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Politik

Corona-Notstand in Spanien zu Ende

21. Juni 2020

Die Menschen im früheren Corona-Hotspot Spanien können aufatmen: Erstmals seit 14 Wochen dürfen sie sich im ganzen Land wieder frei bewegen. Doch Regierungschef Sánchez mahnt zur Vorsicht.

Spanien TV-Ansprache Pedro Sanchez
Ministerpräsident Sánchez: "Alle müssen die Hygiene- und Gesundheitsregeln auch weiter strikt einhalten"Bild: Reuters/Moncloa Palace

Seit Sonntagmorgen, 0 Uhr (MESZ), gilt in Spanien nicht mehr der Notstand, der infolge der Corona-Pandemie über das Land verhängt worden war. Die europaweit striktesten Ausgangssperren hatten dort zu heftigen politischen und gesellschaftlichen Debatten geführt.

Nun dürfen sich die 47 Millionen Einwohner Spaniens erstmals seit Mitte März wieder frei bewegen - im ganzen Land. Auch die Grenzen für Urlauber aus Schengenstaaten sind wieder offen. Lediglich die Grenze zu Portugal bleibt auf Wunsch der Regierung in Lissabon noch bis zum 1. Juli für die meisten Reisenden geschlossen.

Dürfte bald wieder besser frequentiert sein: Strand auf der beliebten Ferieninsel MallorcaBild: DW/Jonas Martiny

Spanien war zwischenzeitlich einer der Corona-Hotspots in Europa. Bei rund 246.000 Menschen wurde eine Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2 nachgewiesen, mehr als 28.300 von ihnen starben (Stand: 20.06.2020).

Eindringlicher Appell

Dank der drastischen Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit hätten 450.000 Menschenleben gerettet werden können, sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez in einer Fernsehansprache an die Nation. Er verwies dabei auf Angaben aus Forscherkreisen. Zugleich appellierte der Regierungschef an die Bürger, auch in Zukunft vorsichtig zu sein. "Das Virus kann zurückkehren und wir könnten von einer zweiten Infektionswelle erfasst werden."

Auch nach dem Ende des Notstands wird es in der sogenannten "neuen Normalität" im öffentlichen Leben Spaniens eine weitgehende Maskenpflicht und strikte Hygieneregeln geben, um ein Wiederaufflammen der Pandemie zu verhindern. Ähnlich wie in Deutschland gibt es Unterschiede von Region zu Region, weil die einzelnen Landesteile über viele Maßnahmen selbst entscheiden können.

wa/pgr (dpa, kna)

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