DEB-Auswahl vor Einzug ins Viertelfinale
15. Mai 2016Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft musste lange zittern. Erst als 33 Sekunden vor Schluss der Puck im Netz zappelte, war das DEB-Team am Ziel ihrer Träume. Nach dem Last-Minute-Treffer des NHL-Verteidigers Korbinian Holzer zum 3:2 (2:1, 0:1, 1:0) gegen die USA ist der Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm das Viertelfinal-Ticket bei der WM in Russland praktisch nicht mehr zu nehmen. "Ich habe nicht ganz genau gesehen, ob er reingegangen ist. Aber als dann der Schiedsrichter auf Tor entschieden hat und meine Kollegen gejubelt haben, war es ein Emotionsüberfluss", sagte Holzer über seinen Siegtreffer. Patrick Hager (3. Minute) und Christian Ehrhoff (14.) erzielten die anderen beiden deutschen Tore und bescherten dem deutschen Team glänzende Aussichten. Für die USA trafen vor rund 4500 Zuschauern nur Jake McCabe (11.) und Auston Matthews (22.). Mit zehn Punkten liegt die DEB-Auswahl vorerst auf Rang drei der Gruppe B in St. Petersburg.
Sollte am Montagnachmittag Frankreich wie erwartet gegen Titelverteidiger Kanada verlieren, ist der erste Viertelfinal-Einzug des deutschen Teams seit fünf Jahren bereits perfekt. Im letzten Gruppenspiel am Montagabend gegen Aufsteiger Ungarn könnte das Sturm-Team mit einem Sieg sogar den dritten Tabellenplatz festmachen. "Wir wollen morgen ganz klar gewinnen und unsere Ausgangsposition weiter verbessern", erklärte Holzer.
Zittern bis zum Schluss
Das Team von Bundestrainer Sturm ging von Anfang an aggressiv zu Werke und brachte den Rivalen so aus dem Spiel. Die Nordamerikaner schienen beeindruckt. Gleich in der ersten Überzahlsituation gelang der DEB-Auswahl dann sogar Führung - Hager stocherte den Puck über die Linie. Beim Ausgleich durch McCabe verlor Stürmer Leon Draisaitl den Gegenspieler aus den Augen. Doch die Deutschen zeigten sich keineswegs geschockt.
Mit einem wuchtigen Schuss von der blauen Linie erzielte Ehrhoff nur zweieinhalb Minuten später seinen ersten Turnier-Treffer. Nach dem erneuten Ausgleich durch US-Toptalent Matthews in deutscher Unterzahl lieferte die Truppe von Sturm ein schwaches zweites Drittel ab. Die Offensive brachte kaum Entlastung. Im Schlussdrittel spielte der Halbfinalist von 2010 wieder strukturierter nach vorne, die Tore blieben aber lange aus. Als alle schon mit der Verlängerung rechneten, schlug NHL-Verteidiger Holzer doch noch zu.
tk/og (sid, dpa)