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Dax: Höhenflug zum Jahresende

28. Dezember 2020

Beflügelt vom Brexit-Handelsabkommen und der Unterzeichnung des Corona-Hilfsprogramms in den USA hat der Deutsche Aktienindex in der letzten Handelswoche 2020 ein Rekordhoch erreicht. Ist das mehr als nur ein Strohfeuer?

Global Ideas | Symbolbild Wirtschaftswachstum
Bild: Daniel Reinhardt/dpa/picture-alliance

Am Montagmorgen überstieg der Dax an der Börse in Frankfurt am Main die Marke von 13.795 Punkten. Seinen bisherigen Höchststand hatte der Index der 30 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland vor Beginn der Corona-PandemieMitte Februar erreicht. Heute lag der Dax kurz nach Handelsbeginn zeitweilig erstmals über der Marke von 13.800 Punkten.

Angetrieben wurden die Kurse von der Unterzeichnung eines neuen gigantischen Hilfsprogramms gegen die Corona-Krise in den USA durch Präsident Donald Trump am Sonntag. Zuvor hatte Trump seine Unterschrift unter das zwischen Republikanern und Demokraten mühselig ausgehandelte Hilfspaket tagelang verweigert und damit hohe Unsicherheit geschürt.

Außerdem werteten Anleger die Einigung auf das Post-Brexit-Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien positiv, die nur wenige Tage vor dem britischem Austritt aus dem EU-Binnenmarkt zum Jahreswechsel erzielt worden war. Dies trieb am Montag auch die Kurse in Paris an: Der Leitindex CAC 40 gewann zum Handelsstart 0,72 Prozent hinzu; in London blieben die Börsen am Montag feiertagsbedingt geschlossen.

Hoffnung auf Besserung

In Frankfurt griffen die Investoren unter anderem bei den Aktien der Deutschen Post zu, die sich um 3,1 Prozent verteuerten. Firmenchef Frank Appel stellte dank des Booms im Paketgeschäft in den vergangenen Monaten für 2020 einen Rekordgewinn in Aussicht.

Nach dem Start der Coronavirus-Impfungen in Deutschland und anderen europäischen Staaten waren auch Reise- und Touristik-Werte begehrt, die unter den Pandemie-Beschränkungen besonders stark leiden. Die Aktien der Fluggesellschaft Lufthansa, des Reise-Veranstalters TUI und des Flughafen-Betreibers Fraport gewannen bis zu 6,2 Prozent.

Achterbahnjahr 2020

Im Februar hatte die Corona-Pandemie die Feierlaune an der Börse rasch in Panik umschlagen lassen: Von den damals erreichten 13.795 Punkten war es binnen Wochen um 40 Prozent abwärts gegangen. Erst massive Geldspritzen der Notenbanken und Regierungen für die unter Lockdowns darbende Wirtschaft brachten die Wende.

Mit dem Ende der meisten Lockdowns im Sommer ging es wirtschaftlich vielerorts wieder bergauf. Als Zugpferd gilt dabei vor allem die Erholung in China, das Land, in dem das Corona-Virus zuerst aufgetaucht war.

Experten warnen

Laut der Deutschen Presseagentur mahnen einige Chartexperten angesichts des erst einmal nur knappen Sprungs des Dax über sein altes Rekordhoch zur Vorsicht. Normalerweise macht ein Anstieg auf eine neue Bestmarke den Weg frei für weitere Gewinne. Aktuell könnte es sich aber auch um ein sogenanntes "Fehlsignal" handeln, zumal die Handelsumsätze zwischen den Jahren niedrig seien, sagte ein Börsianer.

So gingen nachhaltige Ausbrüche nach oben oftmals mit hohen Umsätzen einher - ein Zeichen, dass viele andere Investoren einsteigen und so ihr Vertrauen in den Anstieg dokumentieren. Wie nachhaltig die aktuelle Entwicklung ist, dürfte sich daher erst im neuen Jahr so richtig zeigen.

dk/iw (dpa, rtr, afp)

 

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