Die Situation ist ernst. Das Coronavirus schränkt uns ein, es ist hochansteckend und es bedroht Existenzen. Zu ernst, um drüber zu lachen? Im Gegenteil: Gerade in schwierigen Zeiten ist Humor besonders wichtig.
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Endlich ist der Frühling da, wir aber hocken drinnen. Manche können nicht oder nur eingeschränkt arbeiten. Je nachdem, wie lange dieser Zustand andauert, kann sich die unerwartete Quality time mit der Familie zu einer wirtschaftlichen Existenzbedrohung auswachsen.
Wer im Supermarkt oder in Pflegeeinrichtungen arbeitet, ist einem besonders hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt. Andere sitzen im Homeoffice und müssen nebenbei Ersatzlehrer und Dauerunterhalter für die Kinder spielen. Manche sind ganz allein.
Und dann gibt es noch diejenigen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Die – abgeriegelt von der Außenwelt – nicht nur die Symptome der Infektion, sondern auch die Angst bekämpfen müssen.
Darf man echt Witze über Corona machen? "Ja", sagt Kareen Seidler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Pressesprecherin am Deutschen Institut für Humor. "Im Prinzip kann man über alles Witze machen."
Der Psychiater, Begründer der Logopädie und Buchautor Viktor E. Frankl war ganz ähnlicher Meinung. In seinem Buch "…trotzdem JA zum Leben sagen" berichtet der Österreicher von seiner Zeit als Insasse mehrerer Konzentrationslager während des Zweiten Weltkrieges – und davon, wie überlebenswichtig Humor sein kann.
"Auch der Humor ist eine Waffe der Seele im Kampf um die Selbsterhaltung", beschreibt Frankl die Funktion des "Lagerhumors". Witze zu reißen über eine Situation, die alles andere als witzig ist, schaffe Distanz zu eben dieser Situation.
Der Witzbold erhebt sich - zumindest für einen kurzen Moment - über die bedrohliche Realität, anstatt ganz und gar von ihr überwältigt zu sein.
"Psychohygiene", nennt Seidler das. Es sei gesund und normal über eine beängstigende Situation Witze zu machen. "Humor hat eine Ventilfunktion." Angst und Anspannung lösen sich – wenn auch manchmal nur für ein paar Sekunden.
"Natürlich ist es wichtig zu schauen, in welcher Situation der Empfänger ist", schiebt Seidler sofort hinterher. "Wir unterscheiden zwischen sozialem und aggressivem Humor", erklärt sie.
Späße über Nudeln und Toilettenpapier sind in Gegenwart eines Menschen, den das Virus in helle Panik versetzt oder der Humor in solchen Situationen grundsätzlich für unangebracht hält, eventuell nicht das Richtige. Dieser aggressive Humor - zu dem auch der schwarze Humor zählt - kann hingegen schmerzhaft sein. Hier ist Empathie gefragt.
Humorvoll zu sein heißt aber nicht unbedingt, permanent Witze am Rand der Schmerzgrenze zu reißen. "Sozialer Humor tut niemandem weh", sagt Seidler. Ein Beispiel für sozialen Humor seien die zahlreichen im Netz kursierende Anleitungen, die auf originelle und lustige Weise zeigen, wie gründliches Händewaschen geht.
Auch die spanischen Polizisten, die während ihres Dienstes ein Ständchen für die isolierte Bevölkerung zum Besten geben, bedienen sich dieser Art des Humors.
Ob auf soziale oder aggressive Weise: Sich gemeinsam zu amüsieren stärkt das Gemeinschaftsgefühl, sagt Seidler. "Wenn wir jetzt schon viel mehr Zeit mit der Familie verbringen als uns lieb ist, sollten wir möglichst viel zusammen lachen." Die sozialen Medien sind hier ein Quell der Inspiration.
Wenn Sie also das nächste Mal über einen Corona-Witz lachen und sofort von Gewissensbissen geplagt werden, denken Sie an Menschen wie Viktor Frankl. Und daran, dass Lagerhumor überlebenswichtig sein kann.
Zehn Wege in ein glücklicheres Leben
Glück ist der Motor des Lebens. Glückliche Menschen leben wahrscheinlich länger. Optimismus und positive Gefühle schützen vor Herzkrankheiten und machen uns widerstandsfähig. Zehn Tipps für ein glücklicheres Leben.
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Haben Sie Kontakt zu anderen Menschen!
Beziehungen leisten einen wichtigen Beitrag zum Glück. Menschen mit starken und vielfältigen gesellschaftlichen Beziehungen sind glücklicher, gesünder und leben länger. Enge Beziehungen mit der Familie und Freunden geben Liebe, Sinn, Unterstützung und stärken unser Selbstwertgefühl. Stärken Sie Ihre Beziehungen und bauen Sie neue Verbindungen auf. Das ist wesentlich für Ihr Lebensglück.
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Tun Sie etwas für andere!
Sich um andere zu sorgen ist grundlegend für unser Glück. Anderen Menschen zu helfen macht auch uns glücklicher und gesünder. Zu geben stärkt Verbindungen zwischen Menschen und hilft, eine glücklichere Gesellschaft für alle zu schaffen. Und es geht nicht nur um Geld - wir können unsere Zeit, Ideen und Energie einsetzen. Also, wenn Sie sich wohl fühlen wollen, tun Sie Gutes.
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Achten Sie auf Ihren Körper!
Körper und Geist sind miteinander verbunden. Aktiv sein macht uns glücklicher, und ist gut für unsere körperliche Gesundheit. Wir verbessern unsere Stimmung und das kann uns sogar aus einer Depression helfen. Es gibt einfache Dinge, die wir alle jeden Tag tun können. Zum Beispiel öfter mal nach draußen gehen und sicherstellen, dass wir genügend Schlaf bekommen.
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Setzen Sie sich Ziele auf die Sie sich freuen können!
Die Zukunft positiv zu sehen ist wichtig für unser Glück. Wir brauchen alle Ziele, um uns zu motivieren, aber sie müssen auch erreichbar sein. Wenn wir versuchen, das Unmögliche zu schaffen, bringt das unnötigen Stress. Nur ehrgeizige, aber realistische Ziele geben unserem Leben eine Richtung und bringen ein Gefühl der Erfüllung und Zufriedenheit, wenn wir sie erreichen.
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Nehmen Sie Notiz von Ihrer Umwelt!
Hatten Sie schon einmal das Gefühl, das Leben muss noch mehr bieten? Die gute Nachricht: da ist mehr. Wir müssen nur innehalten und es wahrnehmen! Aufmerksamer zu sein steigert unser Wohlbefinden in allen Lebensbereichen. Wer aufmerksam in der Gegenwart lebt, verhindert das Grübeln über die Vergangenheit oder sich ständig um die Zukunft zu sorgen.
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Denken Sie positiv!
Positive Emotionen wie Freude, Dankbarkeit und Zufriedenheit sind nicht nur kurzfristig gut für uns. Regelmäßig erlebt, bilden sie Studien zufolge eine Aufwärtsspirale. Und obwohl wir das Leben mit seinen Höhen und Tiefen realistisch bewerten sollten, hilft es, sich auf die positiven Seiten einer Situation zu konzentrieren - das Glas halb voll und nicht halb leer zu sehen.
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Hören Sie nicht auf zu lernen!
Lernen wirkt sich positiv auf unser Wohlbefinden aus. Es setzt neue Ideen in uns frei und hilft uns, neugierig und engagiert zu bleiben. Lernen gibt uns auch ein Gefühl der Erfüllung und hilft, unser Selbstvertrauen und unsere Belastbarkeit zu steigern. Es gibt viele Möglichkeiten Neues zu lernen. Eine neue Fähigkeit, eine Sprache oder wir lernen zu singen, eine neue Sportart und vieles mehr.
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Finden Sie Wege, wieder aufzustehen!
Jeder hat im Leben Stress, Verlust oder ein Trauma zu bewältigen. Wie wir damit umgehen hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Oft können wir uns nicht aussuchen, was mit uns geschieht, aber wir können unsere Einstellung zu dem, was passiert beeinflussen. Ein Ergebnis aktueller Forschung ist, dass man Widerstandsfähigkeit lernen kann – wie viele andere Lebenskompetenzen auch.
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Seien Sie mit sich zufrieden!
Niemand ist perfekt. Aber so oft vergleichen wir uns mit anderen. Wenn wir mehr über das nachdenken, was wir nicht haben als über das, was wir haben, ist es viel schwieriger, glücklich zu sein. Wenn wir lernen uns zu akzeptieren wie wir sind und freundlicher zu uns selbst zu sein - auch wenn etwas schief geht - erhöht das unsere Lebensfreude. Es hilft auch, andere so anzunehmen, wie sie sind.
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Seien Sie ein Teil vom großen Ganzen!
Menschen, die einen Sinn in ihrem Leben sehen, sind glücklicher. Sie empfinden auch weniger Stress, Angst und Depressionen. sinnstiftend kann unser religiöse Glaube sein, Mutter oder Vater zu werden oder auch ein Job. Die Antworten variieren für jeden von uns, aber sie alle beinhalten die Verbindung zu etwas Größerem, als wir selber es sind. Quelle aller Tipps: www.actionforhappiness.org