1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

DAX hält sich trotz schlechter Nachrichten

Rolf Wenkel8. Januar 2002

Die deutschen Standardaktien halten sich ganz gut, wenn man bedenkt, dass die Börsianer heute eine Reihe schlechter Nachrichten zu verdauen haben.

Gute Zahlen beflügelten die Aktien des Versorgers RWE.Bild: AP

Der Deutsche Aktienindex DAX stand am Mittag bei 5.243 - ein Plus von knapp elf Punkten oder 0,2 Prozent. Die Werte am Neuen Markt gerieten etwas stärker unter Abgabedruck, der Nemax 50 Index verliert rund 21 Punkte oder 1,6 Prozent auf 1.263 Zähler.

Düstere Prognosen drücken auf die Stimmung

Zu den schlechten Nachrichten gehört zum Beispiel, dass das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin nochmals seine Prognose für 2002 nach unten korrigiert hat auf jetzt 0,6 Prozent Wachstum, und dass das HWWA-Institut in Hamburg bereits von einer "milden Rezession" spricht. Zu den Verlierern im Dax gehören mit einem Abschlag von 5,4 Prozent Infineon, weil die Mutter Siemens über das Bankhaus Goldman Sachs 40 Millionen Aktien im Markt platziert hat und Goldman Sachs zudem den Verkauf weiterer 8,5 Millionen Stück angekündigt hat.

RWE glänzt mit guten Zahlen

Gewinner ist dagegen der Versorger RWE mit 1,9 Prozent, nachdem die Essener gute Zahlen für das Rumpfgeschäftsjahr vom Juli bis Dezember vorgelegt haben. Danach stieg der Umsatz gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um neun und der Nettogewinn um knapp 20 Prozent, was ziemlich genau die eigenen Erwartungen getroffen hat. Erstmals sind in diese Rechnung die Ergebnisse des übernommenen Energieunternehmens VEW und des Wasserunternehmens Thames Water mit einbezogen worden. Der Konzern legt nach eigenen Angaben ein Rumpfgeschäftsjahr von einem halben Jahr ein, um im internationalen Vergleich der Unternehmen eine bessere Vergleichbarkeit herzustellen.

Die Börsen in New York und in Tokio waren geprägt vor allem durch Gewinnmitnahmen bei den zyklischen Werten, die in den vergangenen Tagen ganz gut gelaufen sind. In New York verlor der Dow Jones 62 Punkte oder 0,6 Prozent auf 10.197 Zähler, und die Nasdaq verlor 22 Punkte oder 1,1 Prozent auf 2.037 Zähler. Nach Börsenschluss gab es allerdings noch einige positive Unternehmensmeldungen, so haben die Computerfirmen Gateway und Compaq angekündigt, sie würden im vierten Quartal die Analystenerwartungen übertreffen.

In Tokio ein ähnliches Bild: Gewinnmitnahmen bei zyklischen, also besonders konjunkturabhängigen Werten, haben den Nikkei Index um 246 Punkte oder 2,3 Prozent nach unten gedrückt auf 10.695 Zähler. Seit einiger Zeit befindet sich der japanische Yen im Sinkflug gegenüber dem Dollar, er steht momentan auf einem Dreijahrestief, was offenbar durchaus gewollt ist von der japanischen Regierung, um die Exportindustrie anzukurbeln. Bei den Börsianern aber überwiegt offenbar die Sorge, dass ein fallender Yen die Gewinne der Unternehmen schmälern könnte.

Euro tendiert schwächer

Der Euro ist in New York gefallen auf 89,34 amerikanische Cents nach 89,52 am Vortag, und in Frankfurt lauteten die Kurse am Mittag auf 88,99 US-Cents.