1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Das deutsche Elend: Im Fußball und der Politik

28. Juni 2018

Die einen sind raus, die anderen stehen am Abgrund. Und wie bei jedem Drama gibt es Gut und Böse, Helden und Verräter. Da lassen sich lustige Pärchen bilden. Eine nicht ganz ernst gemeinte Galerie von Jens Thurau.

Bildkombo: Jogi Löw und Angela Merkel

Ganz am Anfang, natürlich: Angela Merkel und Jogi Löw

Beide stoisch ruhig, beide von Werten geleitet. Die eine hat zu viele Flüchtlinge ins Land gelassen, der andere zu viele  Stürmer in den eigenen Strafraum. Der eine war Weltmeister, die andere kurzfristig Retterin der freien Welt. Beide bedroht von Finsterlingen. Dobrindt und Seehofer dort, Mexiko und Südkorea hier. Ihre Zeit ist wohl abgelaufen, aber bei beiden sind noch keine Nachfolger in Sicht. Tragisch.

Mesut Özil (Nationalspieler) und Markus Söder (Bayern)

Beide betreiben Nebenaußenpolitik, obwohl sie dafür nicht zuständig sind. Und schaffen damit Unfrieden im eigenen Lager. Der eine posiert lächelnd mit dem türkischen Präsidenten Erdogan, der andere mit Österreichs Kanzler Kurz. Beide bedenken die Konsequenzen nicht. Beide leben zwischen zwei Welten. Özil zwischen Deutschland und der Türkei, Söder zwischen Bayern und Deutschland.

Deutscher Export- Marke Nationalmannschaft

Der eine bedroht durch Donald Trump und hohe Zölle, die andere bedroht durch Nichterfüllung der eigenen  Ansprüche. Beiden drohen jetzt Einbußen: Hier weniger verkaufte Autos und weniger Stahl, dort weniger Trikots und Fahnen. "Made in Germany" und "Best never Rest"  - beides klingt ziemlich von Gestern.

Sigmar Gabriel (SPD) und Sandro Wagner (Bayern München)

Beide wurden nicht mitgenommen. Der eine nicht in die neue Bundesregierung, der andere nicht in die Mannschaft nach Russland. Beide ausgewiesene Egos, beide beleidigt. Der eine verkündet selbst, dass er aus dem Amt scheidet und schmollt seitdem. Der andere ist aus dem Team zurückgetreten. Beide glauben, es liegt daran, dass ihre unbequemen Ansichten anecken. Beide irren sich. Kein Team verträgt allzu viele Ichlinge.

Wolfgang Schäuble (CDU) und Franz Beckenbauer (Kaiser)

Beide alte Schlachtrösser. Beide kennen sich mit schwarzen Kassen aus. Der eine wird schon gehandelt als Nachfolger, wenn die Kanzlerin aufgibt. Der andere ist noch nicht genannt worden, kann aber noch kommen. Der eine Ehrenpräsident (FC Bayern), der andere richtiger Präsident (Bundestag). Und beide haben, wie das Land und das Team, schon bessere Zeiten erlebt. Es kann nur noch aufwärts gehen!