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Politik

Coronavirus: Disneyland Shanghai geschlossen

24. Januar 2020

Die Vergnügen rund ums chinesische Neujahrsfest fallen größtenteils ins Wasser. Das Land reagiert damit auf die rasante Ausbreitung des Virus. In Wuhan wird im Eiltempo ein Krankenhaus für Corona-Patienten errichtet.

China Coronavirus | Symbolbild: Disney Resort in Shanghai
Bild: Reuters/Aly Song

Es ist gespenstisch still auf den Straßen und öffentlichen Plätzen Wuhans. Die Elf-Millionen-Einwohnerstadt, die als Ausgangspunkt des gefährlichen Coronavirus gilt, steht komplett unter Quarantäne. Wer auf die Straße gehen möchte, muss eine Maske tragen. Öffentliche Einrichtungen bleiben geschlossen. Die Flug- und Zugverbindungen aus der Stadt sind weitgehend auf Eis gelegt.

Mit den Maßnahmen reagierte die Stadt auf die Ausbreitung des neuartigen Erregers. Insgesamt stieg die Zahl der Erkrankungen in China um weitere 160 auf insgesamt rund 830 bestätigte Fälle. Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich auf 26.

Krankenhaus soll Anfang Februar eröffnen

24 dieser Todesfälle wurden in der Provinz Hubei verzeichnet, zwei weitere in der an Russland angrenzenden Nordostprovinz Heilongjiang und der nördlichen Provinz Hebei. Bei weiteren 1072 Krankheitsfällen bestehe der Verdacht, dass sie durch das Virus ausgelöst sein könnten, teilte der Gesundheitsausschuss der chinesischen Regierung mit. Diese Fälle werden noch untersucht.

Das neue Krankenhaus für Corona-Patienten soll in nicht mal zwei Wochen stehenBild: AFP/STR

Auch wenn sich das Virus inzwischen rasch verbreitet hat: Die meisten Infizierten werden in Wuhan behandelt. Deshalb baut die Stadt nun im Eiltempo ein neues Krankenhaus. 1000 Betten soll es haben und speziell für die Behandlung von Corona-Patienten ausgelegt sein. Schon Anfang Februar könnte der Bau fertig sein.

Derzeit werden die mit dem Coronavirus infizierten Patienten in 61 Krankenhäusern isoliert und behandelt. Die neue Einrichtung solle die Lage entspannen und "die Fähigkeiten, Patienten zu behandeln, verbessern", schrieb die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.

Die neue Klinik wird laut Xinhua aus Fertigbauteilen gebaut. Auf die gleiche Weise war 2003 in einem Vorort der Hauptstadt Peking in knapp einer Woche ein Krankenhaus für die Behandlung der vielen SARS-Patienten gebaut worden. An der Atemwegserkrankung, die ebenfalls von einem Coronavirus ausgelöst wurde, waren in den Jahren 2002 und 2003 349 Menschen in China und weitere 299 Menschen in Hongkong gestorben.

Weitere Städte unter Quarantäne

Neben Wuhan stehen inzwischen auch ein Dutzend weitere Städten in der zentralchinesischen Provinz Hubei unter Quarantäne. Die öffentlichen Verkehrsverbindungen wurden weitgehend gekappt. Insgesamt sind rund 41 Millionen Menschen von den Beschränkungen betroffen. Die chinesische Regierung will sogar einen Teil der Chinesischen Mauer sperren, um das Virus an der Ausbreitung zu hindern. 

Auch das Disneyland in Shanghai schließt ab Samstag vorerst seine Tore. Die Entscheidung sei zum Schutz des Personals und der Besucher getroffen worden, teilte der Vergnügungspark mit. Am Wochenende beginnen einwöchige Ferien zum chinesischen Neujahr - und Disneyland hatte besondere Spektakel geplant. Alle Besucher, die bereits gebucht haben, würden entschädigt, erklärte der Park auf seiner Website.

Reisewelle vergrößert Sorge um Ausbreitung

Auch der bekannte kanadische Zirkus Cirque du Soleil sagte seine festen Shows in Hangzhou bis auf weiteres ab. Er reagiere damit auf die Bitte der Behörden, alle Aktivitäten in Sälen mit mehr als hundert Besuchern zu canceln, erklärte Cirque-du-Soleil-Chef Daniel Lamarre.

35 Bagger und 10 Bulldozer helfen beim Bau des SpezialkrankenhausesBild: picture-alliance/dpa/XinHua/Xiao Yijiu

Der Ausbruch überschattet landesweit das chinesische Neujahrsfest, das in der Nacht zum Samstag gefeiert wird. Selbst in Peking wurden Festivitäten wie Tempelfeste und andere Veranstaltungen abgesagt, um größere Menschenansammlungen zu verhindern. Einige Hundert Millionen Menschen sind zum wichtigsten chinesischen Familienfest in ihre Heimatorte gereist, was die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Virus' noch vergrößert.

mir/mak (rtr, ap, afp, dpa)

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