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Darts: Pfeile gegen die Männerwelt

Marko Langer
1. November 2021

Sie war unterschätzt, von manchen auch belächelt worden. Fallon Sherrock konnte das bei ihrem Durchbruch bei der Darts-WM 2019 recht sein. In diesem Jahr wird sie im "Ally Pally" nicht alleine die Männerwelt attackieren.

Darts-WM 2020 -  Fallon Sherrock
Fallo Sherrock bei ihrem großen Erfolg gegen den Österreicher Mensur SuljovicBild: picture-alliance/dpa/S. Paston

2020 war kein so brillantes Jahr für die "Queen of Palace", wie sie sich selber nennt: Fallon Sherrock, die ein Jahr zuvor noch mit ihrem Einzug in die dritte Runde für Furore gesorgt hatte, verpasste diesmal die Qualifikation für die "William Hill World Darts Championship" knapp. War ihr vorheriger Siegeszug in der Darts-Szene nur eine glückliche Fügung? Handelte es sich jetzt um einen Rückschlag, auf den die männlichen Traditionalisten nur gewartet hatten - wie etwa Superstar und Titelverteidiger Gerwin Price, der sagte, Frauen und Männer sollten doch besser getrennt spielen? Man könnte die Traditionalisten auch Chauvis schimpfen.

Zwei Plätze reserviert

Ab dem 15. Dezember wird die 27 Jahre alte Friseurin aus Milton Keynes bei der WM im Londoner Alexander Palace ("Ally Pally") beweisen können, das dem nicht so ist. Denn diesmal ist Sherrock wieder mit von der Partie. Sie hat sich einen der beiden Plätze gesichert, die von der Professional Darts Corporation für weibliche Teilnehmer reserviert wurden.

Weltweite Schlagzeilen 

Mitmachen ja, aber sonst bitte nicht stören. Natürlich hätte niemand in der ehemaligen Kneipensportart das so offen ausgesprochen, selbst wenn solche Gedanken hier nicht so überraschend gewesen wären. Sherrock ging dann in die Annalen der Sportart ein, als sie 2019/20 in der ersten Runde Ted Evans besiegte - als erste Frau, die hier jemals ein solches Duell gewinnen konnte. Nachdem sie in der zweiten Runde dann noch den damaligen Weltranglisten-Elften Mensur Suljovic aus Österreich aus dem Turnier warf, waren Sherrock die weltweiten Schlagzeilen sicher.

Auch in London mit dabei: Lisa Ashton, "The Lancashire Rose"Bild: Zac Goodwin/PA/empics/picture alliance

"Es wird eine großartige Erfahrung, dorthin zurückzukehren", sagt Sherrock mit Blick auf das Saison-Highlight zum Jahreswechsel. "Besonders jetzt, da die Menschenmassen wieder zurückkommen." Sollte sie ihren Drittrunden-Erfolg wiederholen können, stünde sie vielleicht mehr im Fokus als der künftige Weltmeister. Erst im September stand sie im Finale des Nordic Darts Masters in Kopenhagen. Ihr siegreicher Gegner Michael van Gerwen sagte über Sherrock: "Sie war das ganze Turnier phänomenal. Sie ist nicht nur für das Damen-Darts ein Top-Talent, sondern für den gesamten Darts-Sport."

Bei der WM im Dezember wird die Rechtshänderin nicht alleine gegen die Männerwelt antreten. Mit von der Partie ist "The Lancashire Rose", Lisa Ashton. Auch die 51-Jährige ist in der Darts-Spitze längst etabliert, gehört zu den dominierenden Figuren der Frauen-Wettbewerbe. Seit 2007 geht sie dem Darts-Sport professionell nach. Inzwischen ist sie mehrfache Weltmeisterin bei den Frauen und weiß: "Immer mehr Frauen wollen die Chance nutzen, das zu tun, was wir tun." Ihre Familie geht mit gutem Beispiel voran: Die Töchter Lindsey und Danielle treten ebenfalls bei Dart-Turnieren an.

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