EU-Förderung für das Ökoauto
28. April 2010Mit der Förderung von sogenannten Ökoautos will die Kommission zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie will den Schadstoffausstoß verringern und der europäischen Autoindustrie einen neuen Schub geben. Industriekommissar Antonio Tajani betonte, die Kommission verhalte sich "technisch neutral". Manche EU-Mitgliedstaaten setzten vor allem auf das Elektroauto, aber es gelte, alle Antriebstechniken weiterzuentwickeln, auch die herkömmlichen. Autos mit Benzin- und Dieselmotoren sollten immer sauberer werden. Diese blieben wohl auf absehbare Zeit vorherrschend. "Immer wichtiger" würden aber alternative Antriebstechniken.
Der Verbraucher entscheidet
Das sind einmal der Elektroantrieb, aber auch Wasserstoff, Biogas oder flüssige Biokraftstoffe, aber auch die Hybridtechnik. Der Markt solle entscheiden, so Tajani, was sich am Ende durchsetzen werde. Die Kommission will die Forschung bei allen vielversprechenden Antriebstechniken unterstützen.
Frühe Standardisierung bei Elektroautos
Das Hauptaugenmerk richtet sich im Moment weltweit auf das Elektroauto. Und hier sieht die Kommission ihre Rolle vor allem darin, auf eine Standardisierung zum Beispiel von Batterien hinzuarbeiten, auf Sicherheitsstandards zu achten und den Aufbau einer möglichst dichten gesamteuropäischen Infrastruktur zu fördern, so Tajani. "Das Thema Standardisierung wird in Zukunft zur zentralen Frage für unsere Wettbewerbsfähigkeit". Laut Tajani subventionieren die USA und China die Entwicklung des Elektroauto bereits mit Milliarden. Es gelte, sich bereits jetzt einen Spitzenplatz in der Welt zu sichern. Die EU-Wirtschaftsminister sollen im Mai über die Strategie abstimmen. Aber erst 2011 will die Kommission einen Plan über ein Netz von Ladeeinrichtungen und alternativen Tankstellen vorlegen.
Viele Umweltverbände sehen die Strategie skeptisch. Sie kritisieren, die Kommission ignoriere weitgehend die Frage, woher der zusätzlich benötigte Strom für Elektroautos kommen solle.
Autor: Christoph Hasselbach
Redaktion: Monika Lohmüller