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Daniel Libeskind: Terroranschläge haben Architektur grundsätzlich verändert

8. September 2006

US-Architekt im Interview von DW-WORLD.DE

Der US-Architekt Daniel Libeskind ist der Ansicht, dass die Terroranschläge vom 11. September 2001 „definitiv die Architektur grundsätzlich verändert haben“. Ground Zero und der Wiederaufbau des World Trade Center in New York „haben einen riesigen Einfluss darauf, dass die Menschen ihre Umwelt jetzt anders betrachten. Und zwar überall auf der Welt, nicht nur in New York.“ Das sagte Libeskind in einem Interview von DW-WORLD.DE, dem Internet-Angebot der Deutschen Welle. Der 60-Jährige hatte den Entwurf des geplanten Neubaus an der Stelle des zerstörten World Trade Center konzipiert, inzwischen ging der Auftrag an den Chefarchitekten David Childs, der sich lediglich an die von Libeskind geplante Bauhöhe von rund 540 Metern hielt.

„Hier wird das Herz von New York wiederaufgebaut. Der Druck ist unglaublich groß, denn es geht nicht nur um ein paar Gebäude und zu bebauende weite Flächen. Man muss die Tragödie und die Spiritualität dieses Ortes in Einklang bringen, eine Stadt kreieren, die auf die Anschläge auf kreative und kulturelle Art reagiert“, so Libeskind zur Deutschen Welle. Beim Wiederaufbau stünden Aspekte der Sicherheit im Vordergrund: „Ich denke, die neueste Technologie ist nötig. Auf jeden Fall bauen wir keine Festung in einer offenen, demokratischen Stadt.“ Libeskind hatte die Terroranschläge vor fünf Jahren in seiner Wahlheimat Berlin verfolgt. „Es war der erste Tag, an dem das Jüdische Museum in Berlin für die Öffentlichkeit zugänglich war. Nach den ersten TV-Bildern aus New York machte sich plötzlich eine neue Dunkelheit um mich herum breit. Und ich beschloss, nach Lower Manhattan zurück zu gehen.“

8. September 2006
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