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Politik

"Düstere Lage" in Deutschlands Kliniken

27. Dezember 2021

Den Krankenhäusern in der Bundesrepublik geht es nach eigenen Angaben so schlecht wie seit 20 Jahren nicht mehr - trotz und wegen der Corona-Pandemie. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft schlägt Alarm.

Deutschland Coronavirus - Intensivstation Uniklinik Leipzig
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/picture alliance

Wie aus dem aktuellen "Krankenhaus-Barometer" hervorgeht, rechnen 60 Prozent der Krankenhäuser in Deutschland für das Jahr 2021 mit wirtschaftlichen Verlusten. Im Vergleich zu 2020 dürfte sich damit der Anteil der Kliniken, die rote Zahlen schreiben, verdoppeln, erläuterte die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG).

Jede zweite Klinik beklagt eine geringere Belegung als im Vorjahr. So seien planbare Operationen abgesagt worden, um Behandlungskapazitäten für Corona-Erkrankte freizuhalten. Zudem seien die Behandlungszahlen insgesamt gesunken, weil Patienten aus Angst vor einer Ansteckung nicht zum Arzt oder in die Klinik gingen, berichtet das "RedaktionsNetzwerk Deutschland".

Wenig Optimismus

Eine so düstere Lage habe es seit der erstmaligen Erhebung des "Krankenhaus-Barometers" im Jahr 2000 noch nicht gegeben, warnte DKG-Chef Gerald Gaß. Derzeit stufen der Umfrage zufolge nur noch elf Prozent der Kliniken ihre wirtschaftliche Situation als gut ein. Für 2022 erwarten lediglich 22 Prozent der Kliniken eine Verbesserung.

Macht sich Sorgen: Gerald GaßBild: Klaus W. Schmidt/imago images

Zugespitzt hat sich auch die Personalsituation in der Pflege: Vier von fünf Krankenhäusern melden Probleme, offene Pflegestellen auf ihren Allgemein- und Intensivstationen zu besetzen. Bundesweit sind demnach rund 22.300 Pflegestellen vakant. Seit 2016 entspricht dies laut DKG einer Verdreifachung der offenen Stellen. Pflegepersonalmangel sei "das drängendste Problem der Gesundheitspolitik", betonte Gaß. Es müsse nach ganz oben auf die politische Tagesordnung.

wa/fw (epd, kna)

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