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CSU will Abschiebungen auch nach Syrien

25. Juli 2025

Vergangene Woche startete der erste Abschiebeflug nach Afghanistan unter der schwarz-roten Regierung. Die bayerische CSU fordert auch Abschiebungen nach Syrien - trotz der angespannten Sicherheitslage dort.

Deutschland Berlin 2025 | CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann im dpa Newsroom am 23.7.
Befürwortet Abschiebungen von Straftätern auch nach Syrien: CSU-Landesgruppenchef Alexander HoffmannBild: Carsten Koall/picture alliance/dpa

Er würde das "ausdrücklich für richtig" halten, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann der Deutschen Presse-Agentur. Die Frage müsse erlaubt sein, ob es nicht auch in solchen Ländern sichere Rückzugsbereiche gebe, in die man Straftäter abschieben könne. "Das kann nicht per se sein, dass man sagt, ich schiebe in ein ganzes Land nicht ab, weil da die politische Lage unsicher ist", betonte der Vorsitzende der CSU-Abgeordneten im Bundestag.

Es steht im Koalitionsvertrag

Die schwarz-rote Bundesregierung hatte vergangene Woche 81 afghanische Straftäter mit einer Chartermaschine in ihr Herkunftsland abgeschoben. Es war erst der zweite Flug dieser Art nach der Machtübernahme der islamistischen Taliban im August 2021. 

Im Koalitionsvertrag hatten sich Union und SPD darauf verständigt, neben Afghanistan auch nach Syrien abzuschieben. Seit Beginn des Bürgerkriegs dort 2011 sind Hunderttausende Syrer nach Deutschland geflohen. Auch nach dem Sturz des langjährigen Herrschers Baschar al-Assad ist die Sicherheitslage dort prekär geblieben.

Asylbewerberzahl "so weit wie möglich" unter 100.000

Die Abschiebungen sind Teil des härteren Kurses der neuen Regierung von Union und SPD in der Migrationspolitik. Im ersten Halbjahr 2025 sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums mehr als 11.800 Menschen abgeschoben worden. Im ersten Halbjahr des Vorjahres waren es knapp 9.500. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte sich jüngst mit seinen Amtskollegen aus Österreich, Dänemark, Frankreich, Tschechien und Polen für einen härteren Kurs in der Migrations- und Asylpolitik ausgesprochen.

Während die Zahl der Abschiebungen zunahm, sank die Zahl der Erstanträge auf Asyl in Deutschland deutlich. Sie ging um knapp 50 Prozent auf gut 61.300 zurück. CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann sprach sich dafür aus, die Zahl "so weit wie möglich" unter 100.000 pro Jahr zu drücken.

"Man muss eine Asyl- und Migrationspolitik machen, mit verschiedenen Instrumenten, die dazu führt, dass man definitiv die 100.000 nicht überschreitet und dass man eigentlich Rahmenbedingungen dafür schafft, die 100.000 so weit wie möglich zu unterbieten", sagte er. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte seiner Regierung 100.000 Asylbewerber pro Jahr als Zielmarke gesetzt.

haz/pgr (dpa, afp)

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