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Das UN-System im Überblick

Klaus Dahmann21. Juni 2005

In 60 Jahren haben die Vereinten Nationen ein kompliziertes Netz verschiedener Unter- und Sonderorganisationen geknüpft, die auch noch in der ganzen Welt verteilt sind. DW-WORLD bringt Licht in den UNO-Dschungel.

Die Vereinten Nationen: ein Netz unterschiedlicher Institutionen
Das UN-Hauptquartier in New YorkBild: AP

Es ist wirklich nicht ganz einfach den Überblick über die vielen verschiedenen Institutionen zu behalten, die zusammen das "System UNO" bilden. Um die drei zentralen Säulen - Generalversammlung, Sicherheitsrat und Sekretariat - gruppiert sich eine Vielzahl weiterer Organe, an die wiederum andere angehängt sind.

Noch komplizierter wird das UNO-Geflecht dadurch, dass die Institutionen in der ganzen Welt verstreut sind. Allerdings gibt es einige zentrale Punkte auf der Landkarte:

  • New York: An der "UN Plaza" am East River befindet sich das Hauptquartier der Vereinten Nationen. Neben dem 38-stöckigen Sekretariatsgebäude tagt die Generalversammlung, der Sicherheitsrat und der Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC). Zudem sind hier das Entwicklungsprogramm (UNDP), das Kinderhilfswerk (UNICEF) und andere Institutionen angesiedelt.
  • Genf: Die Schweiz ist zwar erst 2002 den Vereinten Nationen beigetreten, aber Genf ist schon seit langem der zweitgrößte UNO-Sitz, auch weil hier die Vorgängerorganisation, der Völkerbund, beheimatet war. Die wichtigsten hier ansässigen Institutionen sind die Welthandelsorganisation (WTO), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR). Außerdem tagt hier die UN-Menschenrechtskommission.
  • Wien: In der österreichischen Hauptstadt sind die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) und die Organisation für Industrielle Entwicklung (UNIDO) untergebracht.
  • Nairobi: Größte UN-Institution hier ist das Umweltprogramm (UNEP), an dessen Spitze der Deutsche Klaus Töpfer steht.
  • Washington: Die US-Hauptstadt beheimatet die großen Finanzinstitutionen, den Internationalen Währungsfond (IWF), die Weltbank (IBRD) und die Entwicklungsorganisation (IDA).
  • Rom: In der "Ewigen Stadt" sind das Ernährungs- und Landwirtschaftsprogramm (FAO) und der Fonds für Landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) angesiedelt.
  • Den Haag: Hier sind gleich drei wichtige UN-Gerichte angesiedelt - neben dem Internationalen Gerichtshof (ICJ) auch der Internationale Strafgerichtshof (ICC) und das Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien (ICTY).
  • Paris: Südlich des Eifelturms hat die Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) ihren Sitz.
  • Bonn: Aus der einstigen deutschen Hauptstadt ist die jüngste UNO-Stadt geworden. Neben dem Freiwilligenprogramm (UNV) sind hier mehrere kleinere Sekretariate angesiedelt.

Planetensystem UNO

Immer wieder wurden Versuche unternommen, das UNO-System grafisch darzustellen: als Pfeildiagramm zum Beispiel oder auch als Planetensystem. Kein einfaches Unterfangen, wenn man die komplexen Beziehungen der Institutionen untereinander deutlich machen will. Einige Organe sind zum Beispiel autonom wie etwa die Welthandelsorganisation (WTO) oder sie haben einen Sonderstatus wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA).

Das UN-Haus Carstanjen in BonnBild: UNCCD

Besonders kurios: Der so genannte Treuhandrat trifft sich heute nur noch pro forma. Er hat jahrzehntelang Kolonien in die Selbständigkeit geführt. Und weil der Rat in den vergangenen Jahrzehnten so fleißig war, gibt es heute keine Kolonien mehr. Und so ist er eigentlich arbeitslos geworden, aber weil er noch nicht formell abgeschafft ist, müssen der Ordnung halber immer noch regelmäßig Sitzungen abgehalten werden.

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