Was wäre Ostern ohne bunt bemalte Eier? Die ebenmäßige ovale Form hat über die Jahrhunderte auch zahllose Künstler zu künstlerischen Variationen inspiriert - von der Hochglanzskulptur zum gemütlichen Sessel.
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Das Ei - in Kunst und Design verewigt
Ostern kommen bunt gefärbte oder bemalte Eier auf den Tisch. Auch Künstler haben sich mit der Form des Ei beschäftigt.
Bild: Alex_Mac - Fotolia.com
Fabergé-Eier
Luxus pur: Die kostbaren Fabergé-Eier wurden zwischen 1885 und 1917 in der Werkstatt des Juweliers Peter Carl Fabergé in Sankt Petersburg angefertigt. Insgesamt wurden im Lauf der Jahre im Auftrag der Zaren 50 dieser Kunstwerke in Ei-Form hergestellt: glitzernde Ostergeschenke für Gattinnen und Mätressen. Heute sind sie in Museen und Privatsammlungen zu bewundern.
Bild: Alex_Mac - Fotolia.com
Humpty Dumpty
Es geht tragisch aus für Humpty Dumpty: Die menschenähnliche Eierfigur aus dem jahrhundertealten, allseits bekannten britischen Kinderreim fällt von einer Mauer, zerbricht und kann nicht einmal von all den "Pferden und Männern des Königs" wieder zusammengesetzt werden. Die Version des Humpty Dumpty in unserer Zeichnung stammt aus Lewis Carrolls Kinderbuch von 1871, "Alice hinter den Spiegeln".
Bild: picture-alliance/Mary Evans Picture Library
Jeff Koons: Cracked Egg
Ein rohes Ei, Inbegriff der Zerbrechlichkeit - dieses hier allerdings hat der US-amerikanische Künstler Jeff Koons von 1994 bis 2006 kreiert. Es ist moderne Kunst aus hochglanzpoliertem Edelstahl und fast zwei Meter hoch. Koons erschuf die monumentale Skulptur "Cracked Egg" in fünf knalligen Farben. Für den Künstler ist das zerbrochene Ei ein Symbol der Geburt.
Bild: picture-alliance/dpa/F. Arrizabalaga
Das Ei-Emoji
Ein Ei in anderer Kunst-Form: Das Spiegelei in der Pfanne ist ein Piktogramm aus der Welt der Smileys und Emojis. Chats und Messages ohne zwinkernde Gesichter oder Herzchen sind kaum noch vorstellbar. Mittlerweile gibt es mehr als 2000 Symbole, und es kommen immer neue hinzu.
Bild: Google
Hieronymus Bosch: "Das Weltgericht"
Dämonen, Teufel, hässliche Fabelwesen - und ein merkwürdiger Kopffüßler in einem Ei bevölkern ein Triptychon-Gemälde mit dem Titel "Das Weltgericht" (um 1485/1505) des niederländischen Renaissancemalers Hieronymus Bosch. Der ist bekannt für seine alptraumhaften Darstellungen. Für Kunstliebhaber gibt es das "Ei-Monster" ganz schnöde online zu kaufen: in Form einer handgemalten Kunstharzfigur.
Bild: picture-alliance/dpa/akg-images/Nimatallah
Salvador Dalí: "Metamorphose des Narziss"
Salvador Dalís Ölgemälde "Metamorphose des Narziss" (1937) beschäftigt sich mit dem griechischen Narziss-Mythos. Der schöne junge Mann, der sein Spiegelbild im Wasser bewundert, ist in dieser Traumwelt weniger präsent als die Transformation in eine Riesenhand, die ein eiförmiges Gebilde hält, aus dem eine Narzisse sprießt. Das Ei als Motiv kommt häufig im Werk des spanischen Surrealisten vor.
Bild: picture-alliance/dpa/Bildfunk/DB Fundació Gala
Träumen in Dalís Museum
Monumentale Ei-Skulpturen zieren das Dach des Teatre Museu Dalí im katalanischen Figueres, Salvador Dalís Heimatstadt. Hier gibt es Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Installationen, Hologramme und Fotos des Künstlers zu sehen. Das Gebäude hat er selbst entworfen - als "großes surrealistisches Objekt, das die Besucher mit dem Gefühl verlassen, sie hätten einen bombastischen Traum gehabt".
Bild: picture-alliance/dpa/Arco Images/B. Bönsch
Egg Chair (Design: Arne Jacobsen)
1958 kreierte Arne Jacobsen einen gemütlichen Sessel für den Eingangsbereich des SAS Royal Hotel in Kopenhagen. Der dänische Architekt und Designer ersann nicht nur den legendären "Egg Chair", er war für den kompletten Neubau des Hotels samt Inneneinrichtung zuständig. Wie aus einem Guss ist der berühmte Loungechair heute längst ein Klassiker, der auch andere Möbeldesigner inspiriert hat.
Schon Wochen vor Ostern sind die Regale in den Supermärkten üppig mit bunt verpackten, großen und kleinen Süssigkeiten-eier, mit Schokoladen-, Fondant-, Marzipan, Fruchtgummi- und Dragee-Eiern gefüllt.
Lecker, klar - aber längst nicht so nahrhaft wie ihre "echten" Kollegen aus der Hünerproduktion, die neben Eiweiß voller Vitamine und Mineralstoffe stecken.
Das Ei – die perfekte Form. Und ein Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. Das hat auch Künstler aller sparten immer wieder inspiriert.
Ob in mittelalterlichen Ölgemälden, in Form zeitgenössischer Stahlskulpturen oder als schnöde Alltagsgegenstände, wie Lampen, Kinderhochstühle, freischwebende Hängesessel oder als bunte Plastikmöbel für die Shoppingpause in der südwestchinesischen Millionenstadt Chongqing (Bild) - wer genau hinschaut, wird das Ei oft in Kunst und Design entdecken.