David Grossman erhält den Man Booker Prize
15. Juni 2017Der 63-jährige David Grossman ist der erste israelische Autor, der den renommierten Man Booker International Prize gewinnt. Er wird für sein Buch "Kommt ein Pferd in die Bar" ausgezeichnet.
Bei der Preisverleihung sagte Jury-Präsident Nick Barley: "Wir waren überwältigt von Grossmans Bereitschaft nicht nur emotionale, sondern auch stilistische Risiken einzugehen." Jeder Satz zähle, jedes Wort sei wichtig in diesem außergewöhnlichen Werk der Schriftstellerkunst, so Barley.
Der Man Booker Prize ist mit 64.000 Pfund (57.000 Euro) dotiert, die Summe teilt sich Grossman mit der Übersetzerin Jessica Cohen, der der Schriftsteller bei der Preisverleihung dankte. "Ich will diesen Preis und diesen Abend in Ehren halten", fügte Grossman hinzu.
Starke Konkurrenz
Unter den Shortlist-Kandidaten für die Auszeichnung befand sich noch ein weiterer israelischer Schriftsteller: Amos Oz ("Judas"). Ebenfalls in der Auswahl war die argentinische Autorin Samanta Schweblin ("Das Gift"). Auch drei Autoren aus Europa erreichten die Endrunde des Wettbewerbs um die renommierte Auszeichnung: der Franzose Mathias Enard ("Kompass"), der Norweger Roy Jacobsen ("Die Unsichtbaren") und die Dänin Dorthe Nors ("Mirror, Shoulder, Signal", nicht ins Deutsche übersetzt).
Barley hatte bereits im April die große thematische Bandbreite der sechs Finalisten gewürdigt. Ihre wundervollen Romane würden Individuen in den Mittelpunkt stellen, die um ihren Platz in einer komplexen Welt kämpften, so Barley. In der hochkarätigen Jury des diesjährigen britischen Literaturpreises saßen neben dem britischen Autor und Übersetzer Daniel Hahn, die türkische Bestseller-Autorin Elif Shafak, die nigerianische Schriftstellerin Chika Unigwe sowie die britische Dichterin Helen Mort.
Der Man Booker International Prize gilt als Ergänzung zum Man Booker Prize für englischsprachige Literatur und zeichnet Romane aus der ganzen Welt aus, die ins Englische übersetzt wurden.
fab/kle (afp, Twitter)