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Corona-Zahlen klettern weiter nach oben

8. Januar 2022

Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut stark gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt die Sieben-Tage-Inzidenz mit 335,9 an.

Deutschland Hamburg | Coronavirus | Teststation
Eine Corona-Teststation in HamburgBild: Christian Charisius/dpa/picture alliance

Am Freitag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 303,4 gelegen, vor einer Woche bei 220,3. Der Wert beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Die Inzidenz liegt damit wieder so hoch wie zuletzt vor Weihnachten.

Mehr als 50.000 Neuinfektionen täglich

Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 55.889 Neuinfektionen verzeichnet. Es war bereits der vierte Tag in Folge mit mehr als 50.000 Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es noch 26.392.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 268 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 184 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 7.473.884 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Samstag mit 6.692.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 113.900.

Wann gibt es Herdenimmunität?

Die parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Sabine Dittmar, legte unterdessen die Messlatte für die sogenannte Herdenimmunität gegen Corona nach oben. "Unser Ziel muss es sein, zu einer Quote von 95 Prozent vor allem bei den gefährdeten Gruppen zu kommen", sagte Dittmar der "Augsburger Allgemeinen".

"Man hat am Anfang gedacht, dass eine Quote von 70 Prozent für die Herdenimmunität ausreicht. Das allerdings reicht, wie wir jetzt wissen, vor dem Hintergrund der zahlreichen Mutationen nicht aus." Omikron biete eine gewisse Chance, von einer weltweiten Pandemie in eine Endemie zu kommen. Aber dazu "brauchen wir noch mehr Impfungen", sagte Dittmar.

Debatte über Bund-Länder-Beschlüsse

Die neuen Beschlüsse von Bund und Ländern zur Eindämmung der Corona-Pandemie stoßen unterdessen auf ein geteiltes Echo. Die Befreiung von der Quarantäne für frisch geimpfte oder genesene Kontaktpersonen sei "medizinisch fragwürdig", sagte die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Eine von der Delta-Variante genesene Person sei nicht gegen die Omikron-Variante immun. "Deswegen muss bei engem Kontakt im häuslichen Umfeld auch für frisch Geimpfte und Genesene eine Quarantäne gelten", forderte Johna.

Die Chefin des Marburger Bundes, Susanne Johna, sieht die neuen Quarantäne-Regeln kritischBild: Müller-Stauffenberg/imago images

Für Corona-Infizierte und Kontaktpersonen soll es künftig einfachere Isolations- und Quarantäneregeln geben. Demnach werden Kontaktpersonen künftig von der Quarantäne befreit, wenn sie eine Auffrischungsimpfung haben, also geboostert sind. Die neue Ausnahme von der Quarantäne gilt auch für frisch doppelt Geimpfte und frisch Genesene - für Kontaktpersonen also, deren Erkrankung oder Impfung weniger als drei Monate zurückliegt.

Lob für die Beschlüsse kam hingegen aus den Kommunen. Die Verkürzung der Quarantäne- und Isolationszeiten sei sinnvoll, sagte Landkreistagspräsident Reinhard Sager der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Damit werde ein guter Ausgleich zwischen der Eindämmung des Virus und der Sicherung wichtiger Infrastrurkturbereiche geschaffen. Auch der Deutsche Städte- und Gemeindebund bewertete die Beschlüsse grundsätzlich positiv.

haz/sti (dpa, afp, rtr)

 

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