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Daimlers Dieselgate

24. Mai 2018

Wird auch bei der Stuttgarter Nobelmarke betrogen? Die Justiz ermittelt schon lange, auch Software-Updates hat es für Diesel-Daimler schon gegeben. Nun aber hat das Kraftfahrt-Bundesamt etwas gefunden.

Daimler mit chinesischem Partner BAIC
Bild: picture-alliance/dpa

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat den Autobauer Daimler wegen des Vorwurfs einer illegalen Abgastechnik zum Rückruf von knapp 6300 Transportern des Typs Vito verpflichtet. Darunter sind 1372 Fahrzeuge des Modells Mercedes Vito 1.6 l Diesel Euro 6 in Deutschland und 4923 weltweit, wie das Bundesverkehrsministerium am Donnerstag mitteilte.

Das KBA habe bei Messungen unzulässige Abschalteinrichtungen der Abgasreinigung festgestellt, durch die es im Betrieb der Fahrzeuge zu erhöhten Emissionen von Stickoxid (NoX) kommen könne. Daimler müsse diese unzulässige Technik entfernen.

Ermittlungen laufen schon seit Monaten

Wie Daimler am Donnerstag selbst mitteilte, entsprächen Motorsteuerungsfunktionen zur Abgasreinigung nach Auffassung des KBA nicht den geltenden Vorschriften. "Daimler wird gegen den Bescheid des KBA Widerspruch einlegen", erklärte der Autobauer. Falls erforderlich, solle die strittige Rechtsauslegung gerichtlich geklärt werden.

Das Magazin "Wirtschaftswoche" hatte im Februar berichtet, das KBA habe den Autohersteller verdächtigt, beim Vito zu wenig von der Harnstofflösung AdBlue einzuspritzen. AdBlue reduziert in Abgasen den Gehalt an gesundheitsschädlichen Stickoxiden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Daimler wie gegen die anderen deutschen Autobauer, allen voran Volkswagen, wegen Betruges bei der Dieselabgasreinigung.

Daimler will mit Behörden kooperieren

Unabhängig von der rechtlichen Klärung werde Daimler weiter mit den Behörden kooperieren und die fraglichen Programmierungen wie verlangt mit einem Software-Update ändern.

Daimler hatte schon vergangenen Sommer Updates für insgesamt mehr als drei Millionen Fahrzeuge angekündigt. Den Vorwurf einer illegalen Abschalteinrichtung hatten die Behörden, anders als bei anderen Autobauern, bislang allerdings nicht gegen Mercedes-Benz-Fahrzeuge erhoben.

dk/bea (dpa, rtr, afp)

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