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Politik

De Mistura: Ost-Aleppo bald völlig zerstört

25. November 2016

Bringen Bomben die Lösung? Der UN-Sondergesandte für Syrien ist überzeugt: Der Friede für das Land kann nicht auf dem Schlachtfeld errungen werden. Sonst drohe ein Pyrrhus-Sieg - auch für Assads Schutzmacht Russland.

Syrien Staffan de Mistura
"Große Tragödie für die Menschen": Staffan de Mistura (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/L. Beshara

"Terrororganisationen bekämpfen oder zerschlagen?"

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Der UN-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, hat vor einer völligen Zerstörung Ost-Aleppos im syrischen Bürgerkrieg gewarnt. Wenn die Bombardements so weitergingen wie bisher, werde es den von Rebellen gehaltenen Osten der Metropole "zu Weihnachten nicht mehr geben".

De Mistura sagte der Deutschen Welle, er habe den Eindruck, dass die syrische Führung dort eine beschleunigte Entscheidung anstrebe. In Ost-Aleppo, das von Rebellen gehalten und von Regierungstruppen belagert wird, sind nach seinen Angaben schätzungsweise 255.000 Menschen eingeschlossen.

Guerillakrieg und Autobomben

Zwar könne es der Armee gelingen, die Rebellengebiete zu übernehmen, wenn diese dem Erdboden gleichgemacht seien. Dann aber drohe eine "große Tragödie für die Menschen", ergänzte de Mistura in der "Süddeutschen Zeitung". Komme es nicht zu einer politischen Friedenslösung, wären ein fortgesetzter Guerillakrieg in den ländlichen Gebieten und Autobomben-Attentate in den Städten die Folge. Zudem würden sich zehntausende Flüchtlinge in Richtung Türkei bewegen.

Appell abgelehnt: Der UN-Sondergesandte de Mistura (links) bei Syriens Außenminister Walid al-Muallem am SonntagBild: Reuters/SANA

"Keiner kann daran ein Interesse haben, auch nicht die russische Seite", so der UN-Sondergesandte. De Mistura hatte am Wochenende vergeblich versucht, die Regierung in Damaskus zu einer Waffenruhe für Ost-Aleppo zu bewegen.

Viele Zivilisten bei Luftangriffen getötet

Aktivisten zufolge wurden bei neuen Luftangriffen auf den von Aufständischen kontrollierten Teil der Metropole mindestens 32 Zivilisten getötet, darunter fünf Kinder. Viele Menschen seien noch unter den Trümmern verschüttet, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien mit. Ihre Angaben lassen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

Bis Weihnachten dem Erdboden gleichgemacht? Trümmerwüste in Ost-Aleppo (Archivbild)Bild: Reuters/A. Ismail

Besonders schwer getroffen wurde das Viertel Bab al-Najrab, wo ein Armeehelikopter eine Fassbombe abwarf. Retter bargen nach mehr als einer Stunde einen Jungen aus den Trümmern, der schwer verletzt war. Wie ein Videojournalist der Nachrichtenagentur AFP dokumentierte, rief der Junge "Vater, Vater", ehe er schließlich von Helfern des Syrischen Zivilschutzes unter Einsatz einfachster Werkzeuge gerettet werden konnte.

jj/rk (dpa, afp, rtr)

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