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ReiseEuropa

Cyber-Attacke: Störungen an mehreren europäischen Flughäfen

20. September 2025

Ziel des Angriffs war offenbar ein US-Anbieter für Check-in- und Boarding-Systeme. Weil seine Systeme an etlichen Airports im Einsatz sind, gab es in mehreren Ländern Flugausfälle und Verspätungen.

Deutschland Berlin 2025 | Passagiere mit Gepäck stehen im Terminal vor einer Anzeigetafel
Lange Wartezeiten: Flughafen Berlin Brandenburg "Willy Brandt"Bild: Carsten Koall/dpa/picture alliance

Ein Cyberangriff hat Verspätungen am Berliner Flughafen BER und an weiteren europäischen Flughäfen ausgelöst. Ein Dienstleister für Systeme zur Passagierabfertigung sei am Freitagabend angegriffen worden, teilte der Flughafen BER mit. Die Verbindungen zu den Systemen seien daraufhin gekappt worden. Passagiere müssen nun seit dem Morgen mit Verspätungen rechnen.

Auf der Internetseite des Airports hieß es: "Aufgrund einer technischen Störung bei einem europaweit eingesetzten Systemanbieter kommt es zu längeren Wartezeiten beim Check-In. Wir arbeiten an einer technischen Lösung." Laut den Flughäfen BER und London Heathrow ist die Firma Collins Aerospace betroffen.

"Technisches Problem": Auch Fluggäste in London-Heathrow waren von der Störung betroffen (Archivbild)Bild: Maja Smiejkowska/REUTERS

Das US-Unternehmen bestätigte der Deutschen Presse-Agentur "eine cyberbedingte Störung" an einigen Flughäfen. Man sei dabei, "das Problem zu beheben und die volle Funktionalität für unsere Kunden schnellstmöglich wiederherzustellen".

Die Auswirkungen beschränkten sich auf den elektronischen Check-in und die Gepäckabgabe; sie könnten "durch manuelle Check-in-Vorgänge abgemildert werden", schrieb Collins Aerospace. Neben der Herstellung von Komponenten für die Luftfahrindustrie entwickelt die Tochter des Konzerns RTX Corporation unter anderem Systeme für militärische Anwendungen und ist in der Raumfahrttechnologie tätig.

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Papierlisten zum Abhaken

Der Hauptstadt-Flughafen griff wegen der Störung zu althergebrachten Hilfsmitteln. "Derzeit versuchen wir, mit Papierlisten und Bleistift zum Abhaken zu arbeiten", sagte ein Sprecher. Daher dauere alles länger. Wie lange der Betrieb noch eingeschränkt sei, lasse sich nicht absehen. Der Online-Check-in funktioniere aber. Zugleich wurde mitgeteilt: "Der Flughafen selbst ist nicht Ziel des Cyberangriffs gewesen und davon nur indirekt betroffen." Gleichwohl wurde ein Krisenstab eingerichtet.

Weil Systeme des Anbieters Collins europaweit eingesetzt werden, sind weitere Luftfahrtdrehkreuze betroffen - eine Bestätigung dafür gab es von den Flughäfen Brüssel in Belgien und London-Heathrow in Großbritannien. Während in Brüssel von einem "Cyberangriff" die Rede war, wurden die Verzögerungen in London mit einem "technischen Problem" bei Collins Aerospace begründet. Die deutschen Airports Frankfurt am Main, München, Hamburg, Hannover, Dresden, Leipzig/Halle, Düsseldorf, Bremen und Köln meldeten hingegen keine Einschränkungen.

jj/haz (dpa, afp)

Redaktionsschluss: 17.30 Uhr (MESZ) - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.