1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Dalai Lama ins Krankenhaus eingeliefert

10. April 2019

Der Dalai Lama ist nach Angaben eines Mitarbeiters mit Brustschmerzen in ein Krankenhaus in Neu Delhi eingeliefert worden. Noch ist unklar, wie lange der 83-Jährige in der Klinik bleiben muss.

Der Dalai Lama bei einem Besuch in Nordirland (Archivbild)
Der Dalai Lama bei einem Besuch in Nordirland (Archivbild)Bild: Getty Images/C. McQuillan

Der Dalai Lama, das im indischen Exil lebende geistliche Oberhaupt der Tibeter, ist Dienstagmorgen (Ortszeit) für eine ärztliche Untersuchung in ein Krankenhaus in Neu Delhi geflogen worden. Dies erklärte sein Vertreter in den USA, Ngodup Tsering. Der Gesundheitszustand des 83-Jährigen sei stabil. Er habe unter "leichtem Husten" gelitten. "Der Arzt sagte, es gebe nichts, worüber man sich Sorgen machen muss. Es ist nicht so schlimm", sagte Tsering. Er ließ offen, ob der Erkrankte länger im Krankenhaus bleiben müsse. "Er ruht sich für einige Tage aus." 

Der Polizeichef des Bezirks Kangra, in dem der Dalai Lama lebt, sagte der Zeitung "The Indian Express",  der Dalai Lama habe einen Linienflug nach Neu Delhi genommen. "Es gibt keinen Grund zur Panik."

Der Dalai Lama im September in AmsterdamBild: Getty Images/AFP/K. van Weel

Der Dalai Lama war 1959 aus Tibet nach Indien geflohen, wo er seitdem in der Stadt Dharamsala wie zahlreiche andere tibetische Flüchtlinge im Exil lebt. Von dort aus wirbt er seither mit friedlichen Mitteln für die Kultur seiner Heimat. 

Vom 15. Jahrhundert an hatte sich das buddhistische Königreich Tibet zu einem Mönchsstaat mit dem Dalai Lama als Oberhaupt und Lhasa als Hauptstadt entwickelt. Nach einer Periode faktischer Unabhängigkeit marschierte 1950 das kommunistische China militärisch dort ein. Am 28. März 1959 setzte Peking eine eigene Regierung in dem Himalaya-Gebiet ein. Weil die Tibeter die Entführung ihres Anführers befürchteten, entbrannte am 10. März 1959 ein großer Aufstand, in dessen Verlauf der Dalai Lama mit seinen Gefolgsleuten ins indische Exil flüchtete. Der Aufstand wurde von der Volksrepublik blutig niedergeschlagen. Peking erklärte Tibet 1965 zur Autonomen Region der Volksrepublik. 

Die Tibeter in Tibet klagen über politische und religiöse Unterdrückung. Peking macht hingegen geltend, den Tibetern weitgehende politische Freiheiten zu gewähren und sie vom Wirtschaftswachstum des Landes profitieren zu lassen. 

Blick auf DharamsalaBild: imago/Kyodo News

Das indische Dharamsala ist auch der Sitz der tibetischen Exilregierung, aus der sich der Dalai Lama 2011 zurückgezogen hat. Der Friedensnobelpreisträger ist aber weiterhin das geistliche Oberhaupt der Tibeter. Er ist ein weltweit beliebter Gesprächspartner von Staats- und Regierungschefs.

stu/mak (afp, ap, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen

Mehr zum Thema

Weitere Beiträge anzeigen