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Politik

Corona-Infektionen in Rekordhöhe in Frankreich

18. Januar 2022

Getrieben von der Omikron-Variante steigen die Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Frankreich und Dänemark auf neue Höchstwerte. Dagegen flaut die Infektionswelle in Spanien ab.

Frankreich Korsika | Krankenhaus in Bastia
Eine Corona-Station im Krankenhaus von Bastia auf der französischen Insel Korsika (Archivbild)Bild: Pascal Pochard-Casabianca/AFP/Getty Images

Frankreich hat mit knapp 465.000 gemeldeten Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages einen Höchstwert verzeichnet. Wie die französische Gesundheitsbehörde angab, wurden binnen 24 Stunden 464.769 neue Ansteckungen registriert - so viele wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. In den vergangenen Wochen kletterten die Fallzahlen in Frankreich rasant.

Zuletzt lag der Inzidenzwert, also die Zahl der Ansteckungen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner binnen einer Woche, landesweit bei 3063. In Krankenhäusern starben 288 weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insgesamt sind es damit 100.339 Todesfälle. Die Omikron-Variante des Coronavirus dominiert in dem Land mit seinen gut 67 Millionen Einwohnern.

Angesichts dessen will Frankreichs Regierung weitere Anreize für eine Corona-Impfung setzen und die Regeln für Ungeimpfte deutlich verschärfen. Sie sollen bald keinen Zugang mehr zu Gastronomie, Kulturstätten und zum Fernverkehr haben. Zutritt soll es dann nur noch mit einem Impf- oder Genesungsnachweis geben. Nach heftigen Debatten stimmte das Parlament dem Vorhaben am Sonntag endgültig zu. Einige Abgeordnete und Senatoren riefen wegen strittiger Punkte jedoch den Verfassungsrat an. Dieser will sich nun am Freitag zum Gesetzesprojekt äußern.

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Sprunghafter Anstieg in Italien

In Italien meldete das Gesundheitsministerium 228.179 Neuinfektionen binnen eines Tages. Am Tag zuvor waren es noch 83.403. Allerdings wurden laut Ministerium auch deutlich mehr Menschen auf das Coronavirus getestet: rund 1,48 Millionen nach gut 541.000 Tests am Vortag. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um 434 auf 141.825. Das ist der zweithöchste Wert in Europa nach Großbritannien und weltweit der neunthöchste. Seit Ausbruch der Pandemie in Italien wurden 9,02 Millionen Ansteckungsfälle registriert.

Rekordstand in Dänemark

Dänemark hat zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie mehr als 30.000 Corona-Infektionen an einem Tag verzeichnet. In der täglichen Auflistung des nationalen Gesundheitsinstituts SSI kamen am Dienstag 33.493 nachgewiesene Fälle hinzu, darunter knapp 31.500 Neuinfektionen und 2000 erneute Infektionen. Zum Vergleich: Ende November hatte die tägliche Neuinfektionszahl bei etwa 5000 gelegen. Seit Pandemiebeginn sind damit in dem EU-Land mit seinen knapp sechs Millionen Einwohnern knapp 1,2 Millionen Infektionen bestätigt worden. 3519 Menschen mit einer Corona-Infektion sind bisher in Deutschlands nördlichen Nachbarland gestorben.

Ein Schnelltestzentrum in Kopenhagen (Archivbild)Bild: Francis Joseph Dean/Dean Pictures /imago images

Gesundheitsminister Magnus Heunicke wies auf Twitter darauf hin, dass sich die hohe Infektionszahl nicht in der Zahl der Krankenhauseinlieferungen widerspiegele. Gründe dafür seien die Omikron-Variante und die erneuten Infektionen von Personen, die sich bereits zuvor mit dem Coronavirus angesteckt hätten. Deshalb gebe es Grund für Optimismus für die kommende Zeit, schrieb Heunicke. Die Zahl der Patienten mit Corona-Infektion in Kliniken liegt derzeit bei 810, 49 davon befinden sich auf der Intensivstation.

Trendwende in Spanien?

Erstmals seit Beginn der Omikron-Welle vor zweieinhalb Monaten sinkt in Spanien die Zahl der Neuinfektionen. Die Gesundheitsbehörden verzeichnen mehr als 94.400 Ansteckungsfälle binnen eines Tages. Das sind 3306 Fälle je 100.000 Einwohner und damit weniger als vor zwei Wochen, als 3397 Fälle registriert wurden. Das ist der erste Rückgang seit 2. November. Die Sieben-Tage-Inzidenz geht noch stärker zurück, und zwar auf 1522 von 1657 Fällen je 100.000 Menschen. Insgesamt wurden bislang mehr als 8,5 Millionen Ansteckungs- und 91.277 Todesfälle verzeichnet. 80,5 Prozent der 47 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Spaniens sind vollständig geimpft.

Schweden lockert Testpflicht

Geimpfte und genesene EU-Bürger müssen auf dem Weg nach Schweden künftig keinen Corona-Test mehr vorweisen. Die seit dem 28. Dezember geltende Anforderung eines negativen, maximal 48 Stunden alten Tests für Einreisende fällt ab Freitag weg, wie die Regierung in Stockholm mitteilte. Reisende würden nicht mehr als besonderes Risiko bei der Ausbreitung der Omikron-Variante in dem skandinavischen Land betrachtet. Damit reicht es ab Freitag, wenn man einen gültigen Corona-Pass bei sich hat und damit Impfung, Genesung oder einen maximal 72 Stunden alten Test vorzeigen kann. Das gilt für ausländische Erwachsene, es gibt allerdings Ausnahmen.

Schweden, das in der Corona-Krise einen vielbeachteten Sonderweg mit relativ milden Beschränkungen gewählt hatte, hatte in der zweiten Jahreshälfte 2021 lange Zeit vergleichsweise niedrige Corona-Zahlen verzeichnet. Seit dem Jahreswechsel ist die Zahl der Neuinfektionen jedoch in die Höhe geschossen.

kle/ehl (dpa, afp, rtr)

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