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Das Feindbild ist zurück

Christian Trippe13. Juni 2016

Aufrüstung und Abschreckung, die Abschottung und die Angst der Menschen: All das scheint schon einmal dagewesen zu sein. Russland und der Westen sehen sich wieder als Feinde – wie gefährlich ist diese Konfrontation?

Ausgerechnet in Warschau wird die NATO Anfang Juli ihr nächstes Gipfeltreffen abhalten. In der Stadt, in der einst der „Warschauer Pakt“ unter Moskaus Führung besiegelt worden war – die Gegengründung zur NATO. Nun fordern Polen und die drei baltischen Staaten von der NATO mehr Schutz vor Russland. In Warschau wird das westliche Militärbündnis offiziell zur Strategie der Abschreckung gegenüber Russland zurückkehren. Russland wiederum fühlt sich von der NATO bedroht, weil das Bündnis in den letzten zwei Jahrzehnten immer näher an seine Grenzen heran gerückt ist.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg: „Eine starke Verteidigung dient nicht dazu, einen Krieg zu führen oder zu provozieren, sondern: ihn zu verhindern.“

Angst im Baltikum

Seit der Annexion der Krim durch Russland vor zwei Jahren liegen in den NATO-„Frontstaaten“ die Nerven blank. Könnten die russischen Minderheiten in Estland, Lettland und Litauen wie nationale Sprengsätze wirken? Kann Russland hier Vorwände für eine Intervention finden, für den Einsatz irregulärer Truppen – den sogenannten „grünen Männchen“? Wie ist die Lage der russischsprachigen Minderheit im Baltikum? Diesen Fragen geht der Film nach – in Tallinn, Narva und Riga.

Wehrsport für Schüler: Russland will die vormilitärische Ertüchtigung landesweit wieder als Pflichtfach einzuführen.

Wehrsport und Propaganda

Zu den Spannungen zwischen Ost und West gehört eine schleichende Militarisierung. So haben an Polens Schulen sogenannte „Militärklassen“ großen Zulauf, während in Russland Präsident Putin die aus Sowjetzeiten bekannte vormilitärische Ertüchtigung zum Pflichtfach gemacht hat. Der Film zeigt beides. Beides wäre nicht möglich ohne die massive antiwestliche Propaganda russischer Staatsmedien. Wir besuchen die ‚Sputnik‘-Redaktion in Moskau, und wir zeigen, wie Propaganda ankommt – in Erfurt mitten in Thüringen.

Aus dem Depot in die Werkstatt: Die Bundeswehr hat damit begonnen, ihre angejahrten Panzer zu modernisieren.

Das Ende der Friedensdividende

Zum ersten Mal seit Ende des Kalten Krieges gibt Deutschland wieder mehr Geld für die Rüstung aus. Kampfpanzer werden modernisiert – ein Waffensystem, das noch vor kurzem als Relikt des Kalten Krieges galt. Deutschland und Frankreich wollen sogar einen völlig neuen Tank bauen – als Antwort auf entsprechende Entwicklungen in Russland – und als Reaktion auf den Krieg in der Ost-Ukraine.

Kurzum: Die gegenwärtige Konfrontation ähnelt dem historischen Kalten Krieg. Aber, ist sie auch genau so gefährlich? Die Antwort auf diese Schlüsselfrage ist ernüchternd.

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