DEB-Team gegen Finnland ohne Chance
8. Mai 2016Auf die Ernüchterung zum Auftakt folgte die Lehrstunde: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat im zweiten WM-Spiel gegen Finnland einen Klassenunterschied aufgezeigt bekommen und muss einen verpatzten Start verdauen. 24 Stunden nach der Pleite gegen Frankreich hatte die Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm beim 1:5 (0:2, 1:2, 0:1) gegen den zweimaligen Titelträger keine Chance. Sollte der WM-Außenseiter auch am Dienstag gegen die Slowakei verlieren, wird es bei bislang nur einem gewonnen Punkt immer schwieriger, das Viertelfinale zu erreichen.
Den einzigen deutschen Treffer erzielte am Sonntag in St. Petersburg WM-Debütant Brooks Macek (39. Minute). Gegen den Turnier-Favoriten von Sturm präsentierten sich die deutschen Kufencracks viel zu harmlos. "Finnland war einfach das bessere Team. Die ersten zehn bis 15 Minuten waren wir vom Kopf und vom Körper nicht da", urteilte der Bundestrainer. Für den zweimaligen Weltmeister nutzten Toptalent Patrik Laine (7./60.), Leo Komarov (10.), Sebastian Aho (30.) und Jarno Koskiranta (38.) kompromisslos die Chancen. "Der Start hat uns das gekostet. Wenn man so schnell 2:0 hinten liegt, brauchst du dir gegen Finnland keine Hoffnungen machen", meinte Nordamerika-Profi Korbinian Holzer.
Abstieg ausgeschlossen
Damit startete die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes erstmals seit drei Jahren wieder mit zwei WM-Niederlagen. Absteigen kann sie nicht, weil Deutschland als Ausrichter der WM 2017 gesetzt ist. Spätestens dann soll das deutsche Eishockey-Team konkurrenzfähig sein, auf Anhieb kann aber auch der deutsche NHL-Rekordspieler Sturm nicht alle Probleme lösen. Schon am Vortag waren seine Profis nach dem 2:3 nach Penaltyschießen gegen Frankreich enttäuscht vom Eis geschlichen. "Die Jungs waren nervös, vielleicht ein bisschen zu aufgeregt", hatte Sturm erklärt.
Sturms Mannschaft kann sich an einem freien Tag auf die Slowakei vorbereiten, um den hohen Erwartungen vor Turnierbeginn doch noch gerecht zu werden. "Vielleicht war es deswegen auch nicht der Start, wie wir ihn uns gewünscht haben", sagte 37-Jährige, "weil eben bei dem einen oder anderen der Druck zu hoch war", sagte Sturm.
ck/tk (dpa, sid)