Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist das schönste Gebäude in der EU? Der Mies van der Rohe Award zeichnet hervorragende zeitgenössische Architektur aus. In diesem Jahr macht Polen das Rennen.
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Das Frankfurter Architekturmuseum zeigt "Europas beste Bauten"
Das DAM präsentiert die herausragenden Gebäude in einer audiovisuellen Tour. Gewinner des Mies van der Rohe Award 2015 war die neue Philharmonie in Stettin.
Bild: Hufton+Crow
Strahlend
Kathedralengleich erhebt sich der spitzgiebelige Bau der neuen Philharmonie über der Altstadt von Stettin. An dem historischen Ort stand früher das von Franz Schwechten 1884 errichtete Konzerthaus. Es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, die Ruine erst 1962 abgebrochen. Der strahlend weiße Neubau gilt derzeit als Europas bester Bau.
Bild: Hufton+Crow
Wandelbar
Mit der Philharmonie in Stettin gewann das Büro Barozzi Veiga aus Spanien den Mies van der Rohe Award 2015. Die Europäische Union vergibt den Preis alle zwei Jahre für hervorragende zeitgenössische Architektur in Europa. Im modernen Ambiente des neuen Konzerthauses lässt es sich gut wandeln.
Bild: Hufton+Crow
Streng und klar
Streng gegliedert wirkt auch der Konzertsaal der neuen Stettiner Philharmonie. In der Ausstellung "Europas beste Bauten" touren Fotos aller Bewerber durch die Museen des Kontinents.
Bild: Simon Menges
Baum trifft Bau
Ein Baum wächst inmitten des "Hauses Luz". Natur trifft auf Architektur. Rot antwortet auf Grün: Das Büro ARQUITECTURA-G hat das Haus Luz in Spanien gebaut und damit den zweiten Preis beim Europäischen Architekturwettbewerb geholt.
Bild: José Hevia
Bizarr
Das Saw Swee Hock Student Centre der London School of Economics residert in diesem bizarr geformten Backsteingebäude im Herzen der britischen Hautpstadt. Mit dem Bau rückte das Architekturbüro O’Donnell + Tuomey unter die fünf Finalisten um den Mies van der Rohe Award 2015.
Bild: Foto: Dennis Gilbert
Preisgekrönt
Mitten in der Altstadt steht das seit 2013 vielfach preisgekrönte Ravensburger Museum. Jetzt kam das Gebäude des Stuttgarter Architekturbüros Lederer Ragnarsdóttir Oei ebenfalls unter die Finalisten des Wettbewerbs "Europas beste Bauten." In der örtlichen Bevölkerung hatte der Entwurf heftige Diskussionen ausgelöst.
Bild: Foto: Roland Halbe
Gewölbe
Das Ravensburger Kunstmuseum beheimatet eine der größten Privatsammlungen Süddeutschlands. Ein backsteinernes Tonnengewölbe überspannt die Halle für Wechselausstellungen.
Bild: Foto: Roland Halbe
Trockendock
150 Meter lang und 25 Meter breit war das Trockendock im dänischen Hafen von Helsingør. Der Architekt Bjarke Ingels formte daraus den zentralen Ausstellungsraum des Nationalen Schifffahrtsmuseums. Doppeletagige Brücken-Bögen verbinden einzelne Museumsabschnitte. Der spektakuläre Bau begeisterte die Juroren.
Bild: Foto: Rasmus Hjortshoj
Harmonisch
Bei Florenz liegt das Weingut Antiniori. Der Neubau des Architekturbüros Archea Associati fügt sich harmonisch in die norditalienische Landschaft. Damit schaffte es der Bau unter die fünf Finalisten zum Mies van der Rohe Award 2015, mit dem die Europäische Union alle zwei Jahre "Europas beste Bauten" auszeichnet.
Bild: Foto: Pietro Savorelli
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Nicht nur 40 Projekte von der Shortlist der 2015er-Ausgabe des Mies van der Rohe Awards versammelt die Schau im Deutschen Architekturmuseum (DAM). Präsentiert werden sie auf großformatigen Fotografien, während Lautsprecher die Geräuschkulisse der jeweiligen Bauorte hörbar machen. So verspricht das DAM eine audiovisuelle Tour zu den 420 besten Projekten, die in den letzten beiden Jahren in der EU gebaut wurden. Informationen zu Auftrag, Maßstäblichkeit, Raumprogramm und geografische Details ergänzen die Schau, die seit der 14. Verleihung des Award vor einem Jahr durch große Museen des Kontinents tourt.
Zuletzt war die Schau in Wien zu sehen. Doch auch die Frankfurter Ausgabe von "Europas beste Bauten" verspricht spannende Einblicke. Paradestück ist die vom spanischen Architekturbüro Fabrizio Barozzi und Alberto Veiga errichtete Philharmonie in Stettin. Kathedralengleich erhebt sich der spitzgiebelige Bau über der Altstadt der polnischen Ostseemetropole. Und das am historischen Ort: Früher stand hier das von Franz Schwechten 1884 errichtete Konzerthauses, das im Zweiten Weltkrieg zerstört und dessen Ruine erst 1962 abgebrochen wurde. Der Neubau erstrahlt bei Tag weiß und leuchtet nachts von innen.
Kunstmuseum Ravensburg unter den Finalisten
Der Mies van der Rohe Award reiht sich ein in die prestigeträchtigen Preise für Architektur im europäischen Wettbewerb. 1987 von der Europäischen Kommission, dem EU-Parlament und der Fundació Mies van der Rohe ins Leben gerufen, wird der mit insgesamt 80.000 EUR dotierte Preis alle zwei Jahre vergeben. Ausgezeichnet werden Projekte, deren "innovativer Charakter als Orientierung, wenn nicht sogar als Manifest für die Entwicklung zeitgenössischer Architektur dient", wie es in den Statuten heißt.
Aus den 420 von europäischen Institutionen und internationalen ExpertInnen nominierten Projekten wurden 2015 fünf Finalisten ausgewählt. Neben der Stettiner Philharmonie, die den Hauptpreis erhielt, wurde auch das spanische Büro ARQUITECTURA-G für das Haus Luz in Cilleros, Spanien ausgezeichnet. Die übrigen vier Finalisten-Projekte sind das Kunstmuseum Ravensburg, das Dänische Seefahrtsmuseum in Helsingör, das Saw Swee Hock Studentenzentrum in London sowie die Weinkellerei Antinori im italienischen Bargino.