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3. Spieltag

23. Oktober 2009

Bayern München hat ein verrücktes Fußballspiel bei Girondins Bordeaux mit zwei Platzverweisen und zwei gehaltenen Elfmetern verloren. Wolfsburg hat gegen Besiktas Istanbul dominiert, aber trotzdem nur Remis gespielt.

Der Münchner Mark van Bommel (r) kämpft um den Ball gegen Benoit Tremoulinas von Bordeaux. Foto: Lukas Barth dpa/lby
van Bommel kommt zu spätBild: picture alliance/dpa
Groß waren die Personalsorgen des FC Bayern München vor dem Spiel bei Girondins Bordeaux: Fünf Spieler sind verletzt, unter anderem auch die Flügelzangen Arjen Robben und Franck Ribery. Genauso groß war allerdings auch das Selbstbewusstsein des deutschen Rekordmeisters, zumindest nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Die frühe Führung der Bayern war jedoch kein schön heraus gespieltes Tor, sondern ein Eigentor von Michael Ciani (6.). Doch der Verteidiger machte seinen Fehler wieder gut und traf zum Ausgleich (27.).

Das war nicht der einzige Schock für die Bayern. Gerade Mal eine halbe Stunde gespielt, musste Stürmer Thomas Müller nach wiederholtem Foulspiel den Platz verlassen. Die Ankündigung von Bundestrainer Joachim Löw, den 20-Jährigen in die Nationalmannschaft zu berufen, hatte ihn wohl zu sehr motiviert. Die Bayern wirkten danach unsortiert und das nutzten die Franzosen aus: Zehn Minuten vor der Halbzeit machten sie das 2:1. (40.)

Dumm und arrogant

Gelb-Rot für MüllerBild: AP

Wie würde die Bayern in der zweiten Halbzeit auftreten: Schadensbegrenzung oder auf den Ausgleich gehen? Torwart Hans-Jörg Butt wählte eine dritte Variante – sich lächerlich machen. Der Routinier versuchte sich in einer harmlosen Situation in einem Dribbling im eigenen Strafraum, verlor aber den Ball an Marouane Charmakh und grätschte den Gegner dann einfach um – Elfmeter. Doch dank der Arroganz von Yoann Gourcuff, der den Ball ins Tor lupfen wollte, blieb es bei diesem Ergebnis. Obwohl es drei Minute vor Spielende noch mal eine ähnliche Situation gab: Diesmal verursachte Verteidiger Daniel van Buyten den Strafstoß, zudem sah er die Rote Karte. Doch wieder vergaben die Franzosen diese hochkarätige Chance.

Letztendlich konnten die ganz schwachen Münchener noch froh sein, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel als das 1:2 (1:2). "Es ist saublöd gelaufen. Da bekommt man das 1:0 geschenkt und spielt dann so", kritisierte Bayerns Präsident Franz Beckenbauer die Mannschaft. Als wäre diese Niederlage nicht schon bitter genug, rutschen die Bayern in der Gruppe A auch noch von eins auf Platz drei ab. Denn Juventus Turin gewann gegen Maccabi Haifa mit 1:0 und ist nun Zweiter hinter den Franzosen. "Wir haben noch drei Spiele, deshalb ist noch alles möglich", gibt sich Philip Lahm trotzdem kämpferisch, die Vorrunde doch noch zu überstehen.

Auch Grafite sieht rot

Linskfuss: Wolfsburgs SchäferBild: picture alliance/dpa

"Wir müssen Geduld haben" hatte Wolfsburgs Trainer Armin Veh vor der Partie gegen den türkischen Meister und Pokalsieger Besiktas Istanbul gesagt. Und er behielt Recht. Die Wolfsburger fingen hoch motiviert an, spielten sich einige gute Torchancen heraus, aber sie wurden nicht genutzt. Besiktas, das in der türkischen Süper Lig derzeit nur auf einem enttäuschenden siebten Platz steht, tat nicht viel. Auch die beiden deutschen Spieler im türkischen Trikot, Fabian Ernst und Michael Fink, konnten dem Spiel keine Impulse geben.

Auf Seiten der Wolfsburger war Stürmer Grafite eine richtiger Ausfall. In der letzten Saison begeisterte er beim Gewinn der Meisterschaft noch mit insgesamt 28 Toren, doch unter dem neuen Trainer ist der Brasilianer kein Stammspieler mehr und er wirkte gegen Istanbul unsicher und vergab eine Chance nach der anderen. Auch sein Offensiv-Partner Edin Dzeko war vor dem gegnerischen Tor alles andere als abgeklärt. Dabei waren die Wolfsburger in der zweiten Halbzeit deutlich überlegen – doch das Tor wollte einfach nicht fallen.

Vielleicht aus Frust, aber trotzdem nicht zu rechtfertigen war dann eine Viertelstunde vor Schluss die Aktion von Grafite. Bei einer Ecke watscht er einem Gegner ins Gesicht – zu Recht bekam er die Rote Karte. Bei dem torlosen Unentschieden blieb es dann. Schade, denn für die Wolfsburger war mehr drin. "Wir haben gut gespielt, aber das letzte Quentchen Glück hat immer gefehlt", analysierte Verteidiger Sascha Riether das Spiel. Gut für Wolfsburg: ZSKA Moskau unterlag Manchester United mit 0:1, damit ist Wolfsburg nun alleiniger Zweiter in der Gruppe B

Stuttgart immer noch sieglos in der Königsklasse

Auch Stuttgart machte am Dienstag gegen den FC Sevilla zu wenig aus seinen vielen Torchancen. Die kriselnden Schwaben, die sich in der Bundesliga nur noch auf Rang 13 wiederfinden und auch in der Königsklasse bisher nicht überzeugt haben, konnten auch ihr drittes Vorrundenspiel in der Champions League nicht gewinnen. Mit 1:3 (0:1) gingen sie sogar zum ersten Mal in dieser Saison als Verlierer vom Platz. Einziger Trost: Die Glasgow Rangers verloren beim Außenseiter Unirea Urziceni aus Rumänien mit 1:4, so dass die Schotten, und nicht Stuttgart, Tabellenschlusslicht sind.

"Wir waren in den entscheidenden Situationen nicht wach genug", bemängelte Thomas Hitzlsperger. "Am Ende sieht es mit 1:3 bitter aus, aber wir haben uns phasenweise sehr gut präsentiert." Eine Überraschung gelang dem russischen Meister Rubin Kasan. Beim Titelverteidiger FC Barcelona siegten die Russen mit 2:1 (1:0). Mit etwas mehr hatte auch Inter Mailand gerechnet: Gegen Dynamo Kiew aus der Ukraine kamen die Italiener nicht über ein 2:2 hinaus. Pech hatte der FC Arsenal: Beim Auswärtsspiel gegen AZ Alkmaar gelang dem niederländischen Meister erst in der Nachspielzeit der Ausgleich zum 1:1 (0:1).

Autor: Sarah Faupel/Andreas Ziemons
Redaktion: Arnulf Boettcher

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