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Politik

Corona: USA "noch nicht über den Berg"

12. Juni 2020

Die Angst vor einer zweiten Coronavirus-Welle ruft die US-Gesundheitsbehörde CDC auf den Plan. Derweil überschreitet die Zahl der registrierten SARS-CoV-2-Infektionen in den Vereinigten Staaten die Zwei-Millionen-Marke.

Chicago, Illinois COVID-19-Patient Beatmung
Bild: Reuters/S. Stapleton

Angesichts anhaltender Coronavirus-Neuinfektionen in den USA hat die Gesundheitsbehörde CDC alle Bewohner dazu aufgerufen, die Situation weiter ernst zu nehmen. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei", betonte CDC-Direktor Robert Redfield. Daher sei es von "größter Bedeutung", dass die Menschen sich an Vorsichtsmaßnahmen wie Abstandhalten, Händewaschen und das Tragen von Schutzmasken in der Öffentlichkeit hielten.

"Wir sind noch nicht über den Berg", warnte auch der für Infektionskrankheiten zuständige CDC-Vertreter Jay Butler. "In den kommenden Wochen könnten wir eine Zunahme der Fälle von COVID-19 sehen." Auch neue strikte Ausgangsbeschränkungen "könnten wieder nötig werden". Insgesamt nehme die Zahl der Krankenhauspatienten mit COVID-19 derzeit jedoch ab, erläuterte Butler. In jenen Regionen, in denen es einen Zuwachs gebe, sei dieser nicht "dramatisch".

"Keine Lust mehr darauf"

Nachdem so gut wie alle US-Bundesstaaten als Reaktion auf die Corona-Pandemie Beschränkungen angeordnet hatten, gab es zuletzt fast überall Lockerungen. Mehr als ein Dutzend Bundesstaaten verzeichnen aktuell die höchste Zahl von Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie. Sorgen bereiten unter anderem Arizona, Texas und Florida. Man verfolge das genau, versicherte Butler. "Wir verstehen, dass wir alle keine Lust mehr darauf haben, zu Hause zu bleiben, und das Leben zurückhaben wollen, das wir im Dezember hatten." Die Rückkehr dazu müsse aber "so sicher wie möglich" geschehen.

Laut einer Umfrage unterstützt die große Mehrheit der US-Amerikaner Abstands- und Hygiene-EmpfehlungenBild: Getty Images/B. Bennett

Nach Angaben der CDC wurden inzwischen mehr als zwei Millionen Menschen in den USA positiv auf den COVID-19-Erreger getestet. Die Zahl der Todesfälle wurde von der Gesundheitsbehörde mit rund 114.000 angegeben. Das sind die mit Abstand höchsten Zahlen weltweit.

"Keine zweite Welle"

Die US-Regierung wies die Sorgen vor einem rasanten Wiederanstieg der Infektionszahlen zurück: "Es gibt keine zweite Welle", sagte Larry Kudlow, der Wirtschaftsberater von Präsident Donald Trump. Dieser setzt im Wahljahr 2020 auf eine rasche Rückkehr zur Normalität, um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Kritiker werfen dem Präsidenten vor, zugunsten der Wirtschaft die Gesundheit der Bevölkerung aufs Spiel zu setzen.

wa/fw (afp, dpa, rtr)

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