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Daimler nicht zu bremsen

22. Oktober 2015

Den meisten Autobauer sorgen sich wegen der schwächeren Konjunktur in China. Daimler dagegen ist dort sehr erfolgreich. Entsprechend gut ist das Ergebnis im dritten Quartal.

Symbolbild Mercedes Daimler
Bild: picture-alliance/chromorange

Trotz der schwächeren Autokonjunktur weltweit hält Daimler an seinen Jahreszielen fest. Der Konzern hat zwar seine Erwartungen an den weltweiten Automarkt zurückgenommen - statt eines Plus von zwei Prozent rechnen die Stuttgarter nun wegen der zuletzt deutlichen Abschwächung des Marktwachstums in China nur noch damit, dass sich der weltweit Pkw-Markt auf Vorjahresniveau bewegt. Bei seinen eigenen Autoverkäufen erwartet Daimler aber nach wie vor ein deutliches Absatzplus.

"Vor allem in China koppelte sich Daimler von der verhaltenen Marktentwicklung ab", sagte Finanzchef Bodo Uebber in einer Telefonkonferenz. Daimler will auf dem wichtigen Markt nicht nur in diesem Jahr mehr als 300.000 Autos verkaufen. Bis Ende September waren es bereist 277.000 - ein Plus von 27 Prozent.

Auch der Mitte September öffentlich gewordene Abgas-Skandal bei Volkswagen hat bislang keine Auswirkungen auf das Geschäft von Daimler. "Der Absatz läuft wie geplant in den letzten Wochen", sagte Uebber. Daimler setze weiter auf den Diesel. Die Kosten für mögliche neue Abgas-Testverfahren, die sich stärker an realen Bedingungen orientieren, seien bereits in den Entwicklungsbudgets enthalten. Politiker diskutieren derzeit darüber, ob die gegenwärtigen Messverfahren auf dem Prüfstand noch weiter verändert werden müssen.

Operativer Gewinn steigt deutlich

Im dritten Quartal verkaufte Daimler weltweit gut eine halbe Million Autos. Daimler macht mehr als die Hälfte seines Geschäfts mit Autos. Der Umsatz stieg im dritten Quartal um 13 Prozent auf 37,3 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) aus dem laufenden Geschäft legte um knapp ein Drittel auf 3,7 Milliarden Euro.

Unterm Strich blieb ein Gewinn von 2,4 Milliarden Euro. Das ist weniger als im gleichen Quartal vor einem Jahr, in dem Daimler noch 2,8 Milliarden Euro Profit machte. Allerdings hatte damals der Verkauf der Beteiligung am Motorenbauer Rolls Royce Power Systems mit gut einer Milliarde Euro positiv zu Buche geschlagen.

Die Marge im Pkw-Geschäft blieb mit 10,4 Prozent über der Zielmarke von zehn Prozent. Vorstandschef Dieter Zetsche wertete dies als Beweis, "dass wir die richtige Strategie verfolgen und mit den richtigen Produkten sowie Technologien unterwegs sind". Im zweiten Quartal hatten die Schwaben erstmals seit Jahren wieder eine zweistellige Marge erreicht - ein Wert, den Konkurrenten wie BMW und Audi schon lange einfuhren.

Probleme bereitet allerdings die Lastwagen-Sparte. In Brasilien rechnet Daimler für dieses Jahr mit einem Absatz-Rückgang von 50 Prozent - ausgehend von einem ohnehin niedrigen Niveau. Zuletzt war der Stuttgarter Konzern noch von einem Minus von 40 Prozent in dem einstigen südamerikanischen Boommarkt ausgegangen. Weil Daimler außer in Brasilien auch in Indonesien Absatzeinbußen bei Lastwagen erwartet, nahm der Konzern die Verkaufsprognose für die Truck-Sparte zurück und rechnet jetzt nur noch mit einem leichten statt einem deutlichen Plus.

bea/ul (dap, reuters)

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