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PolitikEuropa

Welche Lockdown-Regeln gelten in Europa?

Marina Strauß
4. April 2021

In vielen Staaten der Europäischen Union steigen die COVID-19 Fälle. Einige Regierungen haben deswegen beschlossen, das öffentliche Leben herunterzufahren. Ein Überblick.

Coronavirus Europa | Griechenland Athen
Bild: Dimitris Lampropoulos/NurPhoto/picture alliance

Deutschland: Abkehr von der "Osterruhe"

Angela Merkel wünscht sich strengere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus, aber die Ministerpräsidenten der 16 deutschen Bundesländer haben einem erneuten landesweiten harten Lockdown bislang nicht zugestimmt.

Bei ihrem letzten Treffen verlängerten sie lediglich die geltenden Maßnahmen bis zum 18. April. Eine angedachte "Osterruhe" wurde aus organisatorischen und politischen Gründen wieder kassiert.

Insgesamt dürfen sich nicht mehr als fünf Personen aus zwei unterschiedlichen Haushalten treffen. Eine "Notbremse" soll dafür sorgen, dass sich die Regeln verschärfen, wenn in Regionen die Wocheninzidenz auf mehr als 100 Infektionen pro 100.000 Einwohner steigt.

In öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften gilt deutschlandweit eine Pflicht zum Tragen von medizinischen Masken.

Bild: Michael Sohn/AP/picture alliance

Frankreich: In den dritten Lockdown

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Ende März den dritten landesweiten Lockdown verkündet. Regeln, die schon länger in einigen Regionen galten, werden damit für vier Wochen auf ganz Frankreich ausgedehnt.

Konkret bedeutet dieser Schritt, dass die meisten Geschäfte geschlossen sind und dass ab 19 Uhr Ausgangsbeschränkungen gelten. Außerdem werden die Osterferien in den Schulen und Kitas um eine Woche verlängert.

Belgien: Frisöre wieder geschlossen

Wer in Belgien einkaufen will, muss seit Kurzem einen Termin ausmachen, wenn es sich nicht um Geschäfte für den täglichen Bedarf handelt. Schulen und Universitäten bleiben über Ostern für drei Wochen geschlossen. Frisöre, Tattoo-Studios und Kosmetiker müssen vorerst komplett schließen.

Bisher ist geplant, die Regeln am 19. April zu lockern. Bis mindestens dahin gelten eine schon vor Monaten ausgerufene nächtliche Ausgangssperre und umfassende (Ein-)reiseverbote, die seit Ende Januar in Kraft sind.

Bild: Clara Margais/dpa/picture alliance

Spanien: Maskenpflicht am Strand

In Spanien müssen von nun Einheimische und Touristen im ganzen Land einen Mund-Nasen-Schutz tragen, auch im Freien. Anders sieht es in dem südeuropäischen Land bei Reisen aus. Während viele Regionen über Ostern die Mobilität ihrer Bürger einschränken, können Urlauber aus der EU sich etwa auf Mallorca in die Sonne legen.

Portugal: Richtung Öffnung

Auf dem portugiesischen Festland gilt noch bis zum 15. April der Ausnahmezustand. Nachdem im Winter die Infektionen sehr stark gestiegen waren, hatte das Land einen Lockdown ausgerufen. Da die Zahlen in der Folge zurückgingen, lockerte die portugiesische Regierung seit Mitte März schrittweise die harten Maßnahmen.

Im April sollen etwa Museen wieder geöffnet werden. In einem weiteren Schritt auch Kinos, Theater und alle Geschäfte - wenn es das Infektionsgeschehen erlaubt.

Griechenland: Nur mit triftigem Grund raus

Die landesweit strengen Regeln gelten in Griechenland noch bis mindestens 5. April. Menschen dort dürfen ihre Wohnung zwischen 5 und 21 Uhr verlassen, aber nur, wenn sie einen triftigen Grund haben. Etwa ein Arztbesuch, um Sport zu machen, zur Arbeit zu gehen oder seinen Hund Gassi zu führen. Für Einreisende gelten Test- und Quarantäneregeln.

Bulgarien: Mittagessen im Freien

Obwohl die Zahl der Corona-Infektionen weiter hoch ist, hat die bulgarische Regierung die Regeln im Land zum 1. April gelockert. Menschen in Bulgarien können dann wieder in den Außenbereichen von Restaurants sitzen. Auch Theater dürfen wieder öffnen, allerdings mit weniger Zuschauern.

Im Laufe des Aprils sollen auch Kindergärten und Schulen wieder öffnen.

Bild: Attila Volgyi/Xinhua/picture alliance

Tschechien: Nur zwei Personen dürfen sich treffen

Tschechien war vor einigen Wochen das Land mit der weltweit höchsten 7-Tage-Inzidenz. Dementsprechend gilt dort in allen Regionen die höchste aller fünf Alarmstufen. Überall dürfen sich nur noch höchstens zwei Personen gleichzeitig treffen, es sei denn, es handelt sich um die Mitglieder einer Familie. Wie vielerorts in Europa sind Restaurants, Kinos, Museen und nicht lebensnotwendige Läden geschlossen. Neben einer nächtlichen Ausgangssperre besteht auch ein Verbot, seinen Wohnort zu verlassen.

Gläubige dürfen in ihr jeweiliges Gotteshaus, wobei höchstens 15 Personen an einer Beerdigung oder Hochzeit teilnehmen können.

Ungarn: Auf Pause

Ungarn ist von der aktuellen Krise ebenfalls stark betroffen. Seit einiger Zeit dürfen fast nur noch ungarische Staatsangehörige ins Land. Für Deutsche etwa ist die Einreise praktisch unmöglich. Neben einer Ausgangssperre ab 20 Uhr ist mehr oder weniger alles geschlossen, was nicht als essentiell gilt. Hochzeiten dürfen nur mit der engsten Familie stattfinden, Beerdigungen sind mit bis zu 50 Teilnehmenden erlaubt.

Bild: MASKOT/imago images

Schweden: Locker im Vergleich

Das skandinavische Land fährt seit Beginn der Pandemie einen eher liberalen Kurs mit vielen Geboten, aber wenigen Verboten. Seit Anfang Januar greift die Regierung mit einem Pandemiegesetz zwar stärker durch, im Vergleich zu anderen EU-Staaten sind die Maßnahmen aber milde. In Restaurants sind maximal vier Menschen pro Tisch erlaubt. Versammeln dürfen sich bis zu acht Personen. Geschäfte und touristische Unterkünfte sind geöffnet.

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