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Das nächste letzte Endspiel

Calle Kops sid, dpa
17. März 2016

Im Topspiel des 27. Spieltags muss Trainer Thomas Schaaf mit Hannover 96 bei Eintracht Frankfurt gewinnen, sonst ist der Abstieg wohl nicht mehr zu verhindern. Aber auch der direkte Konkurrent braucht jeden Punkt.

Hannover-Coach Thomas Schaaf gestikuliert an der Seitenlinie (Foto: Getty Images/Bongarts/S. Franklin)
Bild: Getty Images/Bongarts/S. Franklin

Die Konstellation im Samstagabendspiel der Fußball-Bundesliga verspricht Spannung, Dramatik und Emotionen pur: Eintracht Frankfurt und Hannover 96 stecken tief im Abstiegskampf. Im Mittelpunkt dieser wegweisenden Begegnung stehen die Trainer, vor allem der aus Hannover. Thomas Schaaf, der die 96er erst zum Start der Rückrunde vom zurückgetretenen Michael Frontzeck übernommen hatte, muss sich schon länger den bohrenden Fragen nach seiner Zukunft stellen.

Schaafs Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2017 und gilt aber nur für die erste Liga. Doch auch vor dem nächsten, wohl allerletzten Endspiel um den Klassenerhalt bei seinem Ex-Klub (Samstag, 18:30 Uhr MEZ) ließ sich der Coach partout nichts zu seinen weiteren Plänen entlocken. "Es gibt nichts Neues zu vermelden", sagte der 54-Jährige.

Auch nach acht Niederlagen in neun Spielen unter Schaaf würde 96-Präsident Martin Kind den einstigen Hoffnungsträger gerne halten - auch in der zweiten Liga. Bis Ende März will Kind eigentlich Klarheit, doch Schaaf verweigert hartnäckig jedes Bekenntnis. Und während im Umfeld des Klubs heiß debattiert wird, ob Schaaf die Lösung oder Teil des Problems in Hannover ist, glaubt der einstige Meistercoach weiter an das Wunder in Form des Klassenerhalts.

"Nur nicht ergeben"

Zweikampf: Hannovers Sakai (l.) und Frankfurts DjakpaBild: Getty Images/Bongarts/N. Treblin

"Wir wollen nicht das Bild abgeben, dass wir uns schon ergeben haben", sagte er: "Es liegt an uns, Gegenwehr zu leisten. Irgendwann muss dann das Ding in die andere Richtung kippen." Schlusslicht Hannover hat bereits zehn Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz und liegt sieben Zähler hinter den Frankfurtern, die auf dem Relegationsplatz stehen. "Frankfurt ist ein Gegner, der noch in der Nähe ist und hoffentlich nach dem Spiel noch näher", sagte Schaaf: "Wenn man was reißt, dann kann das noch mal einen zusätzlichen Schub geben." Aber was, wenn nicht?

Auch Schaaf konnte die Zerfallserscheinungen in Hannover bis jetzt nicht stoppen. Nach einigen bundesligaunwürdigen Vorstellungen rückt der Absturz ins Fußball-Unterhaus immer näher. Nach 14 Jahren in der Eliteklasse droht der fünfte Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte. "Die nächsten zwei Monate werden brutal. Die Situation macht jeden von uns fertig", sagte 96-Kapitän Christian Schulz der "Bild"-Zeitung: "Aber es ist unsere Pflicht, bis zum Schluss alles zu geben."

Bangen auch in Frankfurt

Regelbedarf: Eintracht-Coach Niko Kovac in GladbachBild: Getty Images/Bongarts/M. Volkmann

Vor der Partie baut sich in beiden Fanlagern ordentlich Frust auf. Unter der Woche sorgten einige Eintracht-Anhänger beim Training für Aufsehen. In Hannover erschien zuletzt ein Fan mit einem Strick um den Hals im Stadion. Zudem machten die Hannover-Anhänger ihrem Unmut nach der Pleite am vergangenen Spieltag gegen den 1. FC Köln auch verbal Luft. "Unsere Fans waren enttäuscht, das kann ich absolut nachvollziehen", sagte Schulz: "Insgesamt haben uns unsere Fans all die Wochen grandios angefeuert. Leider konnten wir nicht viel zurückgeben und das tut weh."

Auch in Frankfurt geht längst die Angst vor dem Abstieg um, aber im Gegensatz zu Schaaf hat der neue Eintracht-Trainer Niko Kovac noch etwas Zeit. Dennoch: Bei seinem Einstand am vergangenen Samstag in Mönchengladbach hagelte es gleich eine 0:3-Pleite. Dabei offenbarte die Leistung der Frankfurter Profis, dass Kovac noch viel Arbeit vor sich hat, soll die Klasse ohne Relegationskrimi gehalten werden. Zu seinem Heimdebüt gegen Hannover meinte der Kroate: "Es ist ein wichtiges Spiel, aber kein Endspiel und kein Schicksalsspiel." Ein solches ist es allerdings sehr wohl für 96 und Trainerkollege Schaaf.

Alle Begegnungen des 27. Bundesliga-Spieltags können Sie im DW-Liveticker verfolgen. Los geht es jeweils rund 15 Minuten vor Anpfiff.

ck/asz (sid, dpa)

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