6550 mehr als am Vortag. Im Kampf gegen die Pandemie ordnete die Regierung in Madrid die vorübergehende Schließung aller "nicht lebenswichtigen" Unternehmen an. Alle Angestellten dieser Firmen sollten in den kommenden zwei Wochen zu Hause bleiben. Die Anstiegsraten bei Todesfällen als auch bei den Infektionen gehen jedoch weiterhin deutlich zurück. Spanien ist neben Italien in Europa am stärksten betroffen. 

10.44 UhrAngesichts der Entwicklungen haben UN-Ermittler zu einem sofortigen landesweiten Waffenstillstand in Syrien aufgefordert. Dies sei nötig, um "die Katastrophe nicht zu verschlimmern", erklärte der Leiter der UN-Untersuchungskommission für Syrien, Paulo Pinheiro, in Genf. In dem Kriegsland wurden bislang fünf Infektionsfälle mit dem Coronavirus gemeldet. Die Europäische Union unterstützt den Aufruf. Die EU sei bereit, die UN bei ihren Bemühungen zum Stopp der Kampfhandlungen und der Ausbreitung des Coronavirus zu unterstützen, erklärte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Brüssel. 

10.43 Uhr - In einem Ankerzentrum im bayerischen Geldersheim in Unterfranken sind nach vereinzelten Coronavirus-Infektionen etwa 600 Bewohner unter Quarantäne gestellt worden. Nach Regierungsangaben seien sieben der untergebrachten Flüchtlinge und ein Beschäftigter 
positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die infizierten Bewohner sollen in einem gesonderten Gebäude unterkommen. Für die Einrichtung gelte ein Aufnahme- und Verlegungsstopp. In dem Ankerzentrum soll die Identität von Flüchtlingen festgestellt werden. 

10.35 UhrBundesentwicklungsminister Gerd Müller hat ein Programm zum Schutz von Flüchtlingsregionen angekündigt. "Es darf in der Krise nicht zu einer Benachteiligung der Armen gegenüber den Reichen kommen", sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Seinen Worten zufolge ist ein umfassendes Programm in Arbeit, das auch die wirtschaftlichen Folgen in Entwicklungsländern berücksichtigen soll. Das Entwicklungsministerium werde dazu seinen Etat deutlich umschichten. 

10.29 UhrAustralien verzeichnet seit der Verhängung umfassender Ausgangsbeschränkungen einen Anstieg von häuslicher Gewalt. Wie Premierminister Scott Morrison mitteilte, sei bei Google die Zahl der Suchanfragen mutmaßlicher Opfer um 75 Prozent angestiegen. Auch Frauenrechtsorganisationen sprachen von höheren Zahlen. Morrison kündigte ein Maßnahmenpaket gegen häusliche Gewalt in Millionenhöhe an.

10.02 UhrDie wegen der Coronavirus-Pandemie für dieses Jahr abgesagten Olympischen Sommerspiele in Tokio sollen einem Medienbericht zufolge voraussichtlich im Juli 2021 eröffnet werden. Wie der japanische Fernsehsender NHK unter Berufung auf die Veranstalter berichtete, könnten die Olympischen Spiele am 23. Juli kommenden Jahres beginnen. Die Schlussfeier soll am 8. August steigen. Am Dienstag hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Verschiebung der Spiele verkündet.

Im Juli 2021 dürfen die Athleten vermutlich zeigen, was sie können Bild: picture-alliance/dpa/S. Kogiku

9.39 UhrKuba unterstützt den europäischen Zwergstaat Andorra im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie mit 39 Ärzten und Krankenpflegern. Die Fachkräfte seien am Samstag in das Fürstentum entsandt worden, teilte der Leiter der Dienste für medizinische Zusammenarbeit, Jorge Delgado, mit. Insgesamt hat Kuba in den vergangenen zehn Tagen 508 Ärzte und Krankenpfleger nach Italien sowie in elf lateinamerikanische und karibische Staaten entsandt, um zur Bekämpfung des Virus beizutragen.

9.17 UhrSüdkorea schickt alle Einreisenden von kommendem Mittwoch an für zwei Wochen in Quarantäne. Dies betreffe Ausländer wie auch südkoreanische Bürger selbst, erklärte Ministerpräsident Chung Sye-kyun. Die Gesundheitsbehörde in Seoul meldete 105 neue Fälle, davon seien 41  eingeschleppt. Insgesamt liegt die Zahl der Infizierten in Südkorea nun bei 9583.

9.08 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen mit 52.547 angegeben - ein Plus von 3965 seit Samstag. Das Institut, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 389 Todesfälle.

8.45 Uhr - Der weltgrößte Hersteller von Schutzhandschuhen - Top Glove in Malaysia - rechnet angesichts der hohen Nachfrage aus Europa und den USA mit Lieferengpässen. Die Bestellungen aus diesen Regionen seien in den vergangenen Wochen fast doppelt so hoch wie die Produktionskapazitäten der Firma gewesen, teilte Unternehmenschef Lim Wee Chai mit. Top Glove könne 200 Millionen Gummi-Handschuhe pro Tag herstellen."Manche Kunden machen Panik-Bestellungen. Normalerweise bestellen sie zehn Container im Monat, aber auf einmal sind es 20 Container", so Lim weiter.

Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro in ihm sicherlich wenig behaglichen Outfit Bild: Getty Images/A. Anholete

8.23 Uhr - Ein brasilianisches Gericht hat es der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro untersagt, Empfehlungen gegen Ausgangsbeschränkungen aufgrund des Coronavirus zu verbreiten. Die Richter in Rio de Janeiro ordneten die Einstellung der Regierungskampagne "Brasilien darf nicht stillstehen" an. Trotz steigender Infektionszahlen dort lehnt Bolsonaro strenge Eindämmungsmaßnahmen gegen das Virus ab. Aktuellen Zahlen des Gesundheitsministeriums zufolge haben sich in Brasilien bereits 3500 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt, rund 100 Menschen sind gestorben.

7.59 Uhr - In der Corona-Krise droht nach Einschätzung des Chefs des Robert-Koch-Instituts  (RKI), Lothar Wieler, auch das deutsche Gesundheitssystem an seine Grenzen zu geraten. "Wir müssen damit rechnen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen", sagte Wieler der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Mit Blick auf die vergleichsweise niedrige Sterberate in Deutschland warnte der Seuchenexperte vor Illusionen: Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass derzeit viel getestet werde. Zustände wie in Italien seien auch in der Bundesrepublik möglich. "Wir können nicht ausschließen, dass wir hierzulande ebenfalls mehr Patienten als Beatmungsplätze haben." Ausdrücklich betonte der RKI-Chef, dass aus medizinischer Sicht die räumliche Distanzierung noch möglichst lange durchgehalten werde müsse. Deutschland stehe "immer noch am Anfang der Welle".

RKI-Präsident Lothar Wieler: "Wir müssen damit rechnen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen"Bild: picture-alliance/dpa/C. Koall

7.17 Uhr - Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet wendet sich in der Debatte über die Beschränkung des öffentlichen Lebens wegen der Corona-Pandemie gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Der Satz, es sei zu früh, über eine Exit-Strategie nachzudenken, ist falsch", schrieb der CDU-Vize in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag". Es müsse schon jetzt die Zeit in den Blick genommen werden, in der die rigiden Maßnahmen erste Wirkung zeigten. Die Kanzlerin und Ex-Vorsitzende der CDU hatte am Donnerstag gesagt, es sei noch zu früh, um über eine Lockerung der wegen des Coronavirus verhängten Restriktionen in Deutschland zu sprechen.

7.15 Uhr - Die Volkswirte führender deutscher Finanzorganisationen sagen einen herben Einbruch der Wirtschaftsleistung um rund fünf Prozent voraus - ähnlich dem nach der Finanzkrise 2009. Dabei gehen sie in ihren Rechenmodellen davon aus, dass um Anfang Mai herum wieder weitgehend gearbeitet werden kann - in den Augen von Medizinern eine optimistische Sicht auf die Dinge. Die Experten von unter anderem der Allianz-Gruppe, der Landesbank Baden-Württemberg, der Deutschen Bank und der KfW-Gruppe äußerten sich in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

7.06 Uhr - In Illinois wird der Tod eines Babys untersucht, das mit dem Coronavirus infiziert war. In Verbindung mit der Erkrankung COVID-19 habe es bislang noch keinen Todesfall eines Kleinkindes gegeben, erklärte das Gesundheitsamt des US-Bundestaates in einer Mitteilung. Das verstorbene Kind war demnach jünger als ein Jahr. Eine "umfassende Untersuchung" solle die genaue Todesursache klären, hieß es weiter.

Blick auf die Haupthalle des Flughafens Berlin-Tegel Bild: picture-alliance/dpa/F. Sommer

7.01 Uhr - Die Entscheidung über eine mögliche vorübergehende Schließung des Berliner Flughafens Tegel könnte am Montag fallen. Der starke Passagier-Rückgang in der Corona-Krise ist nach Regierungsangaben ein Thema der Gesellschafterversammlung der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg. Erwogen wird nach Medien-Informationen, Tegel zunächst bis Ende Mai zu schließen. Bei der Telefonkonferenz dürfte es daher auch um mögliche Finanzhilfen für das staatliche Unternehmen gehen.