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De Maizière besuchte Afghanistan

3. Juli 2012

Verteidigungsminister De Maizière sprach es bei der Bundeswehr in Afghanistan offen aus: Der Truppenabzug wird schwierig und teuer. Positiv klingt da die Ankündigung Pakistans, die Nachschubrouten wieder zu öffnen.

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maiziere in Kundus (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Aufgabe ist militärisch und logistisch eine riesige Herausforderung: Der Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière stellt sich in jedem Fall schon einmal auf einen schwierigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan ein. "Von einem Baum runterzuklettern ist komplizierter, als auf einen Baum 'raufzuklettern", wird der CDU-Politiker anschaulich bei seinem mittlerweile siebten Ministerbesuch am Hindukusch.

Und im Stützpunkt Masar-i-Scharif zieht er drastische Vergleiche: "Wir sind in Afghanistan länger, als der 1. und der 2. Weltkrieg zusammen gedauert haben". Das könnte martialisch klingen, soll aber nur das ganze Ausmaß des Problems verdeutlichen: Selbst bei reduzierter Truppenstärke geht es noch um 4800 Soldaten, 1700 Fahrzeuge und 6000 Container. Sicherlich wird man nicht alles mitnehmen, will aber auch keine "Schrotthalden" hinerlassen. Über die geschätzten Kosten will sich der Minister erst im Herbst detailliert äußern. 

De Maizière auf Kurzbesuch bei der Truppe

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Clinton: Weg über Pakistan frei

De Maizière war bei seinen Erläuterungen in den Feldlagern schon nicht mehr davon ausgegangen, dass Pakistan die wichtige Ostroute schnell freigeben werde, dürfte dann aber angenehm überrascht worden sein: US-Außenministerin Hillary Clinton gab frohgelaunt bekannt, Pakistan werde nach monatelanger Blockade die Versorgungswege für die NATO wieder freigeben. Die USA hätten sich für den Tod von 24 pakistanischen Soldaten im November 2011 entschuldigt und daraufhin habe die Regierung in Islamabad telefonisch die Öffnung zugesichert. Eine besondere Gebühr für die Nachschubroute werde es nicht geben.  

"Abzug bis 2014 realistisch"

De Maizière bekräftigte die Abzugsplanung der Bundeswehr aus Afghanistan bis Ende 2014. Die Sicherheitslage im Norden des Landes habe sich in den vergangenen Monaten "deutlich verbessert", so der CDU-Politiker in Kundus. Diese Region galt in den vergangenen Jahren noch als Hochburg der Taliban in Nordafghanistan. Er wies darauf hin, dass die sicherheitsrelevanten Zwischenfälle im vergangenen Jahr um fast 40 Prozent im Vergleich zu 2010 zurückgegangen seien. Auch in den ersten sechs Monaten dieses Jahres halte dieser Trend an.

Der Minister hob hervor, der Abzug müsse erfolgen, während parallel der bisherige Auftrag - die Ausbildung und Unterstützung der heimischen Armee - weitergeführt werde. Dazu werde man zwischenzeitlich das deutsche Kontingent eigens auch noch einmal verstärken müssen...

SC/sti (dpa, dapd, rtr, afp)