Es schien wie ein Märchen, doch der letzte Traum von Darts-Legende Phil Taylor erfüllt sich nicht. Im WM-Finale unterliegt er ohne Chance dem deutlich jüngeren Rob Cross.
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Darts-WM in London begeistert Massen
Auch dieses Mal hat die Darts-Weltmeisterschaft zur Weihnachtszeit Tausende Fans angelockt, die das Londoner Ally Pally in eine riesige Party verwandelten. Für Dart-Legende Phil Taylor war es die letzte.
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Eine Ära endet - und lebt fort
Zum Sieger hat er es nicht mehr geschafft, verabschiedet wurde er aber trotzdem wie einer: Der 16-malige Weltmeister Phil Taylor. Diese WM war für den 57-jährigen Briten nach fast 30 Jahren das letzte Profiturnier. Taylor will 2018 aber viele Showmatches bestreiten. Eine große Ehre für die Darts-Legende: Das World Matchplay wird nach ihm benannt und heißt ab sofort Phil Taylor Trophy.
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Generationenwechsel
Taylor scheiterte im Finale an seinem Landsmann Rob Cross (r.). Dieser schlug den Rekord-Weltmeister mit 7:2. Taylor, der die Darts-WM das erste Mal in dem Jahr gewann, in dem Cross geboren wurde, zeigte sich als fairer Verlierer. Cross fand ebenfalls wohlwollende Worte für sein Gegenüber: "Er hat so viel für diesen Sport getan, ich hoffe, er tritt zufrieden zurück."
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So sehen Gewinner aus
Trotz mangelnder Erfahrung präsentierte sich Rob Cross bei dieser WM von Beginn an nervenstark. Das brachte ihm seinen ersten großen Titel bei einem Turnier der höchsten Kategorie der Professional Darts Corporation (PDC) ein. Der 27-Jährige erhält für den Triumph bei seinem WM-Debüt neben der Sid-Waddell-Trophäe einen Scheck über umgerechnet 450.000 Euro.
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Buntes Fanspektakel
Einmal im Jahr wird der sonst eher unbeachtete Sport Dart zur Show, die die Massen begeistert - vorm heimischen Fernseher und live. Tausende Fans kommen jedes Jahr zur WM im Londoner Alexandra Palace, auch liebevoll Ally Pally genannt. Während die weltbesten Dartsspieler um Konzentration ringen, feiern die Fans lautstark und mit viel Bier.
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Pub Feeling im Ally Pally
Einen Teil ihrer Beliebtheit hat die Darts-WM wohl dem Veranstaltungsort im Ally Pally zu verdanken. Die Westhalle des prunkvollen viktorianischen Baus, in der die WM seit 2007 stattfindet, ist Teil der unverwechselbaren Kneipenatmosphäre. Allerdings fasst sie "nur" rund 3000 Menschen - angesichts von Rekordbesucherzahlen und -einschaltquoten könnte das bald zu wenig sein.
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Wie im Karneval
Für die Fans im Alexandra Palace darf neben dem Bier vor allem eines nicht fehlen: die Verkleidung. Ob wie im Bild thematisch passend als Dartscheibe verkleidet oder als Clown oder Banane, das ist egal - Hauptsache bunt und schräg.
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Glamouröse Begleitung
Auch bei der Darts-WM 2018 begleiteten die sogenannten Walk-on-Girls die Profis auf die Bühne, hier Adrian Lewis zu seinem Match gegen den deutschen Kevin Münch. Dazu läuft die Lieblingsmusik des jeweiligen Profi-Pfeilwerfers.
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Deutschland auf den hinteren Rängen
Kevin Münch war bei der diesjährigen Weltmeisterschaft der beste Deutsche. Auf die Sensation seines Erstrundensieges gegen den zweimaligen Weltmeister Adrian Lewis folgte schnell die bittere Enttäuschung: In der zweiten Runde konnte der Bochumer nicht an seine Leistung anknüpfen und verlor gegen den Spanier Antonio Alcinas.
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Darts-Legende Phil Taylor (Artikelbild links) tritt als Vize-Weltmeister von der großen Bühne ab. Der perfekte Abschluss seiner Karriere blieb ihm damit verwehrt. Der 57-jährige Rekordweltmeister unterlag im WM-Finale im Londoner Alexandra Palace am Neujahrstag dem Newcomer Rob Cross (Artikelbild, rechts) deutlich mit 2:7. Der 27 Jahre alte Cross erhält für den Triumph bei seinem WM-Debüt neben der Sid-Waddell-Trophäe einen dicken Siegerscheck über umgerechnet 450.000 Euro.
Der Jüngere zeigt mehr Konstanz
Im ersten Aufeinandertreffen mit Taylor zeigte Cross die konstantere Leistung. Mit 107,41 Punkten pro Aufnahme kam er zwar nicht an den WM-Rekord von Michael van Gerwen (114,05 Punkte) heran, erzielte aber einen deutlich höheren Schnitt als der 30 Jahre ältere Taylor (102,26).
Trotz der mangelnden Erfahrung präsentierte sich Cross von Beginn an nervenstark. Er gewann neun der ersten elf Legs und ging mit 3:0 nach Gewinnsätzen in Führung. Im fünften Satz verpasste Taylor nur das Doppelfeld für ein perfektes Leg, das ihm umgerechnet rund 22.500 Euro Bonuspreisgeld eingebracht hätte. Cross ließ sich den Vorsprung jedoch nicht mehr nehmen und beendete Taylors Titelträume mit der Doppel 16.
Mehr als acht Millionen Euro Preisgeld
Damit tritt Taylor, der in seiner fast 30-jährigen Karriere umgerechnet 8,1 Millionen Euro Preisgeld verdient hat, mit 83 Major-Siegen ab. Für Cross war es der erste große Titel bei einem Turnier der höchsten Kategorie der Professional Darts Corporation (PDC).
Taylor wird sich nach seinem Karriere-Ende eine zweiwöchige Auszeit in Australien nehmen und dann im laufenden Jahr rund 180 Showmatches bestreiten. Cross, der auf Platz vier der Weltrangliste vorrückt, wird als gesetzter Spieler an der prestigeträchtigen Premier League teilnehmen.
Kevin Münch (Bochum) war bei der WM als bester Deutscher nach seinem Überraschungssieg gegen den zweimaligen Weltmeister Adrian Lewis (England) in der zweiten Runde an Antonio Alcinas (Spanien) gescheitert. Martin Schindler (Strausberg) hatte bereits seine Auftaktpartie gegen Simon Whitlock (Australien) verloren.