David Chipperfield Architects erhalten den DAM-Preis 2020 für Architektur in Deutschland. Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) würdigt ausgewählte Entwürfe außerdem in einer Internetpräsenz und mit einer Ausstellung.
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Bester Bau 2020: Die James-Simon-Galerie in Berlin
Der DAM-Architekturpreis würdigt den Entwurf des britischen Architekten David Chipperfield. Sehenswert sind aber auch die übrigen Finalisten des DAM-Preises 2020. Über die Shortlist informiert eine Museumsausstellung.
Bild: Brigida González
Preiswürdig: die James-Simon-Galerie
Erhaben wirkt die neue James-Simon-Galerie, wohl vor allem dank der umlaufenden Säulenarchitektur. Die Galerie, von 2009 bis 2018 nach Plänen des britischen Architekten David Chipperfield erbaut, beherbergt das Besucherzentrum der Berliner Museumsinsel zwischen dem Kupfergraben und dem Neuen Museum. Jetzt wurde der Entwurf mit dem DAM-Preis 2020 ausgezeichnet.
Bild: Ute Zscharnt for David Chipperfield Architects
Schnittstelle zwischen den Zeiten
Der verklinkerte Neubau des Büros NKBAK erstreckt sich in den Hinterhof eines Frankfurter Wohn- und Geschäftshauses. Bemerkenswert fanden die Juroren des DAM-Architekturpreises, wie sich das Gebäude an den Peterskirchhof mit seiner historischen Friedhofsmauer fügt - als gelungene Schnittstelle zwischen Gestern und Heute.
Bild: Patricia Parinejad
Transparenz im neuen taz-Gebäude
Essen, sitzen arbeiten, kommunizieren - der Neubau des Berliner Redaktions- und Verlagsgebäudes der Tageszeitung taz setzt voll auf Dialog. Geplant wurde es vom Büro E2A der Schweizer Architekten Piet und Wim Eckert. Diagonale Streben an der Außenhülle tragen das transparente Bauwerk, das im Innern von einer Treppe durchzogen wird..
Bild: Yasu Kojima
Spannender Finalist, "einfach gebaut"
Auf Ständer setzte das Berliner Büro der "orange architekten" diesen Wohnhaus-Neubau in Berlin und landete prompt unter den fünf Finalisten zum DAM-Preis 2020. Quadratische Formen dominieren. Außen liegende Treppen verbinden beide Gebäudeteile. Eigentlich galt das Gelände als unbebaubar. Die Architekten nennen ihren Entwurf vielleicht deshalb "einfach gebaut".
Bild: Jasmin Schuller
Der scheunenhafte Favorit:
An die typischen Bauernhäuser des Bayerischen Oberlandes erinnert dieses unscheinbare Eingangsgebäude zum Freilichtmuseum Glentleiten, geplant von den Münchner Florian Nagler Architekten. Von außen wirkt das langgestreckte, holzverkleidete Bauwerk fast wie eine Scheune. Jedenfalls fügt es sich, wie die Juroren des DAM-Preises fanden, harmonisch in die Landschaft ein.
Bild: Schels/Jüttner/Pk. Odessa
Aus Alt mach neu: Der Flow Tower in Köln
Der DAM-Preis würdigt herausragende Bauten in Deutschland, aber ebenso Projekte deutscher Architekturbüros im Ausland. Eingereicht wurden diesmal mehr als 100 Entwürfe. Auf die Short List schaffte es das Kölner Büro JSWD Architekten mit dem Umbau des ehemaligen BDI-Sitzes am Rhein zu einem Wohnhaus mit verspielter Fassade, dem "Flow Tower" .
Bild: Christa Lachenmaier
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Fünf Projekte hatten es in die Endrunde des Architekturpreises geschafft, der seit 2007 vergeben wird und in der Branche zunehmend Beachtung findet: Der Neubau der James-Simon-Galerie in Berlin überzeugte am Ende die Juroren unter Vorsitz von Vorjahresgewinner Stephan Schütz (gmp Architekten von Gerkan Marg und Partner): "Bei der James-Simon-Galerie auf der Berliner Museumsinsel gelang den Architekten ein städtebaulicher Spagat", erklärte das DAM. David Chipperfield Architects sei es gelungen, "an einer der prominentesten wie auch sensibelsten Stellen Berlins ein repräsentatives Eingangsgebäude zur Museumsinsel zu schaffen", das sich zugleich in das komplexe Ensemble aus Museen und Stadtschloss einfüge.
Zu den fünf Finalisten zählte auch der Berliner Neubau des Redaktions- und Verlagsgebäudes der Tageszeitung taz: Der vom Architekturbüro E2Ageplante Bau verfügt über diagonale Verstrebungen entlang der Gebäudehülle. Die Büroflächen schaffen eine Werkstattatmosphäre. Im Innern durchzieht eine Treppe das ganze Gebäude und soll als Begegnungsort dienen.
Das Münchener Büro Florian Nagler Architekten GmbH hingegen hat sich beim Neubau des Eingangsgebäudes zum Freilichtmuseum Glentleiten an den Bauernhäusern des Bayerischen Oberlandes orientiert. Von außen gleicht der Bau denn auch einer langgestreckten, holzverkleideten Scheune.
Fünf Entwürfe in der Endrunde
Auch der sogenannte "Stylepark" am Peterskirchhof in Frankfurt am Main hat es unter die ausgewählten Entwürfe geschafft. Bei ihrem Anbau an ein Wohn- und Geschäftshaus gelang dem Büro NKBAK ein passender Übergang zu der angrenzenden Parkanlage mit seiner denkmalgeschützten Friedhofsmauer. "einfach gebaut" nannte das Architektenbüro orange architekten sein Projekt für ein als unbebaubar geltendes Grundstück in Berlin. Sie errichteten ein zweiteiliges Gebäude aus Wohn- und Atelierhaus auf Stelzen. Sein auffälligstes Merkmal: ein außen liegendes Treppenhaus.
Auch die Ausstellung zum DAM-Preis 2020 versammelt wieder aktuelle Architektur aus Deutschland. Gezeigt werden aber auch bemerkenswerte Projekte deutscher Architekturbüros im Ausland. Die für eine Shortlist zum DAM-Preis ausgewählten 23 Entwürfe sind noch bis zum 10. Mai 2020 im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main zu sehen.