Die Deutsche Herzstiftung präsentiert heute ihren aktuellen Herzbericht. Danach sterben immer weniger Menschen an Herzattacken. Gute Nachrichten! Aber wie ist es zum Beispiel mit gebrochenen Herzen? Gibt es die?
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Das Herz - ein schlagendes Wunderwerk
Das Herz schlägt im Laufe eines Menschenlebens rund drei Milliarden mal. Eine Wahnsinnsleistung!
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Wunderwerk der Natur
Das Herz ist ein Wunderwerk der Natur: Der faustförmige Hohlmuskel zieht sich etwa siebzigmal in der Minute zusammen und pumpt so am Tag bis zu 10.000 Liter durch den Körper. Und das ein Leben lang. Wenn nötig - beim Joggen etwa - transportiert das Herz sogar fünfmal so viel Blut durch den Körper.
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Doppelte Arbeit
Eigentlich besteht unser Herz aus zwei Pumpen. Denn es gibt nicht nur einen Blutkreislauf, sondern gleich zwei. Die rechte Herzkammer pumpt Blut in die Lunge, wo es sich mit Sauerstoff auftankt. Gleichzeitig befördert die linke Herzkammer die gleiche Menge Blut in den Körperkreislauf. Gar nicht so einfach. Denn im Körperkreislauf herrscht viel höherer Druck als im Lungenkreislauf.
Bumm, Bumm
Jede Herzhälfte besteht aus einem Vorhof und einer Herzkammer. Das Blut kann nur in eine Richtung fließen, da sich zwischen den Vorhöfen und den Kammern sowie zwischen den Kammern und den sich anschließenden Gefäßen Herzklappen (grün) befinden, die wie Rückschlagventile arbeiten.
Echte Muskelarbeit
Das Herz ist nur ein Muskel - aber ein ganz besonderer. Er ähnelt denen an Arm und Bein, denn er kann sich genauso schnell und kraftvoll zusammenziehen. Aber er ist besonders ausdauernd und ermüdet nicht. Außerdem sind alle Herzmuskelzellen miteinander gekoppelt, damit immer der gesamte Herzmuskel gleichzeitig kontrahiert.
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Natürlicher Schrittmacher
Versuchen Sie mal, Ihr Herz durch Willenskraft am Schlagen zu hindern! Das klappt nicht, da das Herz nicht von Nerven gesteuert wird, sondern seinen eigenen Taktgeber hat: Spezielle Muskelzellen im Sinusknoten erzeugen regelmäßig einen kleinen Stromstroß, der sich blitzschnell über das ganze Herz ausbreitet und es kontrahieren lässt. Ist der Sinusknoten defekt, übernimmt der AV-Knoten.
Aus dem Takt
Kommt das Herz aus dem Rhythmus, beispielsweise beim Kammerflimmern, entspannt es nicht mehr, sondern bleibt ständig verkrampft. Dann kann das Organ kein Blut mehr pumpen. Ein Schockgeber, der Defibrillator, unterbricht die lebensbedrohliche ständige Erregung im Herzen, damit der natürliche Taktgeber wieder übernehmen kann. Auch ein Laie kann das Gerät bedienen.
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Lebensretter
Schlägt das Herz eines Patienten zu langsam, hilft ein künstlicher Herzschrittmacher nach. Das Gerät erzeugt elektrische Impulse und leitet sie an den Herzmuskel weiter. Erstmals implantierten Ärzte einen Schrittmacher im Jahr 1958. Ein moderner Herzschrittmacher hat eine Funktionsdauer zwischen fünf und zwölf Jahren, durchschnittlich sind es acht Jahre.
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Am offenen Herzen
Um am Herzen operieren zu können, müssen die Ärzte es kurzzeitig stoppen und den Kreislauf stilllegen - eigentlich ein Todesurteil. Aber in den 50er Jahren lösten Wissenschaftler das Dilemma: Sie entwickelten die Herz-Lungen-Maschine. Das Gerät übernimmt für kurze Zeit die Funktion von Herz und Lunge, reichert das Blut mit Sauerstoff an und pumpt es durch den Körper.
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Durch die Leiste ins Herz
Die moderne Medizin ermöglicht es, das Herz zu untersuchen oder es zu operieren, ohne den Brustkorb des Patienten aufzuschneiden. Dazu führt der Arzt einen Herzkatheter - quasi einen dünnen Kunststoffschlauch - durch Leiste, Ellenbeuge oder Handgelenk ein und schiebt den Schlauch über Venen oder Arterien bis zum Herzen. Der Patient wird vorher nur örtlich betäubt.
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Faltbare Herzklappe
Ist eine der Herzklappen kaputt oder ausgeleiert, muss eine neue her. Ärzte greifen entweder zu biologischem Ersatz vom Schwein oder zu mechanischen Herzklappen aus Metall. Inzwischen gibt es auch künstliche Herzklappen, die zusammenfaltbar sind (siehe Foto) und sich daher minimal-invasiv über einen Katheter einsetzen lassen. Eine Operation am offenen Herzen ist dann nicht mehr nötig.
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Verstopfte Gefäße
Die Herzkranzgefäße versorgen den Herzmuskel mit Blut, sprich Nährstoffen und Sauerstoff. Verstopft eines dieser Gefäße, stirbt das nicht mehr durchblutete Gewebe ab - Herzinfarkt! Mit einem Bypass überbrückt der Herzchirurg die verengte Stelle (im Bild grün). Dafür nimmt er eine Vene des Patienten, die nicht mehr gebraucht wird, oder eine Gefäßprothese aus Kunststoff.
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Lebensretter aus Metall
Ist ein Herzkranzgefäß verengt, kann der Arzt einen Katheter in das Blutgefäß einführen und die Engstelle mit einem Ballon aufdehnen. Damit sich das Gefäß hinterher nicht wieder zusammenzieht, hält man es mit einem Stent offen: Das sind feine Hülsen aus Metall, welche die Blutgefäßwand von innen stützen. Die Röhrchen können zusätzlich auch mit Medikamenten beschichtet sein.
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Wenn das eigene Herz nicht mehr will
Die erste Herztransplantation führten Herzchirurgen im Jahr 1967 durch. Damals eine Sensation. Inzwischen ist die OP keine Seltenheit mehr: Pro Jahr transplantieren Ärzte weltweit einige Tausend Spenderherzen von verstorbenen Menschen. Die Empfänger müssen allerdings ein Leben lang Medikamente nehmen, die verhindern, dass der eigene Körper das fremde Organ abstößt.
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Leben auf Pump
Spenderherzen sind rar. Wenn das eigene Herz nicht mehr richtig funktioniert, etwa bei einer Insuffizienz, lässt es sich mit einem Kunstherz unterstützen. Das eigene, kranke Herz bleibt im Körper, unterstützt wird es von einer implantierten Pumpe. Antrieb und Energieversorgung der Pumpe liegen außerhalb des Körpers.
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Ein künstliches Herz
Traum der Forscher ist ein Kunstherz, welches das kranke Herz des Patienten vollständig ersetzt. Es soll ohne Verbindungsschläuche zur Außenwelt in den Körper eingesetzt werden können und wartungsfrei viele Jahre schlagen. Prototypen gibt es bereits.
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Herzen können einem in die Hose rutschen, man kann sie an jemanden verlieren und glaubt man Songtexten "tanzt" das Herz manchmal sogar. Kein ein anderes Organ kommt in Gedichten und Liedern derart häufig vor. Grund genug, sich mit dem "Motor des Lebens" einmal genauer zu beschäftigen - und auf einige Fragen eine Antwort zu finden.
1.) Kann man ein gebrochenes Herz haben?
Liebeskummer wird einen jungen Menschen in der Regel nicht umbringen, aber tatsächlich gibt es in der Medizin den Begriff des "Broken-Heart-Syndroms". Die Betroffenen klagen über heftige Brustschmerzen und Atemnot. Die kleinen Herzkranzgefäße ziehen sich krampfartig zusammen und der Herzmuskel wird schlecht durchblutet. Im EKG zeigen sich die kleinen Veränderungen wie bei einem Herzinfarkt, obwohl die Gefäße frei durchgängig sind.
Ärzte diagnostizieren das Broken-Heart-Syndrom vor allem bei Menschen, die extremen Stresssituationen ausgesetzt sind. Zum Beispiel nach dem Tod eines geliebten Menschen. Insofern leiden die Betroffenen tatsächlich an einem gebrochenen Herzen - und das nicht nur sprichwörtlich. Betroffen sind zu 90 Prozent übrigens Frauen.
2.) Schlagen Frauenherzen anders?
Grundsätzlich ist die Anatomie von Frauen- und Männerherzen natürlich gleich. Und doch gibt es kleine Unterschiede: So schlagen Frauenherzen nicht nur schneller - auch die Gefäße sind anders. Die Arterien sind häufig kleiner und dünner und verlaufen geschlängelter.
Auch Herzkrankheiten äußern sich bei den Geschlechtern unterschiedlich. Alles in allem sterben Frauen zwar immer noch deutlich seltener als Männer an einem Herzinfarkt, dafür aber sehr viel häufiger an Herzschwäche, Klappendefekten und Rhythmusstörungen.
Da Herzinfarkte als "Männerkrankheit" gelten, werden sie bei Frauen auch häufig nicht rechtzeitig erkannt und behandelt. Der Grund: Bei Männern äußern sich die Symptome oft sehr eindeutig in Brust- und Armschmerzen. Frauen klagen über diffusere Beschwerden wie Schmerzen im Oberbauch oder über Übelkeit. Dies sind jedoch Symptome, die weder von den Betroffenen noch von den Ärzten mit einem Herzinfarkt in Verbindung gebracht werden. Das hat Folgen: Ein Herzinfarkt verläuft bei Frauen doppelt so häufig tödlich wie bei Männern.
3.) Schlagen Herzen über den Tod hinaus?
Passionierte Angler werden es schon einmal beobachtet haben: Auch nachdem der Fisch getötet und der Körper aufgetrennt wurde, kann man das Herz noch einige Minuten schlagen sehen. Das liegt daran, dass das Organ autonom arbeitet und die Erregung der Herzmuskelfasern in einem Automatiezentrum des Herzens selbst gebildet wird. Winzige elektrische Impulse sorgen für das selbstständige Schlagen und das Zusammenziehen der Herzmuskelzellen.