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Costa Concordia soll im Ganzen geborgen werden

21. April 2012

Eine US-Spezialfirma will das vor der Toskana havarierte Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" binnen eines Jahres bergen. Bei dem Unglück waren mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen.

Costa Concordia (Foto: Reuters)
Bild: REUTERS

Das US-Unternehmen "Titan Salvage" hat die Ausschreibung zur Bergung des Wracks der "Costa-Concordia" gewonnen. Das havarierte Kreuzfahrtschiff soll in einem Stück gehoben werden, teilte die "Costa-Concordia"-Reederei "Costa Crociere" mit. "Titan Salvage" sei Weltmarktführer für derartige Arbeiten. Diese würden Anfang Mai beginnen und wohl ein Jahr dauern, hieß es weiter. Nach der Hebung soll das Schiff in einen italienischen Hafen geschleppt werden. Die italienischen Behörden müssen dem Plan noch zustimmen.

Im Januar auf Riff gelaufen

Die "Costa Concordia" war am 13. Januar nahe der Insel Giglio vor der italienischen Küste auf ein Riff gelaufen. Das Schiff neigte sich zur Seite und liegt seitdem halb versunken auf dem Felsen im Wasser. 30 Passagiere und Besatzungsmitglieder kamen bei dem Unglück ums Leben. Zwei Personen gelten noch immer als vermisst. Unter den Todesopfern sind zwölf Deutsche. An Bord der "Costa Concordia" befanden sich mehr als 4200 Menschen.

Der Kapitän der "Costa Concordia", Schettino, (r.) wird im Januar vorübergehend festgenommenBild: REUTERS

Die italienischen Ermittlungsbehörden erheben schwere Vorwürfe gegen Kapitän Francesco Schettino. Er soll das Kreuzfahrtschiff viel zu nahe an die Insel manövriert haben. Außerdem soll Schettino die "Costa Concordia" noch während der Evakuierung verlassen haben. Der Kapitän steht seit drei Monaten unter Hausarrest.

Rücksicht auf Umwelt

Bei den Bergungsarbeiten des havarierten Kreuzfahrtschiffes werde der Schutz der Umwelt höchste Priorität haben, teilte die Reederei weiter mit. Sobald das Wrack gehoben und abtransportiert sei, werde der Meeresboden gesäubert und neu bepflanzt. Auch auf die Belange der Touristeninsel Giglio in der Sommersaison werde Rücksicht genommen. Mitarbeiter, Ausrüstung und Bergungsmaterial sollen auf dem Festland untergebracht werden. Das in Pompano Beach im US-Staat Florida ansässige Unternehmen "Titan Salvage" hat laut Informationen auf seinen Webseiten seit 1980 mehr als 350 Wracks gehoben.

wl/det (dpa,dapd)