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Politik

Ramaphosa entgeht Amtsenthebungsverfahren

13. Dezember 2022

Südafrikas umstrittener Präsident hat die Abstimmung im Parlament knapp überstanden. Seine Regierungspartei ANC lehnte den Antrag in offener Abstimmung mehrheitlich ab.

Südafrikas Präsident Ramaphosa unter Druck
Kann weiter regieren: Südafrikas Staatschef Cyril Ramaphosa, dem Korruption und Geldwäsche vorgeworfen werdenBild: Jerome Delay/AP/dpa/picture alliance

Nach einer hitzigen Debatte stimmte das Parlament mit einer deutlichen Mehrheit von 214 zu 148 Stimmen bei zwei Enthaltungen gegen das Verfahren. Entscheidend waren die Stimmen der Abgeordneten von Ramaphosas Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC).

Der ANC, der in Südafrika seit mehr als einem Vierteljahrhundert regiert, hält mit 230 der 400 Sitze die Mehrheit im Parlament. Die ANC-Abgeordneten hatten bereits im Vorfeld angekündigt, gegen die Einleitung des Verfahrens zu stimmen.

Ramaphosa hatte sich seit der Veröffentlichung eines Untersuchungsberichts zu einem mutmaßlichen Raubüberfall auf seine Farm Korruptions- und Betrugsvorwürfen ausgesetzt gesehen.

Einbrecher bestochen?

Ein früherer Geheimdienstchef hatte dem 70-Jährigen im Juni vorgeworfen, vier Millionen Dollar in bar in seinem luxuriösen Anwesen versteckt zu haben. Nach einem Einbruch in seiner Farm soll Ramaphosa die Entführung und Bestechung der Einbrecher organisiert haben, damit geheim bleibt, dass er so viel Geld dort gelagert hatte.

Ramaphosa - auch erfolgreicher Geschäftsmann und Multimillionär - hingegen erklärte, ihm seien umgerechnet 560.000 Euro geraubt worden, die unter den Sofapolstern versteckt gewesen seien. Diese Summe sei ihm von einem Sudanesen gezahlt worden, der Büffel von seiner Farm gekauft habe. Die Vorwürfe eines eigenen Fehlverhaltens wies er im Untersuchungsausschuss des Parlaments als "völlig unbegründet" zurück.

Ab Freitag trifft der ANC sich zum alle fünf Jahre stattfindenden Parteitag, um über Ramaphosas Verbleib an der Parteispitze abzustimmen. Mit der Wiederwahl als Parteichef wäre auch der Weg für eine zweite Amtszeit als Präsident frei.

uh/pg (dpa, afp)