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Politik

Demonstranten stürmen UN-Basis

25. November 2019

Der Stützpunkt der UN-Friedenstruppe MONUSCO in Beni im Osten der Demokratischen Republik Kongo wurde in Brand gesetzt und geplündert. Die Blauhelmsoldaten seien "untätig", begründeten die Demonstranten ihre Gewalt.

Demokratische Republik Kongo | Überfall auf UN-Lager in Beni
Bild: Getty Images/AFP/U. Mwendapeke Eliezaire

Außer dem UN-Stützpunkt wurde nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International auch das Rathaus der Stadt in Brand gesetzt. Die Polizei ging gewaltsam gegen die Demonstranten vor. Nach Angaben der Armee wurden vier Demonstranten getötet, zahlreiche Protestierende wurden verletzt.

"UN können die Menschen nicht schützen"

Anlass der Unruhen war ein Angriff von Rebellen am Wochenende, bei dem acht Menschen getötet und neun Bewohner der Stadt entführt wurden. "Im Moment sind Sicherheitskräfte und UN-Truppen absolut nicht in der Lage, die Menschen in Beni und anderen Städten des Kongos zu schützen", sagte der stellvertretende Amnesty-Direktor für Ostafrika, Seif Magango.

Die MONUSCO-Friedenstruppe räumte indirekt ihr Versagen ein. Ohne Aufforderung seitens der Regierung könne sie nicht aktiv werden. Ein unkoordiniertes Vorgehen könne überdies zum Beschuss der eigenen Soldaten führen, so ein Sprecher der Blauhelme. Gleichzeitig rief der MONUSCO-Vertreter die Bevölkerung zur Ruhe auf.

Die MONUSCO steht wegen ihrer hohen Kosten und der gleichzeitig geringen Effizienz schon seit längerem in der Kritik. In einer Untersuchung von 2018 warfen UN-Ermittler der seit 1999 in der Demokratischen Republik Kongo aktiven Blauhelm-Mission Führungsprobleme und Mängel in der Ausbildung vor.

160 Rebellen-Gruppen wüten im Land

Klar ist, dass eine Stabilisierung des Landes dringend notwendig ist. Im Osten des Kongos treiben bis zu 160 verschiedene Rebellen-Gruppen ihr Unwesen. Unter ihnen sind auch Islamisten wie etwa die aus dem benachbarten Uganda vorstoßenden radikalen Alliierten Demokratischen Kräfte (ADF). Nach Schätzungen von Amnesty wurden allein in Beni in den vergangenen fünf Jahren mindestens 2000 Menschen von Rebellen getötet.

Im instabilen Osten des Kongos geht es meist um die Kontrolle über Gebiete und deren Bodenschätze wie Gold oder Kobalt.

haz/jj (afp, dpa)

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