Claus Ruf, Chefkoch im Münchner Hotelrestaurant "Prinzregent", bietet rund 40 Cuvée-Säfte an. Jeder dieser Säfte ist einer bestimmten Weinsorte auf der ebenfalls 40 Weine umfassenden Weinkarte nachempfunden, zumindest was Geschmack und Aroma betrifft. Nur Alkohol haben die Cuveée-Säfte nicht. Claus Ruf selbst nennt die alkoholfreie Saft-Variation Cuvée. Er verwendet Frucht-Direktsäfte, denn normale Industriesäfte eignen sich nicht. Sie haben keine natürlichen Aromen mehr und in der Regel zu viel Zucker. Um nun etwa eine nicht-alkoholische Alternative zum Dornfelder Rotwein zu finden, geht Claus Ruf von den Aromen aus, die den Dornfelder definieren. Die Cuvée-Alternative setzt sich dann bei ihm aus Birnen-, Holunder- und Kirschsaft zusammen. Seit vier Jahren experimentiert der Koch mit den Säften, inzwischen hat er schon 40 bewährte Cuvée-Rezepte. Diese werden jedes Jahr neu überprüft und die Mixturen teilweise verändert, denn wie beim Wein ist auch bei den Frucht-Direktsäften nicht jeder Jahrgang gleich. Die Cuvée-Säfte serviert Ruf in entsprechenden Weiß- oder Rotweingläsern, denn auch dies spielt bei der Entfaltung der Aromen eine Rolle. Ein Glas kostet zwischen 5 und 7 Euro. Die Säfte sollen verblüffend ähnlich wie die Weine riechen und schmecken, eine 100prozentige Deckung gibt es aber nicht. Allein schon dadurch nicht, weil Saft immer mehr Restsüße hat als Wein. Außerdem bringt der Alkohol Aromen besser zur Geltung. Besonders einfach ist es daher, süße Rotweine "nachzumischen", richtig schwer ist es bei sehr säurebetonten Weinen wie etwa einem Riesling. Im Restaurant "Prinzregent" kann sich der Gast passend zu seinem Wild- oder Fischgericht einen Cuvée-Saft bestellen. Dafür bekommt er eine entsprechende Empfehlung vom Servicepersonal wie es eben auch beim Wein üblich wäre.