In der Corona-Krise liefert China dringend benötigte Hilfsmittel nach Europa. Das hilft aber nur kurzfristig. Verantwortungsvoller wäre, endlich den Wildtierhandel zu verbieten, denn sonst droht die nächste Pandemie.
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In der Not hilft man sich, das gilt als Selbstverständlichkeit. Zu Beginn der Corona-Krise im Januar schickte die Europäische Union innerhalb kürzester Zeit 50 Tonnen Schutzbekleidung und medizinische Ausrüstung in die Provinz Hubei, wo das Virus erstmals auftauchte.
Mittlerweile liegt das Hauptkampfgebiet gegen das Coronavirus - um die Kriegsrhetorik vieler Staatsmänner zu bemühen - in Europa, das keine wirklich überzeugende Figur abgibt. Seit geraumer Zeit schickt China daher dringend benötigtes Material nach Italien, Spanien, Griechenland und in einige andere europäische Länder außerhalb der EU.
Diese Hilfe aus China ist sehr willkommen in Zeiten, wo vielerorts die medizinische Versorgung an ihre Belastungsgrenze stößt oder diese bereits überschritten ist. Es sind Zeiten, in denen viele Staaten im nationalen Alleingang Grenzen dicht gemacht haben und die Solidarität auf eine harte Probe gestellt wird. Zeiten, in denen Tausende sterben, Millionen Existenzen zerstört oder bedroht werden. Zeiten, in denen rund um den Globus Millionen Menschen drastische, bis dato unvorstellbare Einschnitte in ihre persönliche Freiheiten erdulden müssen. Und selbst wenn dieses Virus erfolgreich eingedämmt wurde, wird es Jahre dauern, bis sich die Welt von diesem Corona-Schock erholt hat.
Propagandaschlacht der Supermächte
Angesichts des Gesundheitsnotstands seien "Solidarität und Zusammenarbeit die mächtigste Waffe, die wir haben", sagte Chinas Staatsführer Xi. Hilfe als Waffe. Auch das macht deutlich, wie diese solidarischen Hilfsleistungen in Zeiten von Handelskonflikten und Nationalismus zu einem zentralen Bestand eines Propaganda-Krieges geworden sind.
"Peking inszeniert sich als Retter in der Not. Die Corona-Pandemie verschiebt die Machtbalance: China will die USA als 'Weltkümmerer' ablösen", schreibt etwa das Handelsblatt.
In der Weltpolitik habe eine neue Ära begonnen, in der ausgerechnet das Land, in dem die Pandemie ihren Ursprung nahm, die globale Führungsrolle beansprucht. "Chinas Hilfsbereitschaft ruft in Europa auch Misstrauen hervor. Seit Jahren versucht Peking, seinen Einfluss auszuweiten, jetzt sieht es seine Chance. Die Hilfslieferungen sollen nicht nur Leben retten, sondern auch Partnerschaften begründen – und die Geschichte der Pandemie umschreiben", so das Handelsblatt.
Polemik statt gemeinsames Krisenmanagement
In der Tat reagierte China sehr gereizt auf die polemischen Äußerungen von US-Präsident Trump, der immer wieder von chinesischen Versäumnissen und von dem "chinesischen Virus" sprach.
Ein Fotograf hielt sogar fest, dass Trump in einem Redemanuskript handschriftlich den Begriff "Coronavirus" in "Chinese Virus" abänderte. Erst als dies vermehrt zu Übergriffen auf asiatisch-stämmige US-Bürger führte, stoppte Trump seine rassistische Polemik.
Peking wiederum reagierte scharf auf die Kritik. Wer China beschuldige, könne ja in der Corona-Krise auf Schutz-Equipment aus China verzichten, so Außenamtssprecher Geng. Schmerzlich wird den USA und den Europäern vor Augen geführt, wie abhängig sie inzwischen nicht nur wirtschaftlich von der aufstrebenden Supermacht China sind. Zhao Lijian, der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, ging noch einen Schritt weiter und unterstellte den USA sogar in mehreren Tweets, dass das US-Militär das neuartige Virus nach Wuhan gebracht habe.
Immer wieder sorgen Zoonosen für Infektionskrankheiten
Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer, das zeigt diese Propagandaschlacht einmal mehr.
Spätestens die schon jetzt rund 143.000 Infizierten und 2500 Toten in den USA belegen, dass dieses SARS-CoV-2 Virus selbstverständlich nicht in irgendeinem US-Labor entstanden ist, sondern durch eine Zoonose.
Das sind Tierkrankheiten, die von tierischen Wirten auf Menschen übertragen werden. Meistens werden sie von Säugetieren übertragen, unseren nächsten Verwandten im Tierreich. Das war bei AIDS so, bei Ebola, bei SARS und jetzt eben auch bei COVID-19.
Wie die Pest! - Wenn Tiere krank machen
In Arizona haben die Gesundheitsbehörden Pesterreger in Flöhen gefunden. Träger der Infektionskrankheit sind Nagetiere. Aber nicht nur die Pest kann vom Tier auf den Menschen überspringen - Zoonosen gibt es viele.
Bild: CC/BY/äquinoktium
Träger der Pest
In Flöhen sind die Gesundheitsbehörden von zwei Countys in Arizona fündig geworden: Yersinia pestis - der Erreger der Beulenpest. Der Floh kann das Bakterium vom Nagetier auf den Menschen übertragen. Dort müssen die Menschen nun besondere Vorsicht walten lassen: sich von Wildtieren fernhalten und ihre Haustiere mit Medikamenten vor den Parasiten schützen.
Bild: picture-alliance/dpa
Nicht ganz ungewöhnlich
In den USA sind Pestfälle zwar selten, jedes Jahr kommen aber durchschnittlich sieben Infektionen beim Menschen vor. Erst im Juni hatten sich in New Mexico drei Menschen angesteckt. Medizinisch hat die Pest in entwickelten Ländern ihren Schrecken verloren. Mit Antibiotika lässt sie sich gut behandeln. Bleibt sie indes unbehandelt, verläuft sie oft tödlich.
Bild: SGHT
Vorsicht, auch wenn sie niedlich aussehen!
Im Yosemite-Nationalpark waren 2015 zwei Besucher an der Pest erkrankt. Übertragen wurden die Bakterien wahrscheinlich von solchen süßen Streifenhörnchen oder von Eichhörnchen. Mitte August sperrte die Parkbehörde einen Campingplatz, nachdem in zwei toten Eichhörnchen Pesterreger gefunden wurden. Weltweit gibt es jedes Jahr etwa 300 Pestfälle - die meisten in Madagaskar, der DR-Kongo und Peru.
Bild: Hamid Esmaeili
Nicht nur die Pest ist gefährlich
Es gibt viele andere Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können - sogenannte Zoonosen. Vor allem kleine Kinder, ältere und kranke Menschen und Schwangere sind durch Infektionen mit Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten gefährdet. Deshalb sollten Haustiere regelmäßig mit den nötigen Medikamenten behandelt werden.
Bild: Fotolia/pitrs
Fieber dank Miezekatze
Katzen und Hunde - die besten Freunde des Menschen - können zum Beispiel das Bakterium "Campylobacter jejuni" übertragen, das Durchfall verursacht. Katzen geben zudem verschiedene Bartonella-Bakterien weiter, die Fieber und Entzündungen hervorrufen können. Und eine Toxoplasmose, ausgelöst durch den Parasiten Toxoplasma gondii, kann bei einer Schwangerschaft zu gefährlichen Komplikationen führen.
Bild: Fotolia/millaf
Infektionsweg über mehrere Tiere
Eine Virusinfektion, die fast nur auf dem Lande vorkommt, sind die Kuhpocken. Mäuse, die auf Kuhweiden leben, nehmen die Viren aus dem Kot der Rinder auf. Dann fressen Katzen die Mäuse und spielen abends mit den Menschen. Setzt es beim Raufen mal einen Kratzer infiziert sich der Mensch.
Bild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte
Krank durch Kriechtiere
Amphibien und Reptilien dagegen sollen für eine Vielzahl von sporadischen Salmonellen-Infektionen bei ihren Besitzern verantwortlich sein. Rund elf Prozent dieser Infektionen bei Patienten unter 21 Jahren gehen einer Studie zufolge auf Tiere wie Leguane, Echsen, Schlangen oder Frösche zurück.
Bild: picture-alliance/dpa/W. Kumm
Papageienkrankheit
Die Papageienkrankheit ist eine Zoonose, die vor allem für Kinder und geschwächte Personen gefährlich werden kann. Auslöser ist eine Chlamydien-Art. Sie trifft vor allem Papageie, Wellensittiche und Tauben. Der Mensch infiziert sich damit meist über den eingetrockneten Kot der Tiere. Der wird mit dem Staub in der Luft aufgewirbelt.
Bild: Proaves
Krankheiten vorbeugen
Für gesunde Menschen ist das Risiko jedoch gering, solange die Tiere geimpft und entwurmt werden und Hygiene-Regeln beachtet würden, betonen die Forscher. Trotzdem sollte sich jeder nach einer ausgiebigen Streicheleinheit die Hände waschen, oder beim Reinigen von Käfig oder Terrarium Handschuhe tragen.
Bild: picture-alliance/dpa/F. Rumpenhorst
Stechende Gefahr
Aber nicht nur unsere Haustiere sind ansteckend. So kann es zum Beispiel passieren, dass gefährliche Tiere aus den Tropen versehentlich mit Handelswaren, meist auf Schiffen, auch in gemäßigte Zonen gelangen. Die asiatische Tigermücke überträgt beispielsweise das Dengue-Fieber.
Bild: picture alliance/Mary Evans Picture Library
Reineke Fuchs
Bis zum Jahr 2008 gab es sie auch in Deutschland: Tollwut, übertragen vor allem von Füchsen. Durch großangelegte Impfaktionen aber ist diese gefährliche Krankheit ausgerottet. Für Menschen, die sich mit dem Tollwutvirus infiziert hatten, endete die Krankheit tödlich. Deutschland gilt heute als tollwutfrei.
Bild: imago/blickwinkel
Entwarnung
Im Allgemeinen - das betonen die Forscher - überwiegen die positiven Effekte, die die Beziehung zu einem Tier mit sich bringt. So sollen Kleinkinder, die mit einem Hund oder einem Vogel aufwachsen, seltener an Allergien und Atemwegsinfektionen erkranken. Außerdem sorgen Hunde dafür, dass wir uns mehr bewegen - und auch für die Psyche sind unsere tierischen Freunde gut.
Bild: Fotolia/otisthewolf
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Wie der Evolutionsbiologe Jared Diamond und der Virologe Nathan Wolfe gerade noch einmal anschaulich in einem Gastbeitrag für die Süddeutsche Zeitung erläutert haben, lief die Übertragung bei SARS und sehr wahrscheinlich auch bei dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 über die Wildtiermärkte in China, wo eben solche Wildtiere für den Verzehr oder für die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) verkauft werden.
Nachvollziehbare Übertragungswege
Bei SARS war ein Larvenroller, eine fleischfressende Schleichkatze, das Wirtstier, das sich zuvor bei Fledermäusen mit SARS infiziert hatte. Bei COVID-19 sollen Schuppentiere der Wirt gewesen sein, berichtet jetzt die Fachzeitschrift Nature.
Die Schuppen der Säugetiere gelten in der TCM quasi als Wundermittel. In den dichtbesiedelten Städten einer globalisierten Welt dauert es nicht lange, bis sich eine solche lokale Zoonose zur weltweiten Pandemie entwickelt.
Zwar wurde der Wildtiermarkt in Wuhan nach Auftreten des neuen Coronavirus umgehend geschlossen, an den Wildtierhandel selbst aber traut sich auch die übermächtig erscheinende Kommunistische Partei Chinas nicht heran. Zu wichtig sind die tierischen Bestandteile und Pulver für die TCM.
Fester Glaube an die Traditionelle Chinesische Medizin
Gerade erst hat die Nationale Gesundheitskommission Chinas empfohlen, Tan Re Qing, eine Injektion mit Bärengalle zur Behandlung schwerer und kritischer COVID-19-Fälle einzusetzen.
Bereits seit dem achten Jahrhundert werde die aus der Galle gewonnene Ursodeoxycholsäure zur Behandlung von Gallensteinen und Lebererkrankungen verwendet.
Und letzte Woche titelte die staatliche Medienagentur Xinhua: "Traditionelle chinesische Medizin bietet orientalische Weisheit im Kampf gegen das neuartige Coronavirus". Weiter heißt es dort: "Die TCM hat in der gesamten chinesischen Geschichte keinen einzigen Kampf gegen Epidemien versäumt. Die TCM-Klassiker haben genügend Beweise dafür geliefert, wie die TCM in den letzten tausend Jahren epidemische Krankheiten wie die Pocken geheilt hat. Der Kampf gegen SARS im Jahr 2003 war ein aktuelles Beispiel. Die TCM bot rechtzeitige und wirksame Lösungen für die Behandlung und Genesung von SARS-Patienten."
Idealerweise sollten bei einer solch gefährlichen Infektion beide medizinischen Denkschulen zusammenwirken, sagen chinesische Akademiker: "Die westliche Medizin bietet wichtige lebenserhaltende Maßnahmen wie Unterstützung der Atmung und des Kreislaufs, während die TCM sich auf die Verbesserung der körperlichen Bedingungen und der Immunfunktion der Patienten konzentriert. Sie ergänzen sich gegenseitig", so Zhang Boli von der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften.
Wildtierhandel - Was tun gegen das kriminelle Geschäft?
03:12
Es geht nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Verantwortung
Die traditionelle Chinesische Medizin und der Wildtierhandel als ihr Rohstofflieferant werden wahrscheinlich auch die jüngste Corona-Krise überdauern, so wie sie damals schon die SARS-Epidemie überdauert haben.
Traditionelle Medizin spielt in China und in vielen anderen Teilen der Welt eine zentrale Rolle. Ihre Verfechter können auch durchaus auf Behandlungserfolge im Vergleich zur klassischen westlichen Schulmedizin verweisen. Diese ignoriere weitgehend den ganzheitlichen Aspekt und kuriere eher Symptome als Ursachen, sagen sie.
Entsprechend sollten wir uns mitten in der derzeitigen Krise bereits auf die nächste Pandemie vorbereiten, sagen der Evolutionsbiologe Jared Diamond und der Virologe Nathan Wolfe. Unwissenheit oder Ignoranz werden auch in Zukunft dazu führen, dass Tierkrankheiten auf den Menschen überspringen. Es gehe dabei nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Verantwortung. Auch wenn es kaum durchzusetzen ist, könnte ein weltweites Verbot des Wildtierhandels aber das Risiko einer tödlichen Zoonose zumindest reduzieren.
Ihre Hornschuppen schützen sie vor Fressfeinden, nicht aber vor Wilderern. Syndikate betreiben einen internationalen Handel, der die Tiere in ihrer Existenz akut bedroht.
Bild: picture-alliance/Zuma/I. Damanik
Akut gefährdet
Weltweit gibt es acht Arten von Schuppentieren, auch Pangolin genannt. Vier leben im südlichen Afrika, vier in Asien. Sie sind die einzigen Säugetiere, deren Körper mit Hornschuppen bedeckt ist. Schuppentiere sind die am häufigsten illegal gehandelten Säugetiere der Welt. Experten schätzen, dass es im letzten Jahrzehnt bis zu einer Million Tiere gewesen sein könnten
Bild: picture-alliance/dpa/S. Lalit
Kampf gegen organisierte Kriminalität
Trotz eines internationalen Handelsverbots werden bedrohte Schuppentiere weiter illegal gefangen und vermarktet. Jährlich wird laut der Umweltschutzorganisation WWF Schmuggelware von etwa 20.000 Tieren entdeckt, die tatsächliche Zahl geschmuggelter Tiere dürfte weit darüber liegen. Der Fund hier 2017 in Indonesien war auf dem Schwarzmarkt etwa 1,5 Mio. US-Dollar wert.
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Angebliches Heilmittel
Wilderer haben es vor allem auf die Schuppen abgesehen, die in der traditionellen Medizin Asiens und Afrikas als Heilmittel eingesetzt werden: Angeblich helfen die Schuppen gegen Fieber, wirken antiseptisch, fördern bei jungen Müttern die Milchbildung und sind gut für die Potenz – dabei bestehen sie wie menschliche Fingernägel lediglich aus Keratin.
Bild: Getty Images/AFP/Wahyudi
Begehrte Delikatesse
Begehrt sind aber nicht nur die Hautschuppen. Das Fleisch der Schuppentiere gilt in Westafrika, in China und in einigen südostasiatischen Ländern als Delikatesse.
Bild: picture-alliance/dpa/Traffic
Internationaler Handel
Gerade erst wurde in Malaysia die Rekordmenge von knapp 30 Tonnen Schmuggelware wie Fleisch und Schuppen beschlagnahmt. In etwa 1800 gekühlten Kisten hätten die Beamte gefrorene Tiere entdeckt, 61 Schuppentiere seien lebend gefunden worden. Auch in Vietnam (wie hier 2017), Hongkong und Uganda sind in den vergangenen Wochen insgesamt zehn Tonnen Schmuggelware entdeckt worden.
Bild: picture-alliance/Save Vietnam’s Wildlife
Unzureichender Schutz
Bei Gefahr klappte das Schuppentier seine scharfkantigen Schuppen nach außen - ein perfekter Schutz vor Fressfeinden. Allerdings sind die Tiere so auch eine leichte Beute für Wilderer, die sie in dem Zustand problemlos einsammeln können.
Bild: picture-alliance/imagebroker/N. Dennis
Eingeschränkte Beweglichkleit
Schuppentiere leben entweder am Boden oder auf Bäumen, meist sind sie nachtaktiv. Am Boden bewegen sie sich überwiegend behäbig fort, charakteristisch ist das Hin- und Herschwingen des Kopfes. Dieses Schwingen entsteht durch die außergewöhnliche Schultermuskulatur der Vorderbeine, die durch den Schuppenpanzer anders angeordnet ist als bei ungepanzerten Säugetieren.
Bild: picture-alliance/Photoshot
Perfektes Fressbesteck
Schuppentiere fressen vor allem Ameisen und Termiten. Ihre Beute lokalisieren sie mit ihrem ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn. Um in die Gänge ihrer Beute zu gelangen, sind sie mit ihren Grabkrallen, einer röhrenförmigen Schnauze mit zahnlosem Kiefer und einer bis zu 70 Zentimeter langen, klebrigen Zunge perfekt ausgestattet.
Bild: Getty Images/AFP/R. Rahman
Gemütliche Zeitgenossen
Schuppentiere sind Einzelgänger, nur in der Paarungszeit suchen sie Gesellschaft. Die Weibchen bringen nach rund 140 Tagen meist nur ein Junges zur Welt. Die Jungtiere kommen bereits mit einem Schuppenpanzer zur Welt – der ist aber bei der Geburt noch weich und härtet dann in den ersten Tagen aus. Die Jungtiere werden von der Mutter auf dem Schwanz herumgetragen und viele Monate umsorgt.
Bild: picture-alliance/AP Photo/Firdia Lisnawati
Rigorose Kontrollen nötig
Vor etwa zwei Jahren wurden alle acht Arten in die höchste Schutzstufe des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (Cites) aufgenommen. Der internationale Handel ist seitdem vollständig verboten. Wirkung zeigt das Verbot aber nicht - weil die Nachfrage nicht abreißt und der Handel zu lukrativ ist. Nur eine bessere Strafverfolgung und mehr öffentliche Aufmerksamkeit könnten sie schützen.