Corona: Indien bricht Rekord
30. August 2020In den vergangenen 24 Stunden seien 78.761 neue Infektionsfälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium in Neu-Delhi mit. Bisher hielten die USA den Rekord bei den täglichen Neuinfektionen: Am 17. Juli hatten die Behörden dort 77.638 Neuinfektionen gemeldet.
Indien steht mit rund 3,54 Millionen Infektionsfällen auf der Liste der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder auf Platz drei nach den USA und Brasilien. In den vergangenen drei Wochen hat das Land aber einen steileren täglichen Anstieg der Neuinfektionen aufgewiesen als die beiden anderen Staaten. Experten gehen außerdem davon aus, dass die Dunkelziffer in Indien sehr hoch ist, da verhältnismäßig wenig getestet wird.
Bhutan lockert Tabak-Verkaufsverbot
Wegen der Lage in Indien hat auch das Nachbarland Bhutan reagiert. Es erlaubte wieder den Verkauf von Tabak im Land - weil der Schmuggel aus Indien floriert. 2010 verbot die Regierung die Herstellung und den Verkauf von Tabakwaren komplett. Nur die Einfuhr kleiner Mengen aus dem Ausland war gegen sehr hohe Zollgebühren erlaubt. Dadurch ist ein Schwarzmarkt mit Schmuggelware aus Indien entstanden. Die Virusinfektion eines bhutanischen Grenzbewohners, der mit indischen Importgütern arbeitete, sorgte bei der Regierung nun für das Umdenken. Bhutans Premierminister Lotay Tshering, gelernter Arzt, warnte allerdings, dass der Verkauf von Zigaretten nur vorübergehend erlaubt sei.
Weltweit stieg die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen am Sonntag auf mehr als 25 Millionen. Fast 40 Prozent der Gesamtfälle wurden in den USA und Brasilien registriert. Rund um den Globus sind bereits mehr als 842.900 Menschen an oder mit einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 gestorben.
Inzwischen berichten auch Forscher aus Ecuador über eine erneute Corona-Infektion bei einem ursprünglich Genesenen. Gen-Untersuchungen der Viren haben demnach gezeigt, dass es sich bei den Infektionen des Mannes im Mai und im August um zwei verschiedene Virenstämme handelt. Zuvor hatten Forscher in Hongkong, Belgien, den Niederlanden und den USA über Fälle erneuter Ansteckungen berichtet.
ust/haz (dpa, afp, rtr)