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Das neue "Tor zur Welt"

21. September 2012

Der brandneue "Jade-Weser-Port" ist Deutschlands erster Tiefwasserhafen. Eine Milliarde Euro haben Bremen, Niedersachsen und der Betreiber investiert, 2000 Jobs sollen geschaffen werden. Doch das Projekt hatte Tücken.

Das Containerschiff "Maersk Laguna" an der Pier des JadeWeserPort in Wilhelmshaven (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Mehr als 1200 Gäste kamen zur Einweihung des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven. Im Anschluss an den Festakt wurde der erste Container des Frachtschiffs "Maersk Laguna" symbolisch gelöscht (Artikelbild). Mit dem eine Milliarde Euro teuren Prestigeprojekt wollen die Länder Niedersachsen und Bremen den Weg für die weltgrößten Containerschiffe nach Deutschland freimachen. Unabhängig von Ebbe und Flut können Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 16,5 Metern abgefertigt werden. Das war an der deutschen Küste bislang nicht möglich. Der Terminal wird vom europaweit tätigen Containerumschlagsunternehmen Eurogate betrieben.

Neben den Regierungschefs von Niedersachsen und Bremen, David McAllister (CDU) und Jens Böhrnsen (SPD), ließ sich auch Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) die feierliche Eröffnung nicht nehmen.

Rösler: Port ist eine verwirklichte Vision # 21.09.2012 # roesleroton # Journal Deutsch

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Als erster Kunde hatte die weltgrößte Reederei Maersk ihre knapp 300 Meter lange "Maersk Laguna" zum Terminal geschickt.

Jahrhundertprojekt mit Problemen

16 Jahre Planung und viereinhalb Jahre Bauzeit stecken in dem Projekt. Niedersachsen und Bremen investierten rund 650 Millionen Euro in die Infrastruktur des Terminals. Eurogate steuerte 350 Millionen Euro für die Anlagen hinzu. Ursprünglich war auch Hamburg beteiligt, schied jedoch schnell wieder aus dem Projekt aus.

Der Bau des Jahrhundertprojekts verlief nicht problemlos. So sorgten Prozesse um die Bauvergabe und erste Bauschäden für Ärger. Auf 1000 Meter der insgesamt 1725 Meter langen Kaje mussten Risse abgedichtet werden. Die Eröffnung wurde um fast zwei Monate verschoben. Im Gegensatz zu anderen Großprojekten gehe der Hafen aber nur mit einer sechswöchigen Verspätung an den Start, sagte Ministerpräsident McAllister – zweifellos auch ein Seitenhieb auf den Flughafen Berlin-Brandenburg.

Bereit für die größten Containerschiffe der Welt: Der JadeWeserPortBild: picture-alliance/dpa

Aber auch die Anbindung an das Bahnnetz gestaltet sich zäh. Anwohner in Oldenburg und Bremen fürchten Lärm durch den zunehmenden Schienenverkehr. Zudem sind Naturschützer darüber enttäuscht, dass trotz des neuen Tiefwasserhafens das Ausbaggern der Flüsse Weser und Elbe andauert. Der WWF fordert seit Jahren ein gesamtdeutsches Hafenkonzept. Die Küstenländer Bremen, Niedersachsen und Hamburg würden auf Kosten der Steuerzahler und der Natur um dieselben Containerschiffe konkurrieren, sagte eine Sprecherin.

rb/ul/sc (dpa, rtr)

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