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Daimler-Chef Zetsche hört im Mai 2019 auf

26. September 2018

Spekuliert wurde schon länger, nun schafft Daimler Fakten. Konzernchef Dieter Zetsche hört auf und wechselt in den Aufsichtsrat. Sein Nachfolger steht auch schon fest.

Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender CEO Daimler AG gut gelaunt
Bild: imago/S.Simon

Nach mehr als 13 Jahren an der Spitze des Autobauers Daimler gibt Dieter Zetsche seinen Posten als Vorstandschef im Mai 2019 auf. Sein Nachfolger soll der derzeitige Entwicklungschef Ola Källenius werden, wie der Stuttgarter Konzern mitteilte.

Zetsche werde sein Vorstandsmandat und die Leitung der Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars zum Ende der Hauptversammlung niederlegen, und nach einer Übergangsperiode von zwei Jahren den Vorsitz des Aufsichtsrates von Manfred Bischoff übernehmen. Dessen Amtszeit läuft 2021 aus. Der promovierte Ingenieur Zetsche war im Mai 65 Jahre alt geworden, regulär läuft sein Vertrag erst Ende 2019 aus.

Zetsche habe den Konzern maßgeblich geprägt, erklärte Bischoff. Der 65-Jährige sei prädestiniert, auch den Aufsichtsrat erfolgreich zu leiten. "Er hat als Vorstandsvorsitzender bewiesen, dass er die Daimler AG auch in schwierigem Terrain führen und die Mitarbeiter für anspruchsvolle Ziele begeistern kann." Mit Källenius berufe Daimler einen anerkannten, international erfahrenen und erfolgreichen Manager aus dem eigenen Haus. Zugleich setze der Konzern auf die bewährte doppelte Verantwortung des Vorstandschefs als Leiter des Pkw-Geschäfts.

Unklar ist allerdings die Rolle des neuen Daimler-Großinvestors Li Shufu, der sich unlängst in großem Stil beim Stuttgarter Autobauer eingekauft hat und knapp zehn Prozent der Anteile besitzt. Dem Vernehmen nach arbeitet Li, dem auch der chinesische Autobauer Geely gehört und der wiederum Eigentümer des Daimler-Konkurrenten Volvo Cars ist, daran, weitere Aktienpakete zu erwerben. 

Konzern im Umbau

Daimler ist derzeit dabei, den Konzern grundlegend umzubauen. Geplant ist eine neue Struktur in Form einer Dachgesellschaft mit drei rechtlich selbstständigen Einheiten - eine für Pkw und Vans, eine für Trucks und Busse und eine für Finanzdienstleistungen. Die Hauptversammlung am 22. Mai, auf der Zetsche nun abtritt, soll darüber abschließend entscheiden.

Zetsche ist seit 1976 für Daimler in verschiedenen Positionen und Ländern tätig gewesen. Als Konzernchef zog er den Schlussstrich unter die verunglückte Fusion mit dem US-Autobauer Chrysler, die sein Vorgänger Jürgen Schrempp 1998 durchgezogen hatte. 2007 gab Daimler die Mehrheit an der Chrysler Group ab, bevor das Unternehmen 2009 auch den restlichen Anteil von knapp einem Fünftel an Fiat verkaufte. Zetsche war es auch, der den Konzern nach der Finanzkrise aus einer schweren Flaute führte, die Designsprache der Stammmarke Mercedes-Benz modernisierte und damit jüngere Käuferschichten eroberte. Nach vielen Jahren hinter dem Erzrivalen BMW konnte Mercedes-Benz 2016 die Weltspitze im Verkauf von Premium-Autos zurückerobern.

Ein junger Schwede als neuer Chef

Der Daimler-Aufsichtsrat hatte Zetsches Vertrag im Februar 2016 um drei Jahre verlängert und damit bereits ein Signal für den anstehenden Wechsel gegeben. Der 49-Jährige Ola Källenius, der das Forschungs- und Entwicklungsressort des Stuttgarter Konzerns leitet, galt schon länger als potenzieller Nachfolger für Zetsche. Der Schwede ist 49 Jahre alt, Betriebswirt, arbeitet seit 1993 für den Konzern und ist seit Anfang 2015 Vorstandsmitglied bei Daimler. Derzeit ist er Chef der Konzernforschung sowie der Entwicklung der Pkw-Sparte.

zdh/hb/gri (dpa, rtr, afp)

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