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Come-back des Ecstasy?

Naomi Conrad 17. April 2014

Synthetische Drogen sind in Deutschland weiterhin auf dem Vormarsch. Auch Cannabis hat weiterhin Konjunktur. Eine Legalisierung der Droge kommt für die Regierung nicht in Frage.

Ecstasy-Pillen
Gefährliche Partydroge: EcstasyBild: Fotolia/Eugen Wais

Die Partydroge Ecstasy ist nach jahrelangem Rückgang in Deutschland wieder auf dem Vormarsch. "Ecstasy hat wieder Konjunktur", so der Präsident des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, am Donnerstag (17.04.2014) bei der Vorstellung des Drogenberichts 2013 in Berlin. Aus den Daten geht hervor, dass im vergangenen Jahr die Anzahl der Erstkonsumenten der synthetischen Droge um knapp 18 Prozent angestiegen ist. Auch steigt der Konsum und illegale Handel von Crystal Meth weiterhin stetig. Nach Angaben von Ziercke ist die Zahl der Erstkonsumenten im vergangenen Jahr um etwa 7 Prozent angestiegen: Die höchste Steigerungsrate der vergangenen fünf Jahre. Im vergangenen Jahr wurden 77 Kilogramm Crystal Meth, das Großteils aus illegalen Laboren in Tschechien stammt, sichergestellt – so viel wie nie zuvor. Der Anstieg bereite der Regierung große Sorge, so Ziercke.

Auch kämen immer neue psychoaktive Substanzen auf den Markt. Diese sogenannten "Legal Highs" seien oft Derivate bekannter Betäubungsmittel. Dieser Trend werde sich aufgrund der relativ einfachen Produktion und großen Profitmargen wohl auch in den kommenden Jahren weiterhin fortsetzen. Positiv zu bewerten sei allerdings der Rückgang der Erstkonsumenten von Heroin (minus 14 Prozent) und Kokain (minus drei Prozent). Trotzdem sei der illegale Handel von den Drogen weiterhin von "großer Bedeutung", sagte Ziercke.

Mortler (l) und Ziercke (r) bei der Vorstellung des BerichtsBild: picture-alliance/dpa

Heroinproduktion in Afghanistan

So würden die Produktionsmengen von Heroin in Afghanistan weiterhin deutlich zunehmen. Aus dem Bericht geht hervor, dass 2013 schätzungsweise 209.000 Hektar Schlafmohn angebaut wurden, ein bisheriger Rekordwert, der einer Steigerung von knapp 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Afghanistan ist der weltweit bedeutendste Opiumproduzent. Das Heroin aus Afghanistan, das etwa 80 Prozent des europäischen Marktes ausmache, gelange über die Balkanroute, zunehmend aber auch über eine südliche Route über Pakistan, nach Deutschland. Aber auch der Schmuggel von Kokain über den Luft- und Seeweg ist laut Ziercke weiterhin von großer Bedeutung. Über die legalen Handelswege, oft in Bananenkisten versteckt, würden nach wie vor große Mengen von Kokain nach Deutschland gelangen. Erst am 14. April seien 120 Kilogramm Kokain in Bremerhaven sichergestellt worden.

Deutschland bleibe außerdem Transitland für Cannabis aus Holland. Neu sei allerdings auch, dass die Droge auch aus Albanien ins Land geschmuggelt werde. Cannabis sei das am meisten konsumierte Rauschgift in Deutschland, so Ziercke. Über eine Entkriminalisierung der Droge, wie sie etwa gerade in Uruguay erfolgt ist, ist die Bundesregierung nicht bereit nachzudenken. Sie halte es für ein falsches Signal, alles freikäuflich zu machen, erklärte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU) bestimmt. "Das ist eine Art Freibrief." Legalisieren bedeute letztlich zu verharmlosen. Wichtiger sei die Präventionsarbeit.

Crystal Meth - Kampf gegen grausame Droge

06:06

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Mehr Drogentote

Mortler begrüßte den "langfristig erfreulichen rückgängigen Trend in der Zahl der Drogentoten in Deutschland." Allerdings sei die Zahl der Drogentoten im vergangenen Jahr leicht angestiegen - das erste Mal seit 2009. 2013 starben 1002 Menschen an den Folgen ihres Konsums, so die Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Das entspreche einem Anstieg von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Jedoch sei der kurzfristige Blick auf die Einzeljahre mit Vorsicht zu genießen, betonte Mortler. Im Vergleich zu dem Jahr 2000 hätte sich die Zahl der Todesopfer halbiert. Der Grund: "Wir erreichen viele Betroffene."

Sorgen bereitet der Drogenbeauftragten allerdings die Tatsache, dass die Todesfälle durch Methadon zugenommen hätten. Da diese Substitutionsdroge von behandelnde Ärzten verschrieben werde, dürfe es eigentlich keine Todesfälle geben. Es bedürfe weiterer Untersuchungen, warum diese den Tod ihrer Patienten nicht hätten verhindern können.

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